Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

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Die II. LeichPredigt.

Sohn Gottes selber zu seinen Jüngern. Fürchtet euch
nicht für denen die den Leib Tödten/ die Seele aber kön-
nen sie nicht Tödten/ fürchtet euch aber viel mehr für
deme der Leib vnnd Seele verterben mag/ inn die Helle.
Hie hören wir ja das die Seele nicht kan getödtet werden/
wie der Leib: Derhalben so ist sie vnsterblich.

..Der ander Beweiß wird genommen/ von den klaren
vnd außtrücklichen exempeln/ die vns in H. Schrifft
werden vorgestellet. Denn wie gar offt wird von dem
H. Ertzvater Abraham/ Jsaac/ Jacob/ vnd dergleichen
gemeldet/ das sie durch den zeitlichen Todt/ zu jhren
Vätern versamlet sind/ damit anzuzeygen/ das ob sie
zwar dem Leibe nach/ in jhrem Ruhebettlein vnd Grab-
stättlein ligen vnd schlaffen/ so sey doch die Seele nicht in
Lüfften zu flatert/ sondern zur Gemeinschafft der Auß-
erwelten Gottes/ in die triumphirende Kirche versamlet.
Nemo n. apponitur ad eos, qui non sunt: Zu de-
nen die nicht sein/ kan niemandt geleget werden/ wie
Origenes saget.

Vnd der HErr Christus Matth: 22. . 32. Führet
fast dergleichen beweiß/ das Abraham/ Jsaac/ vnnd
Jacob für Gott leben müssen/ Ob sie gleich dem Leibe
nach ins Erdreich geleget/ vnd darinnen verweset sind.
Luc. 8. Da Christus der HERR das Töchterlein
Jairi vom Tode aufferwecket/ spricht der Text daselbst
also: Vnd jhr Geist kam wider/ vnd stund als bald auff.
Hie hören wir/ das der Geist des Töchterleins nicht ge-
storben/ vnd wider Lebendig gemacht worden ist/ sondern
das er wider kommen ist/ vnd hat noch gelebet.

Die II. LeichPredigt.

Sohn Gottes ſelber zu ſeinen Juͤngern. Fuͤrchtet euch
nicht fuͤr denen die den Leib Toͤdten/ die Seele aber koͤn-
nen ſie nicht Toͤdten/ fuͤrchtet euch aber viel mehr fuͤr
deme der Leib vnnd Seele verterben mag/ inn die Helle.
Hie hoͤren wir ja das die Seele nicht kan getoͤdtet werdẽ/
wie der Leib: Derhalben ſo iſt ſie vnſterblich.

..Der ander Beweiß wird genommen/ von den klaren
vnd außtruͤcklichen exempeln/ die vns in H. Schrifft
werden vorgeſtellet. Denn wie gar offt wird von dem
H. Ertzvater Abraham/ Jſaac/ Jacob/ vnd dergleichen
gemeldet/ das ſie durch den zeitlichen Todt/ zu jhren
Vaͤtern verſamlet ſind/ damit anzuzeygen/ das ob ſie
zwar dem Leibe nach/ in jhrem Ruhebettlein vnd Grab-
ſtaͤttlein ligen vnd ſchlaffen/ ſo ſey doch die Seele nicht in
Luͤfften zu flatert/ ſondern zur Gemeinſchafft der Auß-
erwelten Gottes/ in die triumphirende Kirche verſamlet.
Nemo n. apponitur ad eos, qui non ſunt: Zu de-
nen die nicht ſein/ kan niemandt geleget werden/ wie
Origenes ſaget.

Vnd der HErr Chriſtus Matth: 22. ꝟ. 32. Fuͤhret
faſt dergleichen beweiß/ das Abraham/ Jſaac/ vnnd
Jacob fuͤr Gott leben muͤſſen/ Ob ſie gleich dem Leibe
nach ins Erdreich geleget/ vnd darinnen verweſet ſind.
Luc. 8. Da Chriſtus der HERR das Toͤchterlein
Jairi vom Tode aufferwecket/ ſpricht der Text daſelbſt
alſo: Vnd jhr Geiſt kam wider/ vnd ſtund als bald auff.
Hie hoͤren wir/ das der Geiſt des Toͤchterleins nicht ge-
ſtorben/ vnd wider Lebendig gemacht worden iſt/ ſondern
das er wider kommen iſt/ vnd hat noch gelebet.

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Zitationshilfe:	Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/38>, abgerufen am 21.11.2024.

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