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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Erste LeichPredigt.
ten/ damit sie den gemeinen Nutz können dienen/ vnd mitg.
Liberalibus
artibus.

der zeit sich vnd die jhrigen ehrlich versorgen. Denn1. Tim. 5. v. 8.
wer die seinen nicht versorget/ der ist erger denn ein3. Probatur
ab Exemplis.

Heyde/ vnd hat den Glauben verleugnet. Darumb
sehen wir/ wie trewlich der alte Tobias seinen Sohn leh-a.
TOBIAE
c. 4. v
2.

ret/ vnd jhn zu allen guten vnterweiset/ Tob. 4. Elka-
na vnd Hanna
thun dergleichen mit jhrem Söhnlein/b.
Elkanae &
Hannae.

dem kleinen Samuelichen/ lehren jhn nicht all eine selbst
zu Hause/ sondern vbergeben jhn auch dem alten Prie-1. Sam. 1. v. 26
ster Eli zu fleissiger institution vnd vnterweisung.
Welches alle Christliche Eltern auch thun sollen/ weil
ja vmb des willen Christliche Schulen verordnet/ vnd
erhalten werden.

Sol aber die Kinderzucht wolgerathen/ vnd bey den4. Promove-
tur Bonitate
parentum.

Kindern einen glücklichen fortgang gewinnen/ so müs-
sen die Eltern selbst fromm vnd Gottfürchtig seyn/ vnd
sich Christlich vnd Erbar verhalten damit die Kinder
nicht geergert vnd verderbet werden/ weil sie doch sind/
wie Zunder/ welche das Fewer aller vnart viel eher vnd
mehr/ als Tugend vnd Erbarkeit/ aufffangen: Vor
welches hernach die Eltern Christo am Jüngsten Ge-
richt schwere rechenschafft zugeben haben. Denn wieMatth. 18.
v.
6. 7.

Christus sagt Matt. 18. Wehe dem Menschen/ durch
welchen ergernis kömpt/ Jtem: Wer ergert dieser
geringsten eines/ die an mich gleuben/ dem were
besser/ daß ein Mühlstein an seinen Hals gehen-
cket würde/ vnd er erseufft würde im Meer/ da es
am tieffsten ist.

IV. Endlich vnd zum beschluß/ so können auchPraematurae
mortis appro-
batione.

alle
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Die Erſte LeichPredigt.
ten/ damit ſie den gemeinen Nutz koͤnnen dienen/ vnd mitγ.
Liberalibus
artibus.

der zeit ſich vnd die jhrigen ehrlich verſorgen. Denn1. Tim. 5. v. 8.
wer die ſeinen nicht verſorget/ der iſt erger denn ein3. Probatur
ab Exemplis.

Heyde/ vnd hat den Glauben verleugnet. Darumb
ſehen wir/ wie trewlich der alte Tobias ſeinen Sohn leh-α.
TOBIAE
c. 4. v
2.

ret/ vnd jhn zu allen guten vnterweiſet/ Tob. 4. Elka-
na vnd Hanna
thun dergleichen mit jhrem Soͤhnlein/β.
Elkanæ &
Hannæ.

dem kleinen Samuelichen/ lehren jhn nicht all eine ſelbſt
zu Hauſe/ ſondern vbergeben jhn auch dem alten Prie-1. Sam. 1. v. 26
ſter Eli zu fleiſſiger inſtitution vnd vnterweiſung.
Welches alle Chriſtliche Eltern auch thun ſollen/ weil
ja vmb des willen Chriſtliche Schulen verordnet/ vnd
erhalten werden.

Sol aber die Kinderzucht wolgerathen/ vnd bey den4. Promove-
tur Bonitate
parentum.

Kindern einen gluͤcklichen fortgang gewinnen/ ſo muͤſ-
ſen die Eltern ſelbſt from̃ vnd Gottfuͤrchtig ſeyn/ vnd
ſich Chriſtlich vnd Erbar verhalten damit die Kinder
nicht geergert vnd verderbet werden/ weil ſie doch ſind/
wie Zunder/ welche das Fewer aller vnart viel eher vnd
mehr/ als Tugend vnd Erbarkeit/ aufffangen: Vor
welches hernach die Eltern Chriſto am Juͤngſten Ge-
richt ſchwere rechenſchafft zugeben haben. Denn wieMatth. 18.
v.
6. 7.

Chriſtus ſagt Matt. 18. Wehe dem Menſchen/ durch
welchen ergernis koͤmpt/ Jtem: Wer ergert dieſer
geringſten eines/ die an mich gleuben/ dem were
beſſer/ daß ein Muͤhlſtein an ſeinen Hals gehen-
cket wuͤrde/ vnd er erſeufft wuͤrde im Meer/ da es
am tieffſten iſt.

IV. Endlich vnd zum beſchluß/ ſo koͤnnen auchPræmaturæ
mortis appro-
batione.

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[25/0027] Die Erſte LeichPredigt. ten/ damit ſie den gemeinen Nutz koͤnnen dienen/ vnd mit der zeit ſich vnd die jhrigen ehrlich verſorgen. Denn wer die ſeinen nicht verſorget/ der iſt erger denn ein Heyde/ vnd hat den Glauben verleugnet. Darumb ſehen wir/ wie trewlich der alte Tobias ſeinen Sohn leh- ret/ vnd jhn zu allen guten vnterweiſet/ Tob. 4. Elka- na vnd Hanna thun dergleichen mit jhrem Soͤhnlein/ dem kleinen Samuelichen/ lehren jhn nicht all eine ſelbſt zu Hauſe/ ſondern vbergeben jhn auch dem alten Prie- ſter Eli zu fleiſſiger inſtitution vnd vnterweiſung. Welches alle Chriſtliche Eltern auch thun ſollen/ weil ja vmb des willen Chriſtliche Schulen verordnet/ vnd erhalten werden. γ. Liberalibus artibus. 1. Tim. 5. v. 8. 3. Probatur ab Exemplis. α. TOBIAE c. 4. v 2. β. Elkanæ & Hannæ. 1. Sam. 1. v. 26 Sol aber die Kinderzucht wolgerathen/ vnd bey den Kindern einen gluͤcklichen fortgang gewinnen/ ſo muͤſ- ſen die Eltern ſelbſt from̃ vnd Gottfuͤrchtig ſeyn/ vnd ſich Chriſtlich vnd Erbar verhalten damit die Kinder nicht geergert vnd verderbet werden/ weil ſie doch ſind/ wie Zunder/ welche das Fewer aller vnart viel eher vnd mehr/ als Tugend vnd Erbarkeit/ aufffangen: Vor welches hernach die Eltern Chriſto am Juͤngſten Ge- richt ſchwere rechenſchafft zugeben haben. Denn wie Chriſtus ſagt Matt. 18. Wehe dem Menſchen/ durch welchen ergernis koͤmpt/ Jtem: Wer ergert dieſer geringſten eines/ die an mich gleuben/ dem were beſſer/ daß ein Muͤhlſtein an ſeinen Hals gehen- cket wuͤrde/ vnd er erſeufft wuͤrde im Meer/ da es am tieffſten iſt. 4. Promove- tur Bonitate parentum. Matth. 18. v. 6. 7. IV. Endlich vnd zum beſchluß/ ſo koͤnnen auch alle Præmaturæ mortis appro- batione. D ij

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/27>, abgerufen am 21.11.2024.