Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.Christliche Leichpredigt. nichts in die Welt bracht/ darumb offenbahr ist/ wir wer-1. Tim. 6.. 7. den auch nichts mit hinauß bringen/ 1. Tim. 6? Dieses hat auch Plato verstanden/ wenn er saget: Vix boni sunt subito admodun divites fiunt, Die sind kaum vor gutte Leute zu halten/ welche gar zu geschwinde Reich werden/ Jnnmassen solches Vergangene Zeit mancher redlicher Mann mit Schmertzen hat müssen sehen vnd erfahren. Zum 3. Was ist Ehr vnd Herrligkeit inn dieser Welt/ nichts anders als grosse Gefährligkeit? Welches wol ge- wust Kayser Maximin, welcher solche Wort zum Sym- bolo geführet: Quo major eo laboriosior. Je höher/ je arbeit seliger. Vnd Seleucus König inn Sprien hat pflegen zu sagen: Wen jemandt wüste die Gefährligkeit vnd Beschwerligkeit/ die vnter meiner Königlichen Krone steckt/ er würde sie auch nicht außm Kothe auffheben. Dannenhero recht d Apostel vermahnet Rom. 12. TrachtetRom. 12. . 16. nicht nach Hohen dingen: Welches erscheinet auß den Exempeln. Alexan der Magnus wahr ein geraume ZeitAlardus 1. aur. Alphab. f. 408. ein Gesunder/ allzeit Reicher vnd gewaltiger Herr/ aber was halff jhn dieses alles: Vnd ob er gleich auch einen Edelgestein in seinem Gürtel vernehet wid allerley Gifft bey sich trug (welchen Edelgestein/ nach dem er auß India kommen/ vnd im Fluß Euphrate Sich gebadet/ eine Schlange auß dem Wasser jhm abgebissen/ vnd mit sich ins Wasser genommen) dannoch muste er vor der Zeit im 32 Jahr seines Alters alles verlassen vnd sterben. Wer aber die wahre Pietet, das Summum bonum, Gott den HErren zum freunde hat: der kan Christlich leben vnnd seelig sterben: Ja er kan jhm auff sein Grabstein (mit Ferdinando Nonio Pinciano einem Spanier/ welcherThuanus Tom. 1. Histor. l. 6. f. 124. vber 80 Jahr alt worden/ vnd im Jahr Christi 1552 ge- storben) diese Wort hawen lassen: Maximum Vitae Bonum Mors. Das gröste Gutt des Menschlichen lebens ist der Todt. Dieses
Chriſtliche Leichpredigt. nichts in die Welt bracht/ darumb offenbahr iſt/ wir wer-1. Tim. 6.ꝟ. 7. den auch nichts mit hinauß bringen/ 1. Tim. 6? Dieſes hat auch Plato verſtanden/ wenn er ſaget: Vix boni ſunt ꝗ ſubitò admodũ divites fiunt, Die ſind kaum vor gutte Leute zu halten/ welche gar zu geſchwinde Reich werden/ Jnnmaſſen ſolches Vergangene Zeit mancher redlicher Mann mit Schmertzen hat muͤſſen ſehen vnd erfahren. Zum 3. Was iſt Ehr vnd Herꝛligkeit inn dieſer Welt/ nichts anders als groſſe Gefaͤhrligkeit? Welches wol ge- wuſt Kayſer Maximinꝰ, welcher ſolche Wort zum Sym- bolo gefuͤhret: Quò major eò laborioſior. Je hoͤher/ je arbeit ſeliger. Vnd Seleucus Koͤnig inn Sprien hat pflegen zu ſagen: Wen jemandt wuͤſte die Gefaͤhrligkeit vnd Beſchwerligkeit/ die vnter meiner Koͤniglichẽ Krone ſteckt/ er wuͤrde ſie auch nicht außm Kothe auffheben. Dannenhero recht ď Apoſtel vermahnet Rom. 12. TrachtetRom. 12. ꝟ. 16. nicht nach Hohen dingen: Welches erſcheinet auß den Exempeln. Alexan der Magnus wahr ein geraume ZeitAlardus 1. aur. Alphab. f. 408. ein Geſunder/ allzeit Reicher vnd gewaltiger Herr/ aber was halff jhn dieſes alles: Vnd ob er gleich auch einen Edelgeſtein in ſeinem Guͤrtel vernehet wiď allerley Gifft bey ſich trug (welchen Edelgeſtein/ nach dem er auß India kommen/ vnd im Fluß Euphrate Sich gebadet/ eine Schlange auß dem Waſſer jhm abgebiſſen/ vnd mit ſich ins Waſſer genommen) dannoch muſte er vor der Zeit im 32 Jahr ſeines Alters alles verlaſſen vnd ſterben. Wer aber die wahre Pietet, das Summum bonum, Gott den HErꝛen zum freunde hat: der kan Chriſtlich leben vnnd ſeelig ſterben: Ja er kan jhm auff ſein Grabſtein (mit Ferdinando Nonio Pinciano einem Spanier/ welcherThuanus Tom. 1. Hiſtor. l. 6. f. 124. vber 80 Jahr alt worden/ vnd im Jahr Chriſti 1552 ge- ſtorben) dieſe Wort hawen laſſen: Maximum Vitæ Bonum Mors. Das groͤſte Gutt des Menſchlichen lebens iſt der Todt. Dieſes
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Leute zu halten/ welche gar zu geſchwinde Reich werden/
Jnnmaſſen ſolches Vergangene Zeit mancher redlicher
Mann mit Schmertzen hat muͤſſen ſehen vnd erfahren.
Zum 3. Was iſt Ehr vnd Herꝛligkeit inn dieſer Welt/
nichts anders als groſſe Gefaͤhrligkeit? Welches wol ge-
wuſt Kayſer Maximinꝰ, welcher ſolche Wort zum Sym-
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je arbeit ſeliger. Vnd Seleucus Koͤnig inn Sprien hat
pflegen zu ſagen: Wen jemandt wuͤſte die Gefaͤhrligkeit
vnd Beſchwerligkeit/ die vnter meiner Koͤniglichẽ Krone
ſteckt/ er wuͤrde ſie auch nicht außm Kothe auffheben.
Dannenhero recht ď Apoſtel vermahnet Rom. 12. Trachtet
nicht nach Hohen dingen: Welches erſcheinet auß den
Exempeln. Alexan der Magnus wahr ein geraume Zeit
ein Geſunder/ allzeit Reicher vnd gewaltiger Herr/ aber
was halff jhn dieſes alles: Vnd ob er gleich auch einen
Edelgeſtein in ſeinem Guͤrtel vernehet wiď allerley Gifft
bey ſich trug (welchen Edelgeſtein/ nach dem er auß India
kommen/ vnd im Fluß Euphrate Sich gebadet/ eine
Schlange auß dem Waſſer jhm abgebiſſen/ vnd mit ſich
ins Waſſer genommen) dannoch muſte er vor der Zeit im
32 Jahr ſeines Alters alles verlaſſen vnd ſterben. Wer
aber die wahre Pietet, das Summum bonum, Gott den
HErꝛen zum freunde hat: der kan Chriſtlich leben vnnd
ſeelig ſterben: Ja er kan jhm auff ſein Grabſtein (mit
Ferdinando Nonio Pinciano einem Spanier/ welcher
vber 80 Jahr alt worden/ vnd im Jahr Chriſti 1552 ge-
ſtorben) dieſe Wort hawen laſſen: Maximum Vitæ Bonum Mors.
Das groͤſte Gutt des Menſchlichen lebens iſt der Todt.
1. Tim. 6.
ꝟ. 7.
Rom. 12.
ꝟ. 16.
Alardus
1. aur.
Alphab.
f. 408.
Thuanus
Tom. 1.
Hiſtor. l. 6.
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