Wild, Johann Daniel: Rosa generosa. Hanau, 1631.ROSA GENEROSA. Er wird Da wird er Da bekonpt 2. Den Ge- werden
ROSA GENEROSA. Er wird Da wird er Da bekõpt 2. Den Ge- werden
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ROSA GENEROSA.
Da hat er nun/ auff daß wir zu vnſerm Zweck kommen/ einen gantz
newen ſonderbaren Garten fuͤr ſeine ſo thewer erworbene Blumen allhie
auff Erden angerichtet/ welches iſt hortus Eccleſiæ, der Kirchengarten/
da ſamlet Er die Pflaͤntzlin vnd Bluͤmlein auß dem Menſchlichen Ge-
ſchlecht/ ___er dermaleins in ſeinen ewigen himliſchen Luſtgarten verſe-
tzen will/ da pfleget vnd warteter jhrer auffs allerbeſte/ da leſt er Paulum
pflantzen/ den Apollo begieſen/ vnd den H. Geiſt das gedeyen
geben. Da hat Er zu Gartenhuͤtern vnd Waͤchtern verordnet ſeine him-
liſche Diener/ die H. Engel/ welche dienſtbare Geiſter ſind bey denen
die die Seligkeit ererben ſollen. Vnd gleich wie vorzeiten die Cheru-
bim nach dem geſchehenen Suͤndenfall/ mit fewrigen Schwaͤrtern fuͤr
das Paradiß geſtellet worden/ zu bewahren den Weg zum Baum
deß Lebens: Alſo ſtehen ſie nun fuͤr der Gnadenthuͤr am Kirchengar-
ten/ zu wachen vnd zu verhuͤten/ daß nicht die hoͤlliſche Schlang jhres
gefallens hinein breche/ vnd ſich auff ein newes mache an dieſe reſtituirte
Kirchenblum/ dieſelbige zu verderben/ Ja Er ſelbſt iſt der Menſchen-
huͤter/ der waͤchter Jſraelis/ vnd verwahret nicht allein den gantzen
hortum Eccleſiæ, ſondern auch ein jedes rechtſchaffenes Kirchenbluͤm-
lein/ ſo fleiſſig/ ſo ſorgfaͤltig/ ſo trewlich wie ſeinen Augapffel/ ja daß nicht
das geringſte Blaͤttlin (oder Haͤrlin auff dem Haupt) abgeropfft o-
der beſchaͤdiget werde.
Er wird
beruffen.
zur Kirchẽ.
1. Cor. 3. 6.
Matt. 18.
10.
Heb. 1. 14.
Gene. 3. 24.
Job. 7. 20.
Pſal. 121. 4.
Zachar. 2. 8
Matt. 10.
30.
Vnd auff dieſe weiſe/ wird nun dieſe Blum (der Menſch) in die-
ſem dritten Garten widrumb erquickt/ ernewert/ wiedergeboren/ vnd zu
recht gebracht/ nicht anders als wann eine welcke duͤrꝛe Roſen widrumb
bekompt einen friſchen Taw/ einen lieblichen ſruchtbaren Regen/ vnd dar-
zu einen fleiſſigen verſtaͤndigen Pfleger oder Gaͤrtner.
Da wird er
wider zu
recht ge-
bracht/ vnd
ernewert.
Da thut ſich allgemach wieder herfuͤr/ die vorige ſchoͤne Roſen- oder
Blumen Geſtalt/ die er zuvor im Garten Eden gehabt hat. Da leſt ſich
widerumb mercken das Ebenbild GOttes. Da gewinnet Chriſtus
widerumb eine Geſtalt in vns. Ja da hat Er luſt an vnſer Geſtalt
vnd ſchoͤnheit/ wie davon im 45. Pſalmen geleſen wird.
Da bekõpt
er wider 1.
ſeine vorige
Geſtalt.
Gal 4. 19.
Pſal. 45. 12.
Da beginnet man auch wieder zu mercken den ſuͤß-lieblichen Gott
wolgefaͤlligen Blumen Geruch/ den wir im Paradiß gehabt haben/ vnd
verliehret ſich dargegen der Suͤndengeſtanck je mehr vnd mehr/ in dem
man lernet ablaſſen vom boͤſen/ vnd dargegen gutes thun. Da
werden
2. Den Ge-
ruch.
Eſa. 1. 27.
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