Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliche Leichpredigt. witter vor der Thür/ so nimpt Er seine liebe Kinder beyEs. 26. . 23.der Hand vnd saget/ Esa. 26. Gehe hin mein Volck in eine Kammer vnd schleuß die Thür nach dir zu: Verbirge dich ein klein Augenblick biß der Zorn fürüber gehe. So wol nun denen geschicht die der liebe GOtt bey zeiten also vor dem Vnglück weg gerafft/ So vbel geschicht denen so vber bleyben/ dieselben ruffen auch jhren verstorbenen mit schmertzen nach/ gleich wie Carol Magnus seinem freund Rolando nachrieff:
Vnd solches geschicht nicht vnbillichen: Denn frome Wenn nun solche Leuthe hinweg sein/ vnd Gott sucht Wie
Chriſtliche Leichpredigt. witter vor der Thuͤr/ ſo nimpt Er ſeine liebe Kinder beyEſ. 26. ꝟ. 23.der Hand vnd ſaget/ Eſa. 26. Gehe hin mein Volck in eine Kam̃er vnd ſchleuß die Thuͤr nach dir zu: Verbirge dich ein klein Augenblick biß der Zorn fuͤruͤber gehe. So wol nun denen geſchicht die der liebe GOtt bey zeiten alſo vor dem Vngluͤck weg gerafft/ So vbel geſchicht denen ſo vber bleyben/ dieſelben ruffen auch jhren verſtorbenen mit ſchmertzen nach/ gleich wie Carolꝰ Magnus ſeinem freund Rolando nachrieff:
Vnd ſolches geſchicht nicht vnbillichen: Denn frome Wenn nun ſolche Leuthe hinweg ſein/ vnd Gott ſucht Wie
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0038" n="[38]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche Leichpredigt.</fw><lb/> witter vor der Thuͤr/ ſo nimpt Er ſeine liebe Kinder bey<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſ. 26. ꝟ.</hi> 23.</note>der Hand vnd ſaget/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 26.</hi> Gehe hin mein Volck in eine<lb/> Kam̃er vnd ſchleuß die Thuͤr nach dir zu: Verbirge dich<lb/> ein klein Augenblick biß der Zorn fuͤruͤber gehe. So wol<lb/> nun denen geſchicht die der liebe GOtt bey zeiten alſo vor<lb/> dem Vngluͤck weg gerafft/ So vbel geſchicht denen ſo<lb/> vber bleyben/ dieſelben ruffen auch jhren verſtorbenen mit<lb/> ſchmertzen nach/ gleich wie <hi rendition="#aq">Carol<hi rendition="#sup">ꝰ</hi> Magnus</hi> ſeinem freund<lb/><hi rendition="#aq">Rolando</hi> nachrieff:</p><lb/> <p><cit><quote><lg type="poem"><l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tu Patriam repetis, tristi nos orbe relinquis,</hi></hi></l><lb/><l><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Te tenet aula nitens, nos lachrymoſa dies.</hi></hi></hi></l></lg></quote><bibl/></cit><lb/> Das iſt. <cit><quote><lg type="poem"><l>Du biſt jetzundt ins Himmelsſaal</l><lb/><l><hi rendition="#et">Vns leſtu in dem Jammerthal.</hi></l></lg></quote><bibl/></cit></p><lb/> <p>Vnd ſolches geſchicht nicht vnbillichen: Denn frome<lb/> Chriſten wiſſen theils auß Gottes wort/ theils auß der<lb/> Natur vnd Erfahrung/ das wañ Gott ſeine liebe Kinder<lb/> weg nimpt/ ſo pfleget gemeiniglich ein groß Jammer vnd<lb/> Elend darauff zu erfolgen: Sintemal die Außerwehleten<lb/> Kinder Gottes weil ſie Leben mit jhrem Gebet das Vn-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſ. 39. ꝟ.</hi> 8.</note>gluͤck auffhalten/ wie an <hi rendition="#aq">Hiskiâ <hi rendition="#i">Eſa. 39.</hi></hi> zu ſehen/ der da<lb/> ſeufftzet: Es ſey nur Friede weil Jch lebe. Vnd der Herr<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Lutherus.</hi></note><hi rendition="#aq">Lutherus</hi> ſaget: Weil Jch lebe/ wird wol kein Krieg in<lb/> Deutſchland kom̃en/ denn Jch ſolches gewiß bey meinem<lb/> Gott mit dem Gebet erhalten wil: Aber wenn Jch werde<lb/> todt ſein/ ſo moͤgen andere auch nach mir Beten.</p><lb/> <p>Wenn nun ſolche Leuthe hinweg ſein/ vnd Gott ſucht<lb/> vnter den Menſchen/ ob jemandt ſich eine Mawer mache<lb/> vnd wider den Rieß ſtehe gegen Jhm fuͤr das Land das<lb/> Ers nicht verderbe: Er aber keinen findet; ſo ſchuͤttet Er<lb/> ſeinen Zorn vber die Welt/ vnd mit dem Fewer ſeines<lb/> Grimmes macht Er jhrer ein ende/ wie zu leſen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ezech.</hi> 22.</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Wie</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[38]/0038]
Chriſtliche Leichpredigt.
witter vor der Thuͤr/ ſo nimpt Er ſeine liebe Kinder bey
der Hand vnd ſaget/ Eſa. 26. Gehe hin mein Volck in eine
Kam̃er vnd ſchleuß die Thuͤr nach dir zu: Verbirge dich
ein klein Augenblick biß der Zorn fuͤruͤber gehe. So wol
nun denen geſchicht die der liebe GOtt bey zeiten alſo vor
dem Vngluͤck weg gerafft/ So vbel geſchicht denen ſo
vber bleyben/ dieſelben ruffen auch jhren verſtorbenen mit
ſchmertzen nach/ gleich wie Carolꝰ Magnus ſeinem freund
Rolando nachrieff:
Eſ. 26. ꝟ. 23.
Tu Patriam repetis, tristi nos orbe relinquis,
Te tenet aula nitens, nos lachrymoſa dies.
Das iſt. Du biſt jetzundt ins Himmelsſaal
Vns leſtu in dem Jammerthal.
Vnd ſolches geſchicht nicht vnbillichen: Denn frome
Chriſten wiſſen theils auß Gottes wort/ theils auß der
Natur vnd Erfahrung/ das wañ Gott ſeine liebe Kinder
weg nimpt/ ſo pfleget gemeiniglich ein groß Jammer vnd
Elend darauff zu erfolgen: Sintemal die Außerwehleten
Kinder Gottes weil ſie Leben mit jhrem Gebet das Vn-
gluͤck auffhalten/ wie an Hiskiâ Eſa. 39. zu ſehen/ der da
ſeufftzet: Es ſey nur Friede weil Jch lebe. Vnd der Herr
Lutherus ſaget: Weil Jch lebe/ wird wol kein Krieg in
Deutſchland kom̃en/ denn Jch ſolches gewiß bey meinem
Gott mit dem Gebet erhalten wil: Aber wenn Jch werde
todt ſein/ ſo moͤgen andere auch nach mir Beten.
Eſ. 39. ꝟ. 8.
Lutherus.
Wenn nun ſolche Leuthe hinweg ſein/ vnd Gott ſucht
vnter den Menſchen/ ob jemandt ſich eine Mawer mache
vnd wider den Rieß ſtehe gegen Jhm fuͤr das Land das
Ers nicht verderbe: Er aber keinen findet; ſo ſchuͤttet Er
ſeinen Zorn vber die Welt/ vnd mit dem Fewer ſeines
Grimmes macht Er jhrer ein ende/ wie zu leſen Ezech. 22.
Wie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |