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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Gebührliches EhrenZeugnüß.
abendt mit jhme machen/ als hat Er auch solches alles/ als
ein Geistlicher Pilgramb vnd Wandermans wol war ge-
nommen/ vnd Sich bey Zeiten auff eine seelige Hin- vnd
heimfahrt in das Ewige leben zubereitet. Jn deme Er jtzo
in die 3 Jahr diesen gebrauch in seinem Hausskirchlein ge-
halten/ das Er neben den gewöhnlichen Tisch gebeten vnd
Tisch gesängen/ abends vnd morgends auch schöne sterbens-
seufftzerlein vnd Sterbe lieder seine Kinder beten vnd singen
lassen/ die Er auch zugleich fleißig mit gebetet vnd gesungen/
Sonderlich aber hat Er 2. Deutsche Sterbens lieder/ die
jhme jetzo bey seiner Funeration gesungen worden/ selbsten
Componiret, vnd das Erste auff die Literas initiales sei-
nes Nahmens Jacobi gerichtet von 7 Gesetzen/ darinnen
Er dieser Welt mühseligkeit/ vnd dann auch jnsonderheit
seine Angst/ wie auch jener Welt herrligkeit vnd vnauß-
sprechliche frewde/ die Er vnd alle frome Christen bey jhrem
Erlöser zugewarten haben/ begrieffen.

Das ander Lied aber ist sein Ultimum vale, darinnen
Er sich mit den lieben seinigen Letzen/ gesegnen/ vnd sie sei-
nem lieben Gott befehlen thut. Wie Er jhm denn auch sein
Epitaphiun vnd Grabschrifft selber Anno 1622, den 19 April.
also lautende verfertiget/ vnd auffgesetzet.

Hic jaceo in tenebris terrae SCHEFFRICHIUS
olim.
Indignus verbi Praeco, nunc accola coeli:
Corpus habet requiem in terra, sed gaudet Olympo
Multis aerumnis anima exantlata, Jehovah
Tandem animam & corpus rursum conjunge benigne
In polum transfer, vita est ubi vera beata:
Interea in mundo qui vivis Chare Viator,
Exemplum fragilis vitae cape: Sic pius esto.

Das

Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß.
abendt mit jhme machen/ als hat Er auch ſolches alles/ als
ein Geiſtlicher Pilgramb vnd Wandermans wol war ge-
nommen/ vnd Sich bey Zeiten auff eine ſeelige Hin- vnd
heimfahrt in das Ewige leben zubereitet. Jn deme Er jtzo
in die 3 Jahr dieſen gebrauch in ſeinem Hauſskirchlein ge-
halten/ das Er neben den gewoͤhnlichen Tiſch gebeten vnd
Tiſch geſaͤngen/ abends vnd morgends auch ſchoͤne ſterbens-
ſeufftzerlein vñ Sterbe lieder ſeine Kinder beten vnd ſingen
laſſen/ die Er auch zugleich fleißig mit gebetet vñ geſungen/
Sonderlich aber hat Er 2. Deutſche Sterbens lieder/ die
jhme jetzo bey ſeiner Funeration geſungen worden/ ſelbſten
Componiret, vnd das Erſte auff die Literas initiales ſei-
nes Nahmens Jacobi gerichtet von 7 Geſetzen/ darinnen
Er dieſer Welt muͤhſeligkeit/ vnd dann auch jnſonderheit
ſeine Angſt/ wie auch jener Welt herꝛligkeit vnd vnauß-
ſprechliche frewde/ die Er vñ alle frome Chriſten bey jhrem
Erloͤſer zugewarten haben/ begrieffen.

Das ander Lied aber iſt ſein Ultimum vale, darinnen
Er ſich mit den lieben ſeinigen Letzen/ geſegnen/ vnd ſie ſei-
nem lieben Gott befehlen thut. Wie Er jhm deñ auch ſein
Epitaphiũ vnd Grabſchrifft ſelber Año 1622, den 19 April.
alſo lautende verfertiget/ vnd auffgeſetzet.

Hic jaceo in tenebris terræ SCHEFFRICHIUS
olim.
Indignus verbi Præco, nunc accola cœli:
Corpus habet requiem in terrà, ſed gaudet Olympo
Multis ærumnis anima exantlata, Jehovah
Tandem animam & corpus rurſum conjunge benignè
Inꝙ polum transfer, vita est ubi vera beata:
Interea in mundo qui vivis Chare Viator,
Exemplum fragilis vitæ cape: Sic pius esto.

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[45/0047] Gebuͤhrliches EhrenZeugnuͤß. abendt mit jhme machen/ als hat Er auch ſolches alles/ als ein Geiſtlicher Pilgramb vnd Wandermans wol war ge- nommen/ vnd Sich bey Zeiten auff eine ſeelige Hin- vnd heimfahrt in das Ewige leben zubereitet. Jn deme Er jtzo in die 3 Jahr dieſen gebrauch in ſeinem Hauſskirchlein ge- halten/ das Er neben den gewoͤhnlichen Tiſch gebeten vnd Tiſch geſaͤngen/ abends vnd morgends auch ſchoͤne ſterbens- ſeufftzerlein vñ Sterbe lieder ſeine Kinder beten vnd ſingen laſſen/ die Er auch zugleich fleißig mit gebetet vñ geſungen/ Sonderlich aber hat Er 2. Deutſche Sterbens lieder/ die jhme jetzo bey ſeiner Funeration geſungen worden/ ſelbſten Componiret, vnd das Erſte auff die Literas initiales ſei- nes Nahmens Jacobi gerichtet von 7 Geſetzen/ darinnen Er dieſer Welt muͤhſeligkeit/ vnd dann auch jnſonderheit ſeine Angſt/ wie auch jener Welt herꝛligkeit vnd vnauß- ſprechliche frewde/ die Er vñ alle frome Chriſten bey jhrem Erloͤſer zugewarten haben/ begrieffen. Das ander Lied aber iſt ſein Ultimum vale, darinnen Er ſich mit den lieben ſeinigen Letzen/ geſegnen/ vnd ſie ſei- nem lieben Gott befehlen thut. Wie Er jhm deñ auch ſein Epitaphiũ vnd Grabſchrifft ſelber Año 1622, den 19 April. alſo lautende verfertiget/ vnd auffgeſetzet. Hic jaceo in tenebris terræ SCHEFFRICHIUS olim. Indignus verbi Præco, nunc accola cœli: Corpus habet requiem in terrà, ſed gaudet Olympo Multis ærumnis anima exantlata, Jehovah Tandem animam & corpus rurſum conjunge benignè Inꝙ polum transfer, vita est ubi vera beata: Interea in mundo qui vivis Chare Viator, Exemplum fragilis vitæ cape: Sic pius esto. Das

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/47>, abgerufen am 27.04.2024.