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Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619.

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Was ist es das er seine Lehre nach der Kunst
also außtheilet: gegen diesem seine autoritet/ ge-
gen jenem seine Demut sehen lesset: Darumb daß
er einen demütigen Geist im Tito/ vnd einen hö-
hern im Timotheo gesehen hat: Derhalben gie-
bet er jenem was jhm noch mangelt/ von diesem
aber nimmet ers/ jenen treibet er stets an/ diesen
helt er gleichsam zu rücke.

Es gehöret freylich Lindigkeit vnd Gedult
darzu/ wie Paulus auch zun Gal. am 6. Capit.Gal: 6 [verlorenes Material - 3 Zeichen fehlen]
vermahnet/ Helfft jhm zu recht mit sanfftmü-
tigem Geist/ die jhr geistlich seid. Es ist nicht
alles mit poltern vnnd pochen außgericht/ es
muß auch Sanfftmuth darbey seyn; quicquid
enim lacerato animo dixeris, punientis est im-
petus, non caritas corrigentis: dilige & dic
quod voles, August:
Was du auß einem bitternAug. in E-
pist. ad Gal.

zornigen Hertzen thust/ das thustu auß sonderli-
chem Eyffer der Straffe/ nicht auß züchtigung
der Liebe: Laß zuvor liebes Zeichen bey dir ver-
mercken/ so magstu sagen was du wilt.

Vnnd Gregorius spricht: Reg at disciplinaeGreg. 19.
Moral. c[.16]

rigor mansuetudinem, & mansuetudo ornet
rigorem: & sic alterum commendetur ab alte-
ro, ut nec rigor sit rigidus, nec manluetudo dis-

soluta.
D

Was iſt es das er ſeine Lehre nach der Kunſt
alſo außtheilet: gegen dieſem ſeine autoritet/ ge-
gen jenem ſeine Demut ſehen leſſet: Darumb daß
er einen demuͤtigen Geiſt im Tito/ vnd einen hoͤ-
hern im Timotheo geſehen hat: Derhalben gie-
bet er jenem was jhm noch mangelt/ von dieſem
aber nimmet ers/ jenen treibet er ſtets an/ dieſen
helt er gleichſam zu ruͤcke.

Es gehoͤret freylich Lindigkeit vnd Gedult
darzu/ wie Paulus auch zun Gal. am 6. Capit.Gal: 6 [verlorenes Material – 3 Zeichen fehlen]
vermahnet/ Helfft jhm zu recht mit ſanfftmuͤ-
tigem Geiſt/ die jhr geiſtlich ſeid. Es iſt nicht
alles mit poltern vnnd pochen außgericht/ es
muß auch Sanfftmuth darbey ſeyn; quicquid
enim lacerato animo dixeris, punientis eſt im-
petus, non caritas corrigentis: dilige & dic
quod voles, Auguſt:
Was du auß einem bitternAug. in E-
piſt. ad Gal.

zornigen Hertzen thuſt/ das thuſtu auß ſonderli-
chem Eyffer der Straffe/ nicht auß zuͤchtigung
der Liebe: Laß zuvor liebes Zeichen bey dir ver-
mercken/ ſo magſtu ſagen was du wilt.

Vnnd Gregorius ſpricht: Reg at diſciplinæGreg. 19.
Moral. c[.16]

rigor manſuetudinem, & manſuetudo ornet
rigorem: & ſic alterum commendetur ab alte-
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[[25]/0025] Was iſt es das er ſeine Lehre nach der Kunſt alſo außtheilet: gegen dieſem ſeine autoritet/ ge- gen jenem ſeine Demut ſehen leſſet: Darumb daß er einen demuͤtigen Geiſt im Tito/ vnd einen hoͤ- hern im Timotheo geſehen hat: Derhalben gie- bet er jenem was jhm noch mangelt/ von dieſem aber nimmet ers/ jenen treibet er ſtets an/ dieſen helt er gleichſam zu ruͤcke. Es gehoͤret freylich Lindigkeit vnd Gedult darzu/ wie Paulus auch zun Gal. am 6. Capit. vermahnet/ Helfft jhm zu recht mit ſanfftmuͤ- tigem Geiſt/ die jhr geiſtlich ſeid. Es iſt nicht alles mit poltern vnnd pochen außgericht/ es muß auch Sanfftmuth darbey ſeyn; quicquid enim lacerato animo dixeris, punientis eſt im- petus, non caritas corrigentis: dilige & dic quod voles, Auguſt: Was du auß einem bittern zornigen Hertzen thuſt/ das thuſtu auß ſonderli- chem Eyffer der Straffe/ nicht auß zuͤchtigung der Liebe: Laß zuvor liebes Zeichen bey dir ver- mercken/ ſo magſtu ſagen was du wilt. Gal: 6 ___ Aug. in E- piſt. ad Gal. Vnnd Gregorius ſpricht: Reg at diſciplinæ rigor manſuetudinem, & manſuetudo ornet rigorem: & ſic alterum commendetur ab alte- ro, ut nec rigor ſit rigidus, nec manluetudo diſ- ſoluta. Greg. 19. Moral. c.16 D

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Zitationshilfe: Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523606/25>, abgerufen am 23.11.2024.