Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliche Leichpredigt. wer jhn drumb bringet der ist ein Mörder. Da muß derFrome ein Armer Lazarus in der Welt sein/ der vor des Luc. 16. . 20.Reichen Thür liegt/ Luc. 16. Vnd wann er gleich etwas von Zeitlichen güttern hat/ so heist es/ Matth. 13. Wer et- Matth. 13. . 2.was hat/ von dem wird genommen werden/ daß/ was er hat. Welches biß anhero zum theyl ist geschehen durch die Consusion der Müntzen/ theyls geschichts auch heutiges Tages durch Krieg/ Verfolgung vnd andern Vnfall. Matth. 19. auch
Chriſtliche Leichpredigt. wer jhn drumb bringet der iſt ein Moͤrder. Da muß derFrome ein Armer Lazarus in der Welt ſein/ der vor des Luc. 16. ꝟ. 20.Reichen Thuͤr liegt/ Luc. 16. Vnd wann er gleich etwas von Zeitlichen guͤttern hat/ ſo heiſt es/ Matth. 13. Wer et- Matth. 13. ꝟ. 2.was hat/ von dem wird genommen werden/ daß/ was er hat. Welches biß anhero zum theyl iſt geſchehen durch die Conſuſion der Muͤntzen/ theyls geſchichts auch heutiges Tages durch Krieg/ Verfolgung vnd andern Vnfall. Matth. 19. auch
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Chriſtliche Leichpredigt.
wer jhn drumb bringet der iſt ein Moͤrder. Da muß der
Frome ein Armer Lazarus in der Welt ſein/ der vor des
Reichen Thuͤr liegt/ Luc. 16. Vnd wann er gleich etwas
von Zeitlichen guͤttern hat/ ſo heiſt es/ Matth. 13. Wer et-
was hat/ von dem wird genommen werden/ daß/ was er
hat. Welches biß anhero zum theyl iſt geſchehen durch die
Conſuſion der Muͤntzen/ theyls geſchichts auch heutiges
Tages durch Krieg/ Verfolgung vnd andern Vnfall.
Luc. 16.
ꝟ. 20.
Matth. 13.
ꝟ. 2.
Aber da iſt der Troſt darbey den Chꝛiſtus ſetzet Matth. 19.
Wer verleſſet Haͤuſer oder Bruder oder Schweſter oder
Vater oder Mutter/ oder Weib oder Kinder/ oder Ecker
vmb meines Nahmens willen/ der wirds hundert faͤltig
nehmen vnnd das Ewige leben ererben. Zu dem ſo iſt
Chriſtus vnſer HErꝛ vnd Vorgaͤnger auch willig arm in
der Welt geweſen/ das Er auch nicht ein raͤumlein gehabt/
da Er ſein Haupt hette koͤnnen ſanfft legen/ Matth. 8.
Darumb kan noch ſol es der Juͤnger beſſer haben als ſein
Meyſter. 2. Quò ad exiſtimationem, So kommen die
Fromen vmb wegen jhres gutten Nahmens/ Ehr vnnd
Glimpffs: Sie muͤſſen verachtete Liechtlein ſein vor den
gedancken der ſtoltzen/ Job. 12. eine kleine Heerde/ Luc. 12.
Sie muͤſſen ſein ϖεικαθάρματα καὶ ϖειψήματα τοῦ κόσμου, ein
Fluch der Welt vnd ein Fegopffer aller Leuthe/ 1. Cor. 4.
oder wie es eygentlich in der Grichiſchen Sprache lautet/
ein Außkehricht/ vnd ſolch vntuͤchtig ding/ das man nicht
wuͤrdiget mit der Hand auffzuheben/ ſondern mit dem
Fuſſe vortſtoͤſſet. Vnd gleich wie vor Zeiten die Spanier
den Jndianern/ welche man ἀνθρωποφάγους Menſchẽfreſſer
nennet/ eine ſolche abſchew wahren: Daß ob ſie gleich
ſonſten alle Menſchen freſſen/ dennoch auß groſſem Haß
die todten Spanier nicht freſſen wolten: Alſo ſein gewiß
auch
Matth. 19.
ꝟ. 29.
Matth. 8.
ꝟ. 20.
2.
quò ad ex-
iſtimatio-
nem.
Job. 12. ꝟ 5.
Luc. 12.
ꝟ. 32.
1. Cor. 4.
ꝟ. 18.
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