Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.Bester Weiberschmuck. Weibes Personen/ darvon auch folgends soll Bericht ge-than werden. Weiter finden sich etliche/ welche das Wörtlein tekno-4. Libero- Aber auff diese jrrige Meynung/ wenn wir beym ein- Es haben auch etliche KirchenLehrer die Wort: Si5. Si man- Nun redet Paulus nicht von Kindern Explicite, deut- Darümb B ij
Beſter Weiberſchmuck. Weibes Perſonen/ darvon auch folgends ſoll Bericht ge-than werden. Weiter finden ſich etliche/ welche das Woͤrtlein τεκνο-4. Libero- Aber auff dieſe jrrige Meynung/ wenn wir beym ein- Es haben auch etliche KirchenLehrer die Wort: Si5. Si man- Nun redet Paulus nicht von Kindern Explicitè, deut- Daruͤmb B ij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0011" n="9"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Beſter Weiberſchmuck.</hi></fw><lb/> Weibes Perſonen/ darvon auch folgends ſoll Bericht ge-<lb/> than werden.</p><lb/> <p>Weiter finden ſich etliche/ welche das Woͤrtlein τεκνο-<note place="right">4. <hi rendition="#aq">Libero-<lb/> rum gene-<lb/> rationem.</hi></note><lb/> γονία, <hi rendition="#aq">Liberorum generatio,</hi> Kinder zeugen/ außlegen/<lb/> als ein ſolches Werck/ dadurch die Weiber die wahre fuͤr<lb/> Gott Seligkeit erlangen ſollen/ mit welcher Meynung die<lb/> Papiſten es halten/ weil ſie fuͤrgeben/ daß Maͤnner vnnd<lb/> Weiber durch Kinder zeugen vnd andere dergleichen gute<lb/> Werck koͤnnen fuͤr Gott gerecht vnd ſelig werden.</p><lb/> <p>Aber auff dieſe jrrige Meynung/ wenn wir beym ein-<lb/> feltigen Verſtand der Woꝛt Pauli bleiben/ ſoll nachmals<lb/> richtiger Beſcheid vnd Antwort erfolgen.</p><lb/> <p>Es haben auch etliche KirchenLehrer die Wort: <hi rendition="#aq">Si</hi><note place="right">5. <hi rendition="#aq">Si man-<lb/> ſerint, &c.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">manſerint,</hi> So ſie bleiben/ auff mancherley Meynung<lb/> gedeutet. Denn ſie nicht alle dieſe Wort <hi rendition="#aq">Syllepticê,</hi> von<lb/> Weibern oder Weiblichen Geſchlecht/ verſtehen/ wie wir<lb/> zuvor angezeigt haben/ Sondern nur von Kindern/ nem-<lb/> lich/ <hi rendition="#aq">Si liberi manſerint,</hi> So ſie (die Kinder) bleiben.<lb/> Jn welcher Meynung der H. <hi rendition="#aq">Chryſoſtomus, Hierony-<lb/> mus,</hi> vnd etliche alte KirchenVaͤter ſind. Vnd iſt diß ein<lb/> recht grober Jrrthumb der heiligen Vaͤter/ weil billich die-<lb/> ſe Wort/ wie man in Schulen redet/ <hi rendition="#aq">De Subjecta Mate-<lb/> ria,</hi> von vorhergehender Materi oder Sachen/ davon ei-<lb/> gentlich geredet wird/ ſollen verſtanden werden.</p><lb/> <p>Nun redet Paulus nicht von Kindern <hi rendition="#aq">Explicitè,</hi> deut-<lb/> lich oder eigentlich/ ſondern <hi rendition="#aq">implicitè</hi> oder verbluͤmbter<lb/> Weiſe/ nemlich im Wort τεκνογονία, <hi rendition="#aq">id eſt,</hi> Kinderzeu-<lb/> gung oder Kinder Geburt/ welches Wort/ wie auch die<lb/> Schuͤler wiſſen/ kein <hi rendition="#aq">plurale nomen</hi> iſt/ vnnd ſich zum<lb/><hi rendition="#aq">Manſerint</hi> oder bleiben gar nicht ſchickt noch reumet.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">B ij</fw> <fw type="catch" place="bottom">Daruͤmb</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0011]
Beſter Weiberſchmuck.
Weibes Perſonen/ darvon auch folgends ſoll Bericht ge-
than werden.
Weiter finden ſich etliche/ welche das Woͤrtlein τεκνο-
γονία, Liberorum generatio, Kinder zeugen/ außlegen/
als ein ſolches Werck/ dadurch die Weiber die wahre fuͤr
Gott Seligkeit erlangen ſollen/ mit welcher Meynung die
Papiſten es halten/ weil ſie fuͤrgeben/ daß Maͤnner vnnd
Weiber durch Kinder zeugen vnd andere dergleichen gute
Werck koͤnnen fuͤr Gott gerecht vnd ſelig werden.
4. Libero-
rum gene-
rationem.
Aber auff dieſe jrrige Meynung/ wenn wir beym ein-
feltigen Verſtand der Woꝛt Pauli bleiben/ ſoll nachmals
richtiger Beſcheid vnd Antwort erfolgen.
Es haben auch etliche KirchenLehrer die Wort: Si
manſerint, So ſie bleiben/ auff mancherley Meynung
gedeutet. Denn ſie nicht alle dieſe Wort Syllepticê, von
Weibern oder Weiblichen Geſchlecht/ verſtehen/ wie wir
zuvor angezeigt haben/ Sondern nur von Kindern/ nem-
lich/ Si liberi manſerint, So ſie (die Kinder) bleiben.
Jn welcher Meynung der H. Chryſoſtomus, Hierony-
mus, vnd etliche alte KirchenVaͤter ſind. Vnd iſt diß ein
recht grober Jrrthumb der heiligen Vaͤter/ weil billich die-
ſe Wort/ wie man in Schulen redet/ De Subjecta Mate-
ria, von vorhergehender Materi oder Sachen/ davon ei-
gentlich geredet wird/ ſollen verſtanden werden.
5. Si man-
ſerint, &c.
Nun redet Paulus nicht von Kindern Explicitè, deut-
lich oder eigentlich/ ſondern implicitè oder verbluͤmbter
Weiſe/ nemlich im Wort τεκνογονία, id eſt, Kinderzeu-
gung oder Kinder Geburt/ welches Wort/ wie auch die
Schuͤler wiſſen/ kein plurale nomen iſt/ vnnd ſich zum
Manſerint oder bleiben gar nicht ſchickt noch reumet.
Daruͤmb
B ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |