Vietor, Johannes: Quousque Davidicum. Darmstadt, 1617.Vber den 13. Psalmen Davids. solches der Apostel Paulus vns allelehret/ 2. Cor. 10. Ephes. 3. Die2. Cor. 10.Predigten Göttliches Worts besuchte er fleissig mit gebührenderEphes. 3. Christlichen Attention, stalte auch/ so vil möglich/ sein Leben nach denselbigen an. Ohn ist es wol nicht/ daß er auch ein Sünder gewe- sen/ vnd seine Gebrechen an sich gehabt/ denn wer kan sagen/ ich bin rein in meinem Hertzen vnd lauter von Sünden/ wie Salomon be- zeuget/ Proverb. 20. Aber er hat auch solche seine Defectus & Ex-Prov. 20. cessus mit rewendem hertzen erkannt/ vnd auß seinem Psalterlein zubeten wissen/ Ach herr sey mir gnedig/ ich hoffe darauff/ daßPsal. 13. du so gnedig bist Gehe nit ins Gericht mit deinem Knecht/ etc. Ge-Psal. 143. denck nit an die Sünde meiner Jugend/ etc. Ach Herr straff michPsal. 25. nit in deinem Zorn/ etc. Vnnd darbey zum offternmal mit dem LeibPsal. 6. vnd Blut vnsers herrn Jesu Christi vermittelst Brod vnnd Wein im H. Abendmahl sich speisen vnnd trencken lassen zu ster- ckung seines schwachen Glaubens vnnd Besserung seines Lebens. Sonderlich pflegten jhm lieb zu seyn die Evangelische Trostpre- digten/ denn er empfandt die jenige Frewd darauß/ von welcher Da- vid im erklerten Liedlein singet/ Mein hertz das frewet sich/ daß du herr so gerne hilffest. Diese Frewd vnd Krafft göttliches Worts thet sich am aller-XI. than/ E
Vber den 13. Pſalmen Davids. ſolches der Apoſtel Paulus vns allelehret/ 2. Cor. 10. Epheſ. 3. Die2. Cor. 10.Predigten Goͤttliches Worts beſuchte er fleiſſig mit gebuͤhrenderEpheſ. 3. Chriſtlichen Attention, ſtalte auch/ ſo vil moͤglich/ ſein Leben nach denſelbigen an. Ohn iſt es wol nicht/ daß er auch ein Suͤnder gewe- ſen/ vnd ſeine Gebrechen an ſich gehabt/ denn wer kan ſagen/ ich bin rein in meinem Hertzen vnd lauter von Suͤnden/ wie Salomon be- zeuget/ Proverb. 20. Aber er hat auch ſolche ſeine Defectus & Ex-Prov. 20. ceſſus mit rewendem hertzen erkannt/ vnd auß ſeinem Pſalterlein zubeten wiſſen/ Ach herr ſey mir gnedig/ ich hoffe darauff/ daßPſal. 13. du ſo gnedig biſt Gehe nit ins Gericht mit deinem Knecht/ ꝛc. Ge-Pſal. 143. denck nit an die Suͤnde meiner Jugend/ ꝛc. Ach Herr ſtraff michPſal. 25. nit in deinem Zorn/ ꝛc. Vnnd darbey zum offternmal mit dem LeibPſal. 6. vnd Blut vnſers herrn Jeſu Chriſti vermittelſt Brod vnnd Wein im H. Abendmahl ſich ſpeiſen vnnd trencken laſſen zu ſter- ckung ſeines ſchwachen Glaubens vnnd Beſſerung ſeines Lebens. Sonderlich pflegten jhm lieb zu ſeyn die Evangeliſche Troſtpre- digten/ denn er empfandt die jenige Frewd darauß/ von welcher Da- vid im erklerten Liedlein ſinget/ Mein hertz das frewet ſich/ daß du herr ſo gerne hilffeſt. Dieſe Frewd vnd Krafft goͤttliches Worts thet ſich am aller-XI. than/ E
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Vber den 13. Pſalmen Davids.
ſolches der Apoſtel Paulus vns allelehret/ 2. Cor. 10. Epheſ. 3. Die
Predigten Goͤttliches Worts beſuchte er fleiſſig mit gebuͤhrender
Chriſtlichen Attention, ſtalte auch/ ſo vil moͤglich/ ſein Leben nach
denſelbigen an. Ohn iſt es wol nicht/ daß er auch ein Suͤnder gewe-
ſen/ vnd ſeine Gebrechen an ſich gehabt/ denn wer kan ſagen/ ich bin
rein in meinem Hertzen vnd lauter von Suͤnden/ wie Salomon be-
zeuget/ Proverb. 20. Aber er hat auch ſolche ſeine Defectus & Ex-
ceſſus mit rewendem hertzen erkannt/ vnd auß ſeinem Pſalterlein
zubeten wiſſen/ Ach herr ſey mir gnedig/ ich hoffe darauff/ daß
du ſo gnedig biſt Gehe nit ins Gericht mit deinem Knecht/ ꝛc. Ge-
denck nit an die Suͤnde meiner Jugend/ ꝛc. Ach Herr ſtraff mich
nit in deinem Zorn/ ꝛc. Vnnd darbey zum offternmal mit dem Leib
vnd Blut vnſers herrn Jeſu Chriſti vermittelſt Brod vnnd
Wein im H. Abendmahl ſich ſpeiſen vnnd trencken laſſen zu ſter-
ckung ſeines ſchwachen Glaubens vnnd Beſſerung ſeines Lebens.
Sonderlich pflegten jhm lieb zu ſeyn die Evangeliſche Troſtpre-
digten/ denn er empfandt die jenige Frewd darauß/ von welcher Da-
vid im erklerten Liedlein ſinget/ Mein hertz das frewet ſich/ daß du
herr ſo gerne hilffeſt.
2. Cor. 10.
Epheſ. 3.
Prov. 20.
Pſal. 13.
Pſal. 143.
Pſal. 25.
Pſal. 6.
Dieſe Frewd vnd Krafft goͤttliches Worts thet ſich am aller-
meiſten bey jhm herfuͤr in dieſer ſeiner Bruſtſchwacheit/ mit welcher
er nach Gottes willen vmb den 10. tag Feb. angegriffen/ vñ hernach
zu Franckfurt am Mayn dahin er ſich im anfang der Vnpaͤßlich-
keit beyds wegen der Badiſchen Commiſſions Sach/ vnnd dann
auch voͤlliger LeibsCur halben begeben hatte/ gar zu Bett geleget
wuͤrde. Dann wie Chriſtlich vnnd geduͤltig er ſolch ſein Creutz
vffgenommen vnd getragen/ wie innbruͤnſtig er ſein Quouſque/
Ach du Herr wie lang wiltu mein ſo gar vergeſſen? herfuͤrge-
ſucht/ vnd zum lieben GOtt geſeufftzet vnd gebetet/ ſolches wiſſen
vornehme von Adel vñ andere mehr/ ſo von anfang ſeiner ſchwach-
heit alda bey jhm geweſen. Meines theils muß ich bekennen/ daß er
die Prophetiſche Sterbpredig Eſaiæ/ ſo er dem Koͤnig Hiskiæ ge-
than/
XI.
Morbus &
Chriſtiana
ad mortem
præpara-
tio.
E
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