Huber, David: Triumphus Paschalis, Beständige Osterfreude/ der wahren Christgläubigen. Breslau, [1623]. § grosser Leibes Schwachheit vnd Mattig-keit/ ja vberaus grosser Hitze angegriffen/ darüber Sie gautz Lägerhafftig worden vnd blieben/ vnd hernach den 15. Aprilis am Heiligen Oster Sonnabende vmb halbweg Sechse kegen Abendt eine zwar lebendige/ aber noch nicht an der Zeit junge Tochter zur Welt gebracht/ welche drey stunden bald nach empfangener Tauffe/ gleich vmb Seigers Neun Todes verblichen. Es hat aber die liebe Mutter begeret vnd ge- beten/ daß man das Liebe Würmlein ein wenig beherbrigen/ vnd zur Erden nicht bestatten lassen/ Sondern nur ein wenig Gedult haben wolle/ Ob es GOTT mit Jhr zum Leben oder zum Tode schicken würde/ Nach welchem jhrem Tödtlichen Abgange sie dann das Liebe Kindt in Jhre Armen legen/ vnd mit Jhr zur Erden be- statten lassen solten. Wann sie dann durch die ergangene die- H
❡ ✝ § groſſer Leibes Schwachheit vnd Mattig-keit/ ja vberaus groſſer Hitze angegriffen/ daruͤber Sie gautz Laͤgerhafftig worden vnd blieben/ vnd hernach den 15. Aprilis am Heiligen Oſter Sonnabende vmb halbweg Sechſe kegen Abendt eine zwar lebendige/ aber noch nicht an der Zeit junge Tochter zur Welt gebracht/ welche drey ſtunden bald nach empfangener Tauffe/ gleich vmb Seigers Neun Todes verblichen. Es hat aber die liebe Mutter begeret vnd ge- beten/ daß man das Liebe Wuͤrmlein ein wenig beherbrigen/ vnd zur Erden nicht beſtatten laſſen/ Sondern nur ein wenig Gedult haben wolle/ Ob es GOTT mit Jhr zum Leben oder zum Tode ſchicken wuͤrde/ Nach welchem jhrem Toͤdtlichen Abgange ſie dann das Liebe Kindt in Jhre Armen legen/ vnd mit Jhr zur Erden be- ſtatten laſſen ſolten. Wann ſie dann durch die ergangene die- H
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❡ ✝ §
groſſer Leibes Schwachheit vnd Mattig-
keit/ ja vberaus groſſer Hitze angegriffen/
daruͤber Sie gautz Laͤgerhafftig worden
vnd blieben/ vnd hernach den 15. Aprilis am
Heiligen Oſter Sonnabende vmb halbweg
Sechſe kegen Abendt eine zwar lebendige/
aber noch nicht an der Zeit junge Tochter
zur Welt gebracht/ welche drey ſtunden
bald nach empfangener Tauffe/ gleich vmb
Seigers Neun Todes verblichen. Es
hat aber die liebe Mutter begeret vnd ge-
beten/ daß man das Liebe Wuͤrmlein ein
wenig beherbrigen/ vnd zur Erden nicht
beſtatten laſſen/ Sondern nur ein wenig
Gedult haben wolle/ Ob es GOTT mit
Jhr zum Leben oder zum Tode ſchicken
wuͤrde/ Nach welchem jhrem Toͤdtlichen
Abgange ſie dann das Liebe Kindt in Jhre
Armen legen/ vnd mit Jhr zur Erden be-
ſtatten laſſen ſolten.
Wann ſie dann durch die ergangene
Geburt vnd beharꝛliche Kranckheit gantz
vnd gar von Kraͤfften kommen/ hat ſie Jhr
bald die Rechnung gemachet/ daß Sie zu
die-
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