Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ropilius, Nicolaus: Christliche Leichpredigt. [Breslau], [1619].

Bild:
<< vorherige Seite

kürtze von den Kennzeichen der Gerechten.

Wie gehets dann den Gerechten[?] Diß be-III.
Wie es jh-
nen gehet[?]

richtet vns der Geist der Warheit: Der Ge-
rechte stirbet.
Du Menschenfresser/ wie hastu
solche Gewalt erlanget/ daß die Gerechten so
plotz von dir weg gerafft werden. Wie hastu
dann solche Gewalt vberkommen. Daß auch
die höchsten Potentaten dir nicht wiederstre-
ben können[?] Warumb nimpstu nicht die Ty-
rannen/ die schreckliche vngehewre Thieren/
vnd verwüster deß Friedens/ vnd deß wahren
Gottesdienstes[?] Du Menschenfresser/ warumb
hastu dich nicht dahin eingelassen zu denen/
welche inn jhrer Noth nach dir geseufftzet[?]
Warumb hastu den Gotteslästerer lauffen las-
sen/ oder den/ der seinen Vater spottete/ wieGen. 9.
Cham/ oder alles Hertzleid den Eltern ge-
than/ wie Esau mit seinen Weibern/ oder denGen. 26.
Vater verfolgete wie Absalon[?] Oder/ du Men-
schenfresser/ warumb bistu nicht eingefallen
vnter einen hauffen Kinder in einer Kaluppen/2. Sam. 15.
welche weder zu beissen noch zu brechen ha-
ben/ sampt jhren Eltern[?] Oder hastu nicht
können dahin raffen etliche verwaisete Kinder/
welche weder Vater noch Mutter haben[?] Oder
einen armen Lazar/ welcher viel Jahr kranck
gelegen[?] Aber meine Geliebten diß alles ist
geschehen aus dem willen deß Allerhöchsten/
der nimpt den Sohn deß Davids bald nach2. Sam. 12.
dem Bunde der Beschneidung: Also nimpt

Gott
G

kuͤrtze von den Kennzeichen der Gerechten.

Wie gehets dann den Gerechten[?] Diß be-III.
Wie es jh-
nen gehet[?]

richtet vns der Geiſt der Warheit: Der Ge-
rechte ſtirbet.
Du Menſchenfreſſer/ wie haſtu
ſolche Gewalt erlanget/ daß die Gerechten ſo
plotz von dir weg gerafft werden. Wie haſtu
dann ſolche Gewalt vberkommen. Daß auch
die hoͤchſten Potentaten dir nicht wiederſtre-
ben koͤnnen[?] Warumb nimpſtu nicht die Ty-
rannen/ die ſchreckliche vngehewre Thieren/
vnd verwuͤſter deß Friedens/ vnd deß wahren
Gottesdienſtes[?] Du Menſchenfreſſer/ warumb
haſtu dich nicht dahin eingelaſſen zu denen/
welche inn jhrer Noth nach dir geſeufftzet[?]
Warumb haſtu den Gotteslaͤſterer lauffen laſ-
ſen/ oder den/ der ſeinen Vater ſpottete/ wieGen. 9.
Cham/ oder alles Hertzleid den Eltern ge-
than/ wie Eſau mit ſeinen Weibern/ oder denGen. 26.
Vater verfolgete wie Abſalon[?] Oder/ du Men-
ſchenfreſſer/ warumb biſtu nicht eingefallen
vnter einen hauffen Kinder in einer Kaluppen/2. Sam. 15.
welche weder zu beiſſen noch zu brechen ha-
ben/ ſampt jhren Eltern[?] Oder haſtu nicht
koͤnnen dahin raffen etliche verwaiſete Kinder/
welche weder Vater noch Mutter haben[?] Oder
einen armen Lazar/ welcher viel Jahr kranck
gelegen[?] Aber meine Geliebten diß alles iſt
geſchehen aus dem willen deß Allerhoͤchſten/
der nimpt den Sohn deß Davids bald nach2. Sam. 12.
dem Bunde der Beſchneidung: Alſo nimpt

Gott
G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsMainPart" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0013" n="[13]"/>
ku&#x0364;rtze von den Kennzeichen der Gerechten.</p><lb/>
          <p>Wie gehets dann den Gerechten<supplied>?</supplied> Diß be-<note place="right"><hi rendition="#aq">III.</hi><lb/>
Wie es jh-<lb/>
nen gehet<supplied>?</supplied></note><lb/>
richtet vns der Gei&#x017F;t der Warheit: <hi rendition="#fr">Der Ge-<lb/>
rechte &#x017F;tirbet.</hi> Du Men&#x017F;chenfre&#x017F;&#x017F;er/ wie ha&#x017F;tu<lb/>
&#x017F;olche Gewalt erlanget/ daß die Gerechten &#x017F;o<lb/>
plotz von dir weg gerafft werden. Wie ha&#x017F;tu<lb/>
dann &#x017F;olche Gewalt vberkommen. Daß auch<lb/>
die ho&#x0364;ch&#x017F;ten Potentaten dir nicht wieder&#x017F;tre-<lb/>
ben ko&#x0364;nnen<supplied>?</supplied> Warumb nimp&#x017F;tu nicht die Ty-<lb/>
rannen/ die &#x017F;chreckliche vngehewre Thieren/<lb/>
vnd verwu&#x0364;&#x017F;ter deß Friedens/ vnd deß wahren<lb/>
Gottesdien&#x017F;tes<supplied>?</supplied> Du Men&#x017F;chenfre&#x017F;&#x017F;er/ warumb<lb/>
ha&#x017F;tu dich nicht dahin eingela&#x017F;&#x017F;en zu denen/<lb/>
welche inn jhrer Noth nach dir ge&#x017F;eufftzet<supplied>?</supplied><lb/>
Warumb ha&#x017F;tu den Gottesla&#x0364;&#x017F;terer lauffen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ oder den/ der &#x017F;einen Vater &#x017F;pottete/ wie<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gen.</hi></hi> 9.</note><lb/>
Cham/ oder alles Hertzleid den Eltern ge-<lb/>
than/ wie E&#x017F;au mit &#x017F;einen Weibern/ oder den<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gen.</hi></hi> 26.</note><lb/>
Vater verfolgete wie Ab&#x017F;alon<supplied>?</supplied> Oder/ du Men-<lb/>
&#x017F;chenfre&#x017F;&#x017F;er/ warumb bi&#x017F;tu nicht eingefallen<lb/>
vnter einen hauffen Kinder in einer Kaluppen/<note place="right">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sam.</hi></hi> 15.</note><lb/>
welche weder zu bei&#x017F;&#x017F;en noch zu brechen ha-<lb/>
ben/ &#x017F;ampt jhren Eltern<supplied>?</supplied> Oder ha&#x017F;tu nicht<lb/>
ko&#x0364;nnen dahin raffen etliche verwai&#x017F;ete Kinder/<lb/>
welche weder Vater noch Mutter haben<supplied>?</supplied> Oder<lb/>
einen armen Lazar/ welcher viel Jahr kranck<lb/>
gelegen<supplied>?</supplied> Aber meine Geliebten diß alles i&#x017F;t<lb/>
ge&#x017F;chehen aus dem willen deß Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten/<lb/>
der nimpt den Sohn deß Davids bald nach<note place="right">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sam.</hi></hi> 12.</note><lb/>
dem Bunde der Be&#x017F;chneidung: Al&#x017F;o nimpt<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">G</fw><fw type="catch" place="bottom">Gott</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[13]/0013] kuͤrtze von den Kennzeichen der Gerechten. Wie gehets dann den Gerechten? Diß be- richtet vns der Geiſt der Warheit: Der Ge- rechte ſtirbet. Du Menſchenfreſſer/ wie haſtu ſolche Gewalt erlanget/ daß die Gerechten ſo plotz von dir weg gerafft werden. Wie haſtu dann ſolche Gewalt vberkommen. Daß auch die hoͤchſten Potentaten dir nicht wiederſtre- ben koͤnnen? Warumb nimpſtu nicht die Ty- rannen/ die ſchreckliche vngehewre Thieren/ vnd verwuͤſter deß Friedens/ vnd deß wahren Gottesdienſtes? Du Menſchenfreſſer/ warumb haſtu dich nicht dahin eingelaſſen zu denen/ welche inn jhrer Noth nach dir geſeufftzet? Warumb haſtu den Gotteslaͤſterer lauffen laſ- ſen/ oder den/ der ſeinen Vater ſpottete/ wie Cham/ oder alles Hertzleid den Eltern ge- than/ wie Eſau mit ſeinen Weibern/ oder den Vater verfolgete wie Abſalon? Oder/ du Men- ſchenfreſſer/ warumb biſtu nicht eingefallen vnter einen hauffen Kinder in einer Kaluppen/ welche weder zu beiſſen noch zu brechen ha- ben/ ſampt jhren Eltern? Oder haſtu nicht koͤnnen dahin raffen etliche verwaiſete Kinder/ welche weder Vater noch Mutter haben? Oder einen armen Lazar/ welcher viel Jahr kranck gelegen? Aber meine Geliebten diß alles iſt geſchehen aus dem willen deß Allerhoͤchſten/ der nimpt den Sohn deß Davids bald nach dem Bunde der Beſchneidung: Alſo nimpt Gott III. Wie es jh- nen gehet? Gen. 9. Gen. 26. 2. Sam. 15. 2. Sam. 12. G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523619a
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523619a/13
Zitationshilfe: Ropilius, Nicolaus: Christliche Leichpredigt. [Breslau], [1619], S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523619a/13>, abgerufen am 21.11.2024.