Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.vnd gehirn leben? Hat nicht vberall Vngehorsam/ Wo ist auch jetzund/ O jhr bekümmerten Her- Waß anlangt die fleischliche vppigkeit vnd wol- tige E
vnd gehirn leben? Hat nicht vberall Vngehorſam/ Wo iſt auch jetzund/ O jhr bekuͤmmerten Her- Waß anlangt die fleiſchliche vppigkeit vnd wol- tige E
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vnd gehirn leben? Hat nicht vberall Vngehorſam/
Vntrew/ Vngerechtigkeit vberhand genommen:
Gehet es nicht wie dort der Prophet Micheas klagt?
Die fromen Leute ſind weg in dieſem Lande:
vnd die gerechten ſind nicht mehr vnter den
Leuten. Ein jeglicher jagt den andern daß er
jhn verterbe/ vnd meinen ſie thun wol dar-
an/ wenn ſie boͤſes thun. Was der Fuͤrſt wil
das ſpricht der Richter/ daß er Jhm wieder
einen dinſt thun ſol. Die Gewaltigen rah-
ten nach jhrem mutwillen ſchaden zuthun:
vnd drehens wie ſie wollen. Der beſte vnter
jhnen iſt wie ein dorn vnd der redlichſte wie
ein hecke.
Mich. 7. 2.
Wo iſt auch jetzund/ O jhr bekuͤmmerten Her-
tzen/ Bruͤderliche Liebe zu finden? Ach ſie iſt jetzund in
aller Menſchen Hertzen nicht nur erkaltet/ ſondern wie
dicke ſtarcke Eyßzappen gantz erſtarret vnd gefroren.
Toͤdten darff man ja nicht gar wol offentlich mit der
fauſt aber am willen mangelts freylich nicht. Vnd
koͤnte mancher ſeinem armen Nechſten offtmals bey-
kom̃en/ wie er nicht kan: ſo wuͤrde Er ſein ſtuͤck brodts
bald auffgeſſen haben.
Matt. 24.
12.
Waß anlangt die fleiſchliche vppigkeit vnd wol-
luͤſte/ Hurerey/ Ehebruch/ freſſen/ ſauffen/ ſpielen/
tantzen/ bulerey/ leichtfertige gebaͤrde/ worte/ vnzuͤch-
tige
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