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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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vber dem Kopffe zusammen schlagen wollen. Aber
wenn einer stirbet/ so kombt Er zu gewünschtem rande
vnd Lande der himlischen seeligkeit.

O abermal deß schönen/ O deß herrlichen trostes.
O du betrübtes Vater- vnd Mutter-hertz/ wischet euch
die flüssenden trawerthränen von ewren Augen. Jst
doch ewer seeliges Söhnlein nicht gestorben/ sondern
es ruhet nur. Sein Adeliches Cörperlein/ wird heut
in das Kämmerlein seines Grabes geleget/ darinnen
soll Er alle matt- vnd müdigkeit ausruhen. Jn keiner
Kammer ewres Adelichen Rittersitzes/ hat das seelige
Hertzlein/ jemahls so sanfft vnd süsse geruhet/ alß es
jetzund in diesem seinem Grabkämmerlein ruhen wird.
Jtzt redet es euch gleichsam in seinem Ruh-bettlein an
Psal. 4. 9.vnnd spricht: Weinet nicht: Jch ruhe vnnd
schlaffe gantz mit frieden/ denn der Herr
hilfft mir/ daß ich sicher wohne.
Sein Seeli-
Luc. 16. 22chen ist in dem ewigen frewdenleben: in der schoß A-
brahams.

Gleich wie jhr zuvor dieses ewer liebes Söhnlein
auff ewre schoß geleget vnd euch mit jhm gehertzet vnd
ergetzet: Also hat das trewe Mutterhertz Christus
Jesus sein Seelichen jetzt auch auf seiner schoß/ wi-
Ap. 21. 4.schet alle thränen von seinen äuglein/ vnd hertzet vnd
ergetzet sich mit jhm in ewigwehrender Engel-frewde.

Illi de plorandi sunt in morte quos miseros
infernus ex hac vita recipit: non quos coelestis
aula laetificandos includit.
Die jenigen/ spricht

Jsidorus,

vber dem Kopffe zuſammen ſchlagen wollen. Aber
wenn einer ſtirbet/ ſo kombt Er zu gewuͤnſchtem rande
vnd Lande der himliſchen ſeeligkeit.

O abermal deß ſchoͤnen/ O deß herrlichen troſtes.
O du betruͤbtes Vater- vnd Mutter-hertz/ wiſchet euch
die fluͤſſenden trawerthraͤnen von ewren Augen. Jſt
doch ewer ſeeliges Soͤhnlein nicht geſtorben/ ſondern
es ruhet nur. Sein Adeliches Coͤrperlein/ wird heut
in das Kaͤmmerlein ſeines Grabes geleget/ darinnen
ſoll Er alle matt- vnd muͤdigkeit ausruhen. Jn keiner
Kammer ewres Adelichen Ritterſitzes/ hat das ſeelige
Hertzlein/ jemahls ſo ſanfft vnd ſuͤſſe geruhet/ alß es
jetzund in dieſem ſeinem Grabkaͤmmerlein ruhen wird.
Jtzt redet es euch gleichſam in ſeinem Ruh-bettlein an
Pſal. 4. 9.vnnd ſpricht: Weinet nicht: Jch ruhe vnnd
ſchlaffe gantz mit frieden/ denn der Herr
hilfft mir/ daß ich ſicher wohne.
Sein Seeli-
Luc. 16. 22chen iſt in dem ewigen frewdenleben: in der ſchoß A-
brahams.

Gleich wie jhr zuvor dieſes ewer liebes Soͤhnlein
auff ewre ſchoß geleget vnd euch mit jhm gehertzet vnd
ergetzet: Alſo hat das trewe Mutterhertz Chriſtus
Jeſus ſein Seelichen jetzt auch auf ſeiner ſchoß/ wi-
Ap. 21. 4.ſchet alle thraͤnen von ſeinen aͤuglein/ vnd hertzet vnd
ergetzet ſich mit jhm in ewigwehrender Engel-frewde.

Illi de plorandi ſunt in morte quos miſeros
infernus ex hac vitâ recipit: non quos cœleſtis
aula lætificandos includit.
Die jenigen/ ſpricht

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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/40>, abgerufen am 29.03.2024.