Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603.vnd kleben/ auff den vngewissen Mammon hoffen/ Vnd haltens mit jenem WeltKinde/ welchs da Diese Leute alle geben ja genungsam zuverstehen/ seuffttzer C
vnd kleben/ auff den vngewiſſen Mammon hoffen/ Vnd haltens mit jenem WeltKinde/ welchs da Dieſe Leute alle geben ja genungſam zuverſtehen/ ſeuffttzer C
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vnd kleben/ auff den vngewiſſen Mammon hoffen/
haben nur die Welt/ vnd was in der welt iſt/ als Au-
genluſt/ Fleiſchesluſt/ vnd hoffertiges leben lieb/ den-
cken nicht einmal dran daß ſie ſterben vnd wandern
ſolten/ ſondern leben ſicher in tag hinein/ gleich als
hetten ſie einen pact mit dem Tode/ vnd einen an-
ſtand mit der Hellen gemacht/ ſingen vnd fuͤhren des
Epicuri vnd Sardanapali Liedlein/ Ede, bibe, lude,
poſt mortem nulla voluptas. Item/
O cives cives, quærenda pecunia primúm,
Virtus poſt nummos.
1. Joh. 2.
Eſa. 28.
Vnd haltens mit jenem WeltKinde/ welchs da
ſagte: Videte, ne dum cœlo injuriam fieri pro-
hibetis, terram amittatis.
Dieſe Leute alle geben ja genungſam zuverſtehen/
daß ſie von einem kuͤnfftigen vñ ewigen leben nichts
halten/ ſondern daß ſie dieſes leben fuͤr jhr Para-
deis vnd Himmelreich halten: Denn ſonſt wuͤrden
ſie ſich viel embſiger vnd fleiſſiger vmb das Himli-
ſche Vaterland/ vnd vmb die ewige Huͤtten bekuͤm-
mern vnd annehmen/ vnd ſich nicht ſo gar mit dem
zeitlichen/ des ewigen lebens berauben/ Vnd ſind ſol-
che leute in warheit viel nerriſcher denn der Eſopi-
ſche HausHan/ der ein GerſtenKorn einer Perlen
vorzog: Vnd ein Kind das einen Apffel fur ei-
nen Goldguͤlden wehlet. Solche Teuffliſche
blindheit vnd hochſchaͤdliche thorheit/ ſtraffet nun
allhie Paulus an den WeltKindern vnd Geldnar-
ren/ wenn er ſaget: Vnſer Wandel iſt im Himel:
Redet aber ſolches nicht vornemlich de facto, daß
es alſo von allen Menſchen/ wie billich/ geſchehe/
ſondern de jure, daß vnſer hertzen vnd gedancken/
ſeuffttzer
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