Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.Christliche seinem lieben Gott vnd Vater seine Sünde hertzlichvnd schmertzlich geklaget/ vmb genad vnd vergebung derselben gebeten/ vnd auch jhm die heilige Absolution gesprochen worden/ hat er darauff das thewre Testa- ment des wahren Leibes vnd Bluts Jesu Christi mit hertzlicher andacht empfangen. Gott von hertzen für diese grosse Genade gedancket/ das er jhn so geliebet/ vnd seinen Sohn für jhm in den Todt geben: Dem Sohne Gottes auch/ das er jhn durch sein eigen heiliges Blut erlöset hette/ jhn nun auch mit dem Lei- be gespeiset/ den er für jhm in den Todt gegeben/ mit dem Blutte auch geträncket/ das er für seine Sünde vergossen/ jhn also verwissert der gnedigen vergebung der Sünden/ der gewissen hoffnung der aufferstehung des fleisches vnd ewigen lebens. Ergab sich darauff in des HErren willen: Sagte vnter andern die wor- te/ die sonst dem H. Martino zu geschriben werden: Non sic vixi ut me vivere pudeat, nec mori me- tuo, quia bonum habemus Dominum. Jch ha- be nicht also gelebet/ das ich mich schemen solte lenger zu leben: ich fürchte mich auch nicht zu sterben/ denn wir haben einen from- men HErrn. So offter ich jhn auch besucht/ habe ich jhn in gutter andacht/ vnnd williger bereit- schafft
Chriſtliche ſeinem lieben Gott vnd Vater ſeine Suͤnde hertzlichvnd ſchmertzlich geklaget/ vmb genad vnd vergebung derſelben gebeten/ vnd auch jhm die heilige Abſolution geſprochen worden/ hat er darauff das thewre Teſta- ment des wahren Leibes vnd Bluts Jeſu Chriſti mit hertzlicher andacht empfangen. Gott von hertzen fuͤr dieſe groſſe Genade gedancket/ das er jhn ſo geliebet/ vnd ſeinen Sohn fuͤr jhm in den Todt geben: Dem Sohne Gottes auch/ das er jhn durch ſein eigen heiliges Blut erloͤſet hette/ jhn nun auch mit dem Lei- be geſpeiſet/ den er fuͤr jhm in den Todt gegeben/ mit dem Blutte auch getraͤncket/ das er fuͤr ſeine Suͤnde vergoſſen/ jhn alſo verwiſſert der gnedigen vergebung der Suͤnden/ der gewiſſen hoffnung der aufferſtehung des fleiſches vnd ewigen lebens. Ergab ſich darauff in des HErren willen: Sagte vnter andern die wor- te/ die ſonſt dem H. Martino zu geſchriben werden: Non ſic vixi ut me vivere pudeat, nec mori me- tuo, quia bonum habemus Dominum. Jch ha- be nicht alſo gelebet/ das ich mich ſchemen ſolte lenger zu leben: ich fuͤrchte mich auch nicht zu ſterben/ denn wir haben einen from- men HErrn. So offter ich jhn auch beſucht/ habe ich jhn in gutter andacht/ vnnd williger bereit- ſchafft
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Chriſtliche
ſeinem lieben Gott vnd Vater ſeine Suͤnde hertzlich
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derſelben gebeten/ vnd auch jhm die heilige Abſolution
geſprochen worden/ hat er darauff das thewre Teſta-
ment des wahren Leibes vnd Bluts Jeſu Chriſti mit
hertzlicher andacht empfangen. Gott von hertzen fuͤr
dieſe groſſe Genade gedancket/ das er jhn ſo geliebet/
vnd ſeinen Sohn fuͤr jhm in den Todt geben: Dem
Sohne Gottes auch/ das er jhn durch ſein eigen
heiliges Blut erloͤſet hette/ jhn nun auch mit dem Lei-
be geſpeiſet/ den er fuͤr jhm in den Todt gegeben/ mit
dem Blutte auch getraͤncket/ das er fuͤr ſeine Suͤnde
vergoſſen/ jhn alſo verwiſſert der gnedigen vergebung
der Suͤnden/ der gewiſſen hoffnung der aufferſtehung
des fleiſches vnd ewigen lebens. Ergab ſich darauff
in des HErren willen: Sagte vnter andern die wor-
te/ die ſonſt dem H. Martino zu geſchriben werden:
Non ſic vixi ut me vivere pudeat, nec mori me-
tuo, quia bonum habemus Dominum. Jch ha-
be nicht alſo gelebet/ das ich mich ſchemen
ſolte lenger zu leben: ich fuͤrchte mich auch
nicht zu ſterben/ denn wir haben einen from-
men HErrn. So offter ich jhn auch beſucht/
habe ich jhn in gutter andacht/ vnnd williger bereit-
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