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Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636.

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Christliche Leich
auch eines Schwammes/ damit vnser Augen zutrocknen/
benötiget sein.

Gleich wie es den fromen in der Welt vbel; also gehets
den Gottlosen wol/ sie sindt trotzig vnd breiten sich auß
Psalm. 37.
.
35.
wie ein Lorberbaum/ im 37 Psalm. Sie sindt in keiner
gefahr des Todes/ sondern stehen fest wie ein Pallast/ sie
sindt nicht in vnglück wie andere Leute/ vnd werden nicht
Psalm. 73.
. 4. seq.
wie andere Menschen geplaget im 73 Psalm. Sie neh-
men zu/ versuchen GOtt/ vnd es gehet jhnen alles wol
Mal. 3. 15.hinauß/ wie Malachias bezeuget im 3 Cap. Auß welchem
jhrem Zustande man schliessen kan/ das sie nicht Gottes
Augustin.Kinder sein vnd in Himmel gehören. Deßwegen gar recht
vnd wol S. Augustinus geschlossen: Successus humanae
felicitatis est indicium aeternae damnationis.
Das ist.
Wenn es dem Menschen jmmer auff der Welt wolgehet/
ists eine anzeigung der Ewigen Verdammung. Denn
gleich wie ein Wasser das nicht beweget/ stinckent wirdt/
also auch ein Mensch der ohne Creutz ist: Non facile est
aequa commoda mente pati,
Das ist/ Es müssen starcke
Beine sein/ die gutte Tage tragen fein. Da es David
2. Sam. 11.
.
4. 17.
wolgieng/ ward er ein Mörder vnd Ehebrecher/ 2. Sam. 11.
Aber da Er voller Creutz/ Angst vnd Noth wahr/ machte
Er die schönesten Psalmen; nach dem bekannten Verßlein:
Wo nicht Creutz vnd Schmertzen: Da gehet das Gebet
nicht von Hertzen. Jch wil hier geschweigen/ das die
Gottlosen in solchem jhrem Glücklichen Zustande nach
Gott vnd nach seinem Wort nichts fragen/ sondern blei-
ben in jhrer Gottlostgkeit biß an den Tag jhres todes.

2.
Speculum
poenitentiae.

Zum 2. haben wir auch an dem Jch des lieben Davids
Speculum poenitentiae, Einen Rechten Bußspiegel.
Ob nun wol David zehen Monat inn seiner Vnbuß-

fertig-

Chriſtliche Leich
auch eines Schwammes/ damit vnſer Augen zutrocknen/
benoͤtiget ſein.

Gleich wie es den fromen in der Welt vbel; alſo gehets
den Gottloſen wol/ ſie ſindt trotzig vnd breiten ſich auß
Pſalm. 37.
ꝟ.
35.
wie ein Lorberbaum/ im 37 Pſalm. Sie ſindt in keiner
gefahr des Todes/ ſondern ſtehen feſt wie ein Pallaſt/ ſie
ſindt nicht in vngluͤck wie andere Leute/ vnd werden nicht
Pſalm. 73.
ꝟ. 4. ſeq.
wie andere Menſchen geplaget im 73 Pſalm. Sie neh-
men zu/ verſuchen GOtt/ vnd es gehet jhnen alles wol
Mal. 3. ꝟ 15.hinauß/ wie Malachias bezeuget im 3 Cap. Auß welchem
jhrem Zuſtande man ſchlieſſen kan/ das ſie nicht Gottes
Auguſtin.Kinder ſein vnd in Him̃el gehoͤren. Deßwegen gar recht
vnd wol S. Auguſtinus geſchloſſen: Succeſſus humanæ
felicitatis eſt indicium æternæ damnationis.
Das iſt.
Wenn es dem Menſchen jmmer auff der Welt wolgehet/
iſts eine anzeigung der Ewigen Verdammung. Denn
gleich wie ein Waſſer das nicht beweget/ ſtinckent wirdt/
alſo auch ein Menſch der ohne Creutz iſt: Non facilè eſt
æquâ commoda mente pati,
Das iſt/ Es muͤſſen ſtarcke
Beine ſein/ die gutte Tage tragen fein. Da es David
2. Sam. 11.
ꝟ.
4. 17.
wolgieng/ ward er ein Moͤrder vñ Ehebrecher/ 2. Sam. 11.
Aber da Er voller Creutz/ Angſt vnd Noth wahr/ machte
Er die ſchoͤneſten Pſalmen; nach dem bekañten Verßlein:
Wo nicht Creutz vnd Schmertzen: Da gehet das Gebet
nicht von Hertzen. Jch wil hier geſchweigen/ das die
Gottloſen in ſolchem jhrem Gluͤcklichen Zuſtande nach
Gott vnd nach ſeinem Wort nichts fragen/ ſondern blei-
ben in jhrer Gottloſtgkeit biß an den Tag jhres todes.

2.
Speculum
pœnitẽtiæ.

Zum 2. haben wir auch an dem Jch des lieben Davids
Speculum pœnitentiæ, Einen Rechten Bußſpiegel.
Ob nun wol David zehen Monat inn ſeiner Vnbuß-

fertig-
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[[16]/0016] Chriſtliche Leich auch eines Schwammes/ damit vnſer Augen zutrocknen/ benoͤtiget ſein. Gleich wie es den fromen in der Welt vbel; alſo gehets den Gottloſen wol/ ſie ſindt trotzig vnd breiten ſich auß wie ein Lorberbaum/ im 37 Pſalm. Sie ſindt in keiner gefahr des Todes/ ſondern ſtehen feſt wie ein Pallaſt/ ſie ſindt nicht in vngluͤck wie andere Leute/ vnd werden nicht wie andere Menſchen geplaget im 73 Pſalm. Sie neh- men zu/ verſuchen GOtt/ vnd es gehet jhnen alles wol hinauß/ wie Malachias bezeuget im 3 Cap. Auß welchem jhrem Zuſtande man ſchlieſſen kan/ das ſie nicht Gottes Kinder ſein vnd in Him̃el gehoͤren. Deßwegen gar recht vnd wol S. Auguſtinus geſchloſſen: Succeſſus humanæ felicitatis eſt indicium æternæ damnationis. Das iſt. Wenn es dem Menſchen jmmer auff der Welt wolgehet/ iſts eine anzeigung der Ewigen Verdammung. Denn gleich wie ein Waſſer das nicht beweget/ ſtinckent wirdt/ alſo auch ein Menſch der ohne Creutz iſt: Non facilè eſt æquâ commoda mente pati, Das iſt/ Es muͤſſen ſtarcke Beine ſein/ die gutte Tage tragen fein. Da es David wolgieng/ ward er ein Moͤrder vñ Ehebrecher/ 2. Sam. 11. Aber da Er voller Creutz/ Angſt vnd Noth wahr/ machte Er die ſchoͤneſten Pſalmen; nach dem bekañten Verßlein: Wo nicht Creutz vnd Schmertzen: Da gehet das Gebet nicht von Hertzen. Jch wil hier geſchweigen/ das die Gottloſen in ſolchem jhrem Gluͤcklichen Zuſtande nach Gott vnd nach ſeinem Wort nichts fragen/ ſondern blei- ben in jhrer Gottloſtgkeit biß an den Tag jhres todes. Pſalm. 37. ꝟ. 35. Pſalm. 73. ꝟ. 4. ſeq. Mal. 3. ꝟ 15. Auguſtin. 2. Sam. 11. ꝟ. 4. 17. Zum 2. haben wir auch an dem Jch des lieben Davids Speculum pœnitentiæ, Einen Rechten Bußſpiegel. Ob nun wol David zehen Monat inn ſeiner Vnbuß- fertig-

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511795/16>, abgerufen am 21.11.2024.