Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leichpredigt.
III. MEMBRUM.
De Felicitatis piorum post Mortem
Consideratione.

Das ist.
Von der Fromen Glückseligkeit nach
dem Tode.

VOn der Fromen Glückseligkeit/ nach dem Tode/
meldet der Prophet also: Die Gerechten wer-
den weg gerafft für dem Vnglück: Vnd
die richtig/ vor sich gewandelt haben kommen zum
Friede/ vnd ruhen in jhren Kammern.

Jn welchen Worten der H. Geist/ durch den Prophe-
I.
A malis li-
beratio.
ten dreyerley Glückseligkeit der Fromen nach dem Tode
vns für helt. Die 1. Jst Amalis liberatio, Erlösung
vom Vnglück oder Vbel. Nun werden aber die Ausser-
Duplex
malum.
wehleten Kinder Gottes im Tode Erlöset von zweyerley
1.
Culpae.
Vbel. Das 1. Jst Malum culpae, Das Sünden Vbel/
davon Petrus meldet in seiner ersten Epistel am 4. Cap.
1. Pet. 4.
v.
2.
Wer am Fleisch leydet/ der höret auff zu sündigen. Nun
leydet der Mensch im Fleische/ nicht allein im Leben/ wann
er mit vielem Creutz von GOtt anheim gesuchet wirdt:
Sondern allermeist im Tode/ wann der Sündliche Adam
2.
Malum
poenae
gantz zerstöret vnd jhm alle Macht zu sündigen benommen
wird. Das 2. Jst Malun poenae, Das Straff oder Creutz
Vbel/ davon Amos. am 3. Jst auch ein Vnglück in der
Amos. 3.
.
7.
Stadt/ das der HErr nicht thue: Denn weil vnter seinen
Knechten keiner ohne Tadel ist/ vnd Gott der HErr auch
Job 4. v. 18.in seinen Boten Thorheit findet Job. 4. Auch kein Mensch
1. Reg. 8.
.
46.
ist der nicht sündiget/ 1. Reg. 8. So pfleget auch GOtt der

HErr
Chriſtliche Leichpredigt.
III. MEMBRUM.
De Felicitatis piorum poſt Mortem
Conſideratione.

Das iſt.
Von der Fromen Gluͤckſeligkeit nach
dem Tode.

VOn der Fromen Gluͤckſeligkeit/ nach dem Tode/
meldet der Pꝛophet alſo: Die Gerechten wer-
den weg gerafft fuͤr dem Vngluͤck: Vnd
die richtig/ vor ſich gewandelt haben kom̃en zum
Friede/ vnd ruhen in jhren Kammern.

Jn welchen Worten der H. Geiſt/ durch den Prophe-
I.
A malis li-
beratio.
ten dreyerley Gluͤckſeligkeit der Fromen nach dem Tode
vns fuͤr helt. Die 1. Jſt Amalis liberatio, Erloͤſung
vom Vngluͤck oder Vbel. Nun werden aber die Auſſer-
Duplex
malum.
wehleten Kinder Gottes im Tode Erloͤſet von zweyerley
1.
Culpæ.
Vbel. Das 1. Jſt Malum culpæ, Das Suͤnden Vbel/
davon Petrus meldet in ſeiner erſten Epiſtel am 4. Cap.
1. Pet. 4.
v.
2.
Wer am Fleiſch leydet/ der hoͤret auff zu ſuͤndigen. Nun
leydet der Menſch im Fleiſche/ nicht allein im Leben/ wañ
er mit vielem Creutz von GOtt anheim geſuchet wirdt:
Sondern allermeiſt im Tode/ wañ der Suͤndliche Adam
2.
Malum
pœnæ
gantz zerſtoͤꝛet vnd jhm alle Macht zu ſuͤndigen benommen
wird. Das 2. Jſt Malũ pœnæ, Das Straff oder Creutz
Vbel/ davon Amos. am 3. Jſt auch ein Vngluͤck in der
Amos. 3.
ꝟ.
7.
Stadt/ das der HErꝛ nicht thue: Deñ weil vnter ſeinen
Knechten keiner ohne Tadel iſt/ vnd Gott der HErꝛ auch
Job 4. v. 18.in ſeinen Boten Thorheit findet Job. 4. Auch kein Menſch
1. Reg. 8.
ꝟ.
46.
iſt der nicht ſuͤndiget/ 1. Reg. 8. So pfleget auch GOtt der

HErr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0036" n="[36]"/>
          <fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III. MEMBRUM.</hi><lb/>
De Felicitatis piorum po&#x017F;t Mortem<lb/>
Con&#x017F;ideratione.</hi><lb/>
Das i&#x017F;t.<lb/><hi rendition="#fr">Von der Fromen Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit nach</hi><lb/>
dem Tode.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">V</hi>On der Fromen Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit/ nach dem Tode/<lb/>
meldet der P&#xA75B;ophet al&#x017F;o: <hi rendition="#fr">Die Gerechten wer-<lb/>
den weg gerafft fu&#x0364;r dem Vnglu&#x0364;ck: Vnd<lb/>
die richtig/ vor &#x017F;ich gewandelt haben kom&#x0303;en zum<lb/>
Friede/ vnd ruhen in jhren Kammern.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head/>
              <p>Jn welchen Worten der H. Gei&#x017F;t/ durch den Prophe-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">I.<lb/>
A malis li-<lb/>
beratio.</hi></note>ten dreyerley Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit der Fromen nach dem Tode<lb/>
vns fu&#x0364;r helt. Die 1. J&#x017F;t <hi rendition="#aq">Amalis liberatio,</hi> Erlo&#x0364;&#x017F;ung<lb/>
vom Vnglu&#x0364;ck oder Vbel. Nun werden aber die Au&#x017F;&#x017F;er-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Duplex<lb/>
malum.</hi></note>wehleten Kinder Gottes im Tode Erlo&#x0364;&#x017F;et von zweyerley<lb/><note place="left">1.<lb/><hi rendition="#aq">Culpæ.</hi></note>Vbel. Das 1. J&#x017F;t <hi rendition="#aq">Malum culpæ,</hi> Das Su&#x0364;nden Vbel/<lb/>
davon Petrus meldet in &#x017F;einer er&#x017F;ten Epi&#x017F;tel am 4. Cap.<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Pet. 4.<lb/>
v.</hi> 2.</note>Wer am Flei&#x017F;ch leydet/ der ho&#x0364;ret auff zu &#x017F;u&#x0364;ndigen. Nun<lb/>
leydet der Men&#x017F;ch im Flei&#x017F;che/ nicht allein im Leben/ wan&#x0303;<lb/>
er mit vielem Creutz von GOtt anheim ge&#x017F;uchet wirdt:<lb/>
Sondern allermei&#x017F;t im Tode/ wan&#x0303; der Su&#x0364;ndliche Adam<lb/><note place="left">2.<lb/><hi rendition="#aq">Malum<lb/>
p&#x0153;</hi></note>gantz zer&#x017F;to&#x0364;&#xA75B;et vnd jhm alle Macht zu &#x017F;u&#x0364;ndigen benommen<lb/>
wird. Das 2. J&#x017F;t <hi rendition="#aq">Malu&#x0303; p&#x0153;næ,</hi> Das Straff oder Creutz<lb/>
Vbel/ davon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Amos.</hi></hi> am <hi rendition="#i">3.</hi> J&#x017F;t auch ein Vnglu&#x0364;ck in der<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Amos. 3.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 7.</note>Stadt/ das der HEr&#xA75B; nicht thue: Den&#x0303; weil vnter &#x017F;einen<lb/>
Knechten keiner ohne Tadel i&#x017F;t/ vnd Gott der HEr&#xA75B; auch<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Job 4. v.</hi> 18.</note>in &#x017F;einen Boten Thorheit findet <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job.</hi> 4.</hi> Auch kein Men&#x017F;ch<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Reg. 8.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 46.</note>i&#x017F;t der nicht &#x017F;u&#x0364;ndiget/ <hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 8.</hi> So pfleget auch GOtt der<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">HErr</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[36]/0036] Chriſtliche Leichpredigt. III. MEMBRUM. De Felicitatis piorum poſt Mortem Conſideratione. Das iſt. Von der Fromen Gluͤckſeligkeit nach dem Tode. VOn der Fromen Gluͤckſeligkeit/ nach dem Tode/ meldet der Pꝛophet alſo: Die Gerechten wer- den weg gerafft fuͤr dem Vngluͤck: Vnd die richtig/ vor ſich gewandelt haben kom̃en zum Friede/ vnd ruhen in jhren Kammern. Jn welchen Worten der H. Geiſt/ durch den Prophe- ten dreyerley Gluͤckſeligkeit der Fromen nach dem Tode vns fuͤr helt. Die 1. Jſt Amalis liberatio, Erloͤſung vom Vngluͤck oder Vbel. Nun werden aber die Auſſer- wehleten Kinder Gottes im Tode Erloͤſet von zweyerley Vbel. Das 1. Jſt Malum culpæ, Das Suͤnden Vbel/ davon Petrus meldet in ſeiner erſten Epiſtel am 4. Cap. Wer am Fleiſch leydet/ der hoͤret auff zu ſuͤndigen. Nun leydet der Menſch im Fleiſche/ nicht allein im Leben/ wañ er mit vielem Creutz von GOtt anheim geſuchet wirdt: Sondern allermeiſt im Tode/ wañ der Suͤndliche Adam gantz zerſtoͤꝛet vnd jhm alle Macht zu ſuͤndigen benommen wird. Das 2. Jſt Malũ pœnæ, Das Straff oder Creutz Vbel/ davon Amos. am 3. Jſt auch ein Vngluͤck in der Stadt/ das der HErꝛ nicht thue: Deñ weil vnter ſeinen Knechten keiner ohne Tadel iſt/ vnd Gott der HErꝛ auch in ſeinen Boten Thorheit findet Job. 4. Auch kein Menſch iſt der nicht ſuͤndiget/ 1. Reg. 8. So pfleget auch GOtt der HErr I. A malis li- beratio. Duplex malum. 1. Culpæ. 1. Pet. 4. v. 2. 2. Malum pœnæ Amos. 3. ꝟ. 7. Job 4. v. 18. 1. Reg. 8. ꝟ. 46.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511793
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511793/36
Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626, S. [36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511793/36>, abgerufen am 21.11.2024.