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Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

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Die II. LeichPredigt.

war/ vnd einen starcken Trunck thäte/ sturbe er gahling
am Tische/ diesem ist recht geschehen.

Darumb/ damit wir vns nit auch den Teuffel in solcheaphthar-
sia ani
marum
pbatur.
Epicurische vnd Saduceische gedancken lassen verleiten/
so müssen wir mit gutem grunde gefasset sein/ damit die
vnsterbligkeit der Seelen erwiesen wird.

Der Erste grund wird genommen von den Zeugnüssen1.
Perspi-
cuis
der H. Schrifft/ denen kein Gläubiger Christ wider-
sprechen kan/ Denn die H. Schrifft ist norma Fidei,
die Richtschnur vnsers Glaubens: Vnd wer der wider-Sacrae
Scriptu-
r[ae] te[st]i-
moniis.
sprechen wolte/ der würde billich für einen Heyden ge-
halten.

Solcher Zeugnis aber ist beydes das Alte vnd Newe
Testament vol/ auß welthem wir vmb geliebter kürtze
willen nur die vornembsten wollen erzehlen/ vnd damit die
vnsterbligkeit der Seelen beweisen vnnd darthun. Jm
Buch der Weisheit am 3. Cap. . 1. wird außdrücklichSap. 3.
. 1.
gesaget. Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand/
vnd keine Qual rühret sie an: Für den vnverstendigen
zwar werden sie angesehen/ als stürben sie/ vnd jhr Ab-
scheid wird für eine Pein gerechnet/ vnd jhr hinfahrt für
ein vorterben. Aber sie sind im friede/ ob sie wol für den
Menschen viel leydens haben/ so sind sie doch gewisser
Hoffnung das sie nimmermehr sterben. ps. 116. . 8. & 9.Psal. 116.
. 8. & 9.
ait David: Revertere anima mea in requiem.
Sey nun wider zu friede meine Seele/ denn der HErr
thut dir guts/ du hast meine Seele auß dem todt gerissen/
vnd meine Augen von den Thränen/ meinen Fuß auß
dem Gleyten/ Jch wil wandeln für dem HErren im
Lande der Lebendigen. Matth. 10. . 28. spricht der ewige

Sohn

E iij

Die II. LeichPꝛedigt.

war/ vnd einen ſtarcken Trunck thaͤte/ ſturbe er gahling
am Tiſche/ dieſem iſt recht geſchehen.

Darumb/ damit wir vns nit auch den Teuffel in ſolcheἀφθαρ-
σία ani
marum
pbatur.
Epicuriſche vnd Saduceiſche gedancken laſſen verleiten/
ſo muͤſſen wir mit gutem grunde gefaſſet ſein/ damit die
vnſterbligkeit der Seelen erwieſen wird.

Der Erſte grund wird genom̃en von den Zeugnuͤſſen1.
Perſpi-
cuis
der H. Schrifft/ denen kein Glaͤubiger Chriſt wider-
ſprechen kan/ Denn die H. Schrifft iſt norma Fidei,
die Richtſchnur vnſers Glaubens: Vnd wer der wider-Sacræ
Scriptu-
r[æ] te[ſt]i-
moniis.
ſprechen wolte/ der wuͤrde billich fuͤr einen Heyden ge-
halten.

Solcher Zeugnis aber iſt beydes das Alte vnd Newe
Teſtament vol/ auß welthem wir vmb geliebter kuͤrtze
willen nur die voꝛnembſten wollen erzehlen/ vnd damit die
vnſterbligkeit der Seelen beweiſen vnnd darthun. Jm
Buch der Weisheit am 3. Cap. ꝟ. 1. wird außdruͤcklichSap. 3.
ꝟ. 1.
geſaget. Der Gerechten Seelen ſind in Gottes Hand/
vnd keine Qual ruͤhret ſie an: Fuͤr den vnverſtendigen
zwar werden ſie angeſehen/ als ſtuͤrben ſie/ vnd jhr Ab-
ſcheid wird fuͤr eine Pein gerechnet/ vnd jhr hinfahrt fuͤr
ein vorterben. Aber ſie ſind im friede/ ob ſie wol fuͤr den
Menſchen viel leydens haben/ ſo ſind ſie doch gewiſſer
Hoffnung das ſie nimmermehr ſterben. ψ. 116. ꝟ. 8. & 9.Pſal. 116.
ꝟ. 8. & 9.
ait David: Revertere anima mea in requiem.
Sey nun wider zu friede meine Seele/ denn der HErr
thut dir guts/ du haſt meine Seele auß dem todt geriſſen/
vnd meine Augen von den Thraͤnen/ meinen Fuß auß
dem Gleyten/ Jch wil wandeln fuͤr dem HErren im
Lande der Lebendigẽ. Matth. 10. ꝟ. 28. ſpricht der ewige

Sohn

E iij

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[[37]/0037] Die II. LeichPꝛedigt. war/ vnd einen ſtarcken Trunck thaͤte/ ſturbe er gahling am Tiſche/ dieſem iſt recht geſchehen. Darumb/ damit wir vns nit auch den Teuffel in ſolche Epicuriſche vnd Saduceiſche gedancken laſſen verleiten/ ſo muͤſſen wir mit gutem grunde gefaſſet ſein/ damit die vnſterbligkeit der Seelen erwieſen wird. ἀφθαρ- σία ani marum pbatur. Der Erſte grund wird genom̃en von den Zeugnuͤſſen der H. Schrifft/ denen kein Glaͤubiger Chriſt wider- ſprechen kan/ Denn die H. Schrifft iſt norma Fidei, die Richtſchnur vnſers Glaubens: Vnd wer der wider- ſprechen wolte/ der wuͤrde billich fuͤr einen Heyden ge- halten. 1. Perſpi- cuis Sacræ Scriptu- ræ teſti- moniis. Solcher Zeugnis aber iſt beydes das Alte vnd Newe Teſtament vol/ auß welthem wir vmb geliebter kuͤrtze willen nur die voꝛnembſten wollen erzehlen/ vnd damit die vnſterbligkeit der Seelen beweiſen vnnd darthun. Jm Buch der Weisheit am 3. Cap. ꝟ. 1. wird außdruͤcklich geſaget. Der Gerechten Seelen ſind in Gottes Hand/ vnd keine Qual ruͤhret ſie an: Fuͤr den vnverſtendigen zwar werden ſie angeſehen/ als ſtuͤrben ſie/ vnd jhr Ab- ſcheid wird fuͤr eine Pein gerechnet/ vnd jhr hinfahrt fuͤr ein vorterben. Aber ſie ſind im friede/ ob ſie wol fuͤr den Menſchen viel leydens haben/ ſo ſind ſie doch gewiſſer Hoffnung das ſie nimmermehr ſterben. ψ. 116. ꝟ. 8. & 9. ait David: Revertere anima mea in requiem. Sey nun wider zu friede meine Seele/ denn der HErr thut dir guts/ du haſt meine Seele auß dem todt geriſſen/ vnd meine Augen von den Thraͤnen/ meinen Fuß auß dem Gleyten/ Jch wil wandeln fuͤr dem HErren im Lande der Lebendigẽ. Matth. 10. ꝟ. 28. ſpricht der ewige Sohn Sap. 3. ꝟ. 1. Pſal. 116. ꝟ. 8. & 9. E iij

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Zitationshilfe:	Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/37>, abgerufen am 21.11.2024.

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