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Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.

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Leichpredigt.
schafft zu sterben angetroffen. Wenig stunden vor
seinem sehligen abschiede bin ich abermahlen auff sein
begehren zu jhm kommen/ do es sich zum abschiede
mit jhm schickte/ da hat er sich nach deme er allerley
abrede mit mir gehalten/ auch vieler schöner Trost-
sprüche erinnert. Redet auch viel mit deutlicher/
zimlich starcker vnnd vernehmlicher stimme von des
Ewigen lebens Herrligkeit/ wiederholete auch das/
das Paulus saget: Es habe es kein Aug ge-
sehen/ kein Ohre gehöret/ sey auch in keines
Menschen Hertz gekommen/ was Gott be-
reitet hat/ denen/ die jhn fürchten.
Sprach
darauff: Zu der Herrligkeit werde ich balde
kommen.
Darauff hat er mit mir mit gefalte-
nen Henden vnnd erhobenem Gesichte den schönen
Gesang gebetet: Wenn mein stündlein ver-
handen etc.
Hat auch allen seinen Mißgönnern/
vnd Feinden vergeben/ vnnd ist wenig stunden her-
nach/ bey gutter vernunfft vnd hertzlicher andacht/
in Christo sanfft eingeschlaffen vnd verschieden. Die
Seele hat Gott zu sich in sein ewiges Reich genom-
men; Der Leib erwartet nun des lieben Jüngsten
Tages/ vnd frölicher Aufferstehung zum ewigen Le-
ben: Die jhm Gott geben wolle/ vnd vns ein sehliges

ende.

Leichpredigt.
ſchafft zu ſterben angetroffen. Wenig ſtunden vor
ſeinem ſehligen abſchiede bin ich abermahlen auff ſein
begehren zu jhm kommen/ do es ſich zum abſchiede
mit jhm ſchickte/ da hat er ſich nach deme er allerley
abrede mit mir gehalten/ auch vieler ſchoͤner Troſt-
ſpruͤche erinnert. Redet auch viel mit deutlicher/
zimlich ſtarcker vnnd vernehmlicher ſtimme von des
Ewigen lebens Herrligkeit/ wiederholete auch das/
das Paulus ſaget: Es habe es kein Aug ge-
ſehen/ kein Ohre gehoͤret/ ſey auch in keines
Menſchen Hertz gekommen/ was Gott be-
reitet hat/ denen/ die jhn fuͤrchten.
Sprach
darauff: Zu der Herrligkeit werde ich balde
kommen.
Darauff hat er mit mir mit gefalte-
nen Henden vnnd erhobenem Geſichte den ſchoͤnen
Geſang gebetet: Wenn mein ſtuͤndlein ver-
handen etc.
Hat auch allen ſeinen Mißgoͤnnern/
vnd Feinden vergeben/ vnnd iſt wenig ſtunden her-
nach/ bey gutter vernunfft vnd hertzlicher andacht/
in Chriſto ſanfft eingeſchlaffen vnd verſchieden. Die
Seele hat Gott zu ſich in ſein ewiges Reich genom-
men; Der Leib erwartet nun des lieben Juͤngſten
Tages/ vnd froͤlicher Aufferſtehung zum ewigen Le-
ben: Die jhm Gott geben wolle/ vnd vns ein ſehliges

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[[37]/0037] Leichpredigt. ſchafft zu ſterben angetroffen. Wenig ſtunden vor ſeinem ſehligen abſchiede bin ich abermahlen auff ſein begehren zu jhm kommen/ do es ſich zum abſchiede mit jhm ſchickte/ da hat er ſich nach deme er allerley abrede mit mir gehalten/ auch vieler ſchoͤner Troſt- ſpruͤche erinnert. Redet auch viel mit deutlicher/ zimlich ſtarcker vnnd vernehmlicher ſtimme von des Ewigen lebens Herrligkeit/ wiederholete auch das/ das Paulus ſaget: Es habe es kein Aug ge- ſehen/ kein Ohre gehoͤret/ ſey auch in keines Menſchen Hertz gekommen/ was Gott be- reitet hat/ denen/ die jhn fuͤrchten. Sprach darauff: Zu der Herrligkeit werde ich balde kommen. Darauff hat er mit mir mit gefalte- nen Henden vnnd erhobenem Geſichte den ſchoͤnen Geſang gebetet: Wenn mein ſtuͤndlein ver- handen etc. Hat auch allen ſeinen Mißgoͤnnern/ vnd Feinden vergeben/ vnnd iſt wenig ſtunden her- nach/ bey gutter vernunfft vnd hertzlicher andacht/ in Chriſto ſanfft eingeſchlaffen vnd verſchieden. Die Seele hat Gott zu ſich in ſein ewiges Reich genom- men; Der Leib erwartet nun des lieben Juͤngſten Tages/ vnd froͤlicher Aufferſtehung zum ewigen Le- ben: Die jhm Gott geben wolle/ vnd vns ein ſehliges ende.

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523581/37>, abgerufen am 30.04.2024.