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Reichard, Andreas: Parentalia Tettoviana Augusti Reichardi. Wittenberg, 1624.

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Christliche Leichpredigt.
p. Jac. 1. 22.auch ein Thäter desselbigen/ p/ in dem er das H. Abendmahl/
q. Mat 26.
Marc. 14.
Luc.
22. 19.
wie es JEsus CHristus selbst eingesetzt/ q/ wenn er mit seinen
Jungkern gemeiniglich alle Quatember gen Roßan ins Ertzstisst
Magdeburg gefahren/ nach seiner Beicht vnnd Absolution
Christlich vnd andechtig gebrauchet/ vnd wie berichtet worden/
bey seiner newen bestallung vnlangst mit seinem Nobile ein rei-
cher Tischgänger JEsu CHristi gewesen. Daher er dan daß
r. Job. 14. 5.von GOtt gesetzte Ziel/ welches niemand vber gehen mag/ r/ stets
bey sich bedacht: wie seine Schreiben an seine liebe Eltern bezeu-
Symbolumgen/ in welchen er gemeiniglich sein Symbolum bey seinem Na-
hmen gesetzt: Wie mein GOtt will/ so ist mein Ziel. Son-
sten wird jhn das Zeugniß gegeben/ daß er sich bey männiglichen/
derer Orter er gewesen friedlich vnd schiedlich bey seinem Ampt
verhalten.

V. MortisacceleratioV. Es hat zwar von dem lieben GOtt ein jeder Mensch
s. Job. 14.seine bestumpte Zeit/ s/ vnd wie die Fisch gefangen werden mit ei-
t. Eccl. 9. 12nen schädlichen Hamen/ so werden auch die Menschen offtmal
berückt zur bösen Zeitt t/ welche vber vnsern seeligen Jüngling/
durch nach lassung GOttes/ auch plötzlich gefallen. Denn am
Osterdinstage 1622. frühe ist er etwas trawrig gewesen/ wie jhm
aber ein schreiben vnverhofft zukommen/ darinnen gebeten zwi-
schen Nienburg vnd Wedelitz sich mit einer person in ehrensachen
zuvnter reden/ wird er erfrewet/ weil sie aber einander feilgesch la-
gen/ reitet er vollend in Wedelitz/ alda er gen abend ohn gefehr
nach 6. vhr von einem Gottlosen leichfertigen Mordthäter/ des
Nahme nicht würdig geachtet hier zugedencken/ mit dem er doch
zuvor in seinem Hause freundliche vnterredung gepflagen/ [jr] orm
Dorff mit einem Büchsenschoß vnverschulter Sachen von sei-
nem Pferde gefellet/ daß er als bald todes verblichen. Also hat
sein Junges leben frühe noch geblüet/ des Abends aber abgeha-
u. Ps. 90. 7.wen worden/ u. Es wird aber gewißlich der Gottlose ver-
fluchte Mörder dem Gerichte vnnd Straffe des Almech[ti-]

gen

Chriſtliche Leichpredigt.
p. Jac. 1. 22.auch ein Thaͤter deſſelbigen/ p/ in dem er das H. Abendmahl/
q. Mat 26.
Marc. 14.
Luc.
22. 19.
wie es JEſus CHriſtus ſelbſt eingeſetzt/ q/ wenn er mit ſeinen
Jungkern gemeiniglich alle Quatember gen Roßan ins Ertzſtiſſt
Magdeburg gefahren/ nach ſeiner Beicht vnnd Abſolution
Chriſtlich vnd andechtig gebrauchet/ vnd wie berichtet worden/
bey ſeiner newen beſtallung vnlangſt mit ſeinem Nobile ein rei-
cher Tiſchgaͤnger JEſu CHriſti geweſen. Daher er dan daß
r. Job. 14. 5.von GOtt geſetzte Ziel/ welches niemand vber gehen mag/ r/ ſtets
bey ſich bedacht: wie ſeine Schreiben an ſeine liebe Eltern bezeu-
Symbolumgen/ in welchen er gemeiniglich ſein Symbolum bey ſeinem Na-
hmen geſetzt: Wie mein GOtt will/ ſo iſt mein Ziel. Son-
ſten wird jhn das Zeugniß gegeben/ daß er ſich bey maͤnniglichen/
derer Orter er geweſen friedlich vnd ſchiedlich bey ſeinem Ampt
verhalten.

V. MortisacceleratioV. Es hat zwar von dem lieben GOtt ein jeder Menſch
ſ. Job. 14.ſeine beſtumpte Zeit/ ſ/ vnd wie die Fiſch gefangen werden mit ei-
t. Eccl. 9. 12nen ſchaͤdlichen Hamen/ ſo werden auch die Menſchen offtmal
beruͤckt zur boͤſen Zeitt t/ welche vber vnſern ſeeligen Juͤngling/
durch nach laſſung GOttes/ auch ploͤtzlich gefallen. Denn am
Oſterdinſtage 1622. fruͤhe iſt er etwas trawrig geweſen/ wie jhm
aber ein ſchreiben vnverhofft zukommen/ darinnen gebeten zwi-
ſchen Nienburg vnd Wedelitz ſich mit einer perſon in ehrenſachen
zuvnter reden/ wird er erfrewet/ weil ſie aber einander feilgeſch la-
gen/ reitet er vollend in Wedelitz/ alda er gen abend ohn gefehr
nach 6. vhr von einem Gottloſen leichfertigen Mordthaͤter/ des
Nahme nicht wuͤrdig geachtet hier zugedencken/ mit dem er doch
zuvor in ſeinem Hauſe freundliche vnterredung gepflagen/ [jr] orm
Dorff mit einem Buͤchſenſchoß vnverſchulter Sachen von ſei-
nem Pferde gefellet/ daß er als bald todes verblichen. Alſo hat
ſein Junges leben fruͤhe noch gebluͤet/ des Abends aber abgeha-
u. Pſ. 90. 7.wen worden/ u. Es wird aber gewißlich der Gottloſe ver-
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[[44]/0044] Chriſtliche Leichpredigt. auch ein Thaͤter deſſelbigen/ p/ in dem er das H. Abendmahl/ wie es JEſus CHriſtus ſelbſt eingeſetzt/ q/ wenn er mit ſeinen Jungkern gemeiniglich alle Quatember gen Roßan ins Ertzſtiſſt Magdeburg gefahren/ nach ſeiner Beicht vnnd Abſolution Chriſtlich vnd andechtig gebrauchet/ vnd wie berichtet worden/ bey ſeiner newen beſtallung vnlangſt mit ſeinem Nobile ein rei- cher Tiſchgaͤnger JEſu CHriſti geweſen. Daher er dan daß von GOtt geſetzte Ziel/ welches niemand vber gehen mag/ r/ ſtets bey ſich bedacht: wie ſeine Schreiben an ſeine liebe Eltern bezeu- gen/ in welchen er gemeiniglich ſein Symbolum bey ſeinem Na- hmen geſetzt: Wie mein GOtt will/ ſo iſt mein Ziel. Son- ſten wird jhn das Zeugniß gegeben/ daß er ſich bey maͤnniglichen/ derer Orter er geweſen friedlich vnd ſchiedlich bey ſeinem Ampt verhalten. p. Jac. 1. 22. q. Mat 26. Marc. 14. Luc. 22. 19. r. Job. 14. 5. Symbolum V. Es hat zwar von dem lieben GOtt ein jeder Menſch ſeine beſtumpte Zeit/ ſ/ vnd wie die Fiſch gefangen werden mit ei- nen ſchaͤdlichen Hamen/ ſo werden auch die Menſchen offtmal beruͤckt zur boͤſen Zeitt t/ welche vber vnſern ſeeligen Juͤngling/ durch nach laſſung GOttes/ auch ploͤtzlich gefallen. Denn am Oſterdinſtage 1622. fruͤhe iſt er etwas trawrig geweſen/ wie jhm aber ein ſchreiben vnverhofft zukommen/ darinnen gebeten zwi- ſchen Nienburg vnd Wedelitz ſich mit einer perſon in ehrenſachen zuvnter reden/ wird er erfrewet/ weil ſie aber einander feilgeſch la- gen/ reitet er vollend in Wedelitz/ alda er gen abend ohn gefehr nach 6. vhr von einem Gottloſen leichfertigen Mordthaͤter/ des Nahme nicht wuͤrdig geachtet hier zugedencken/ mit dem er doch zuvor in ſeinem Hauſe freundliche vnterredung gepflagen/ jr orm Dorff mit einem Buͤchſenſchoß vnverſchulter Sachen von ſei- nem Pferde gefellet/ daß er als bald todes verblichen. Alſo hat ſein Junges leben fruͤhe noch gebluͤet/ des Abends aber abgeha- wen worden/ u. Es wird aber gewißlich der Gottloſe ver- fluchte Moͤrder dem Gerichte vnnd Straffe des Almechti- gen V. Mortisacceleratio ſ. Job. 14. t. Eccl. 9. 12 u. Pſ. 90. 7.

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Zitationshilfe: Reichard, Andreas: Parentalia Tettoviana Augusti Reichardi. Wittenberg, 1624, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522392/44>, abgerufen am 23.11.2024.