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Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

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Die II. LeichPredigt.
auß muß denn vnwidersprechlich folgen/ das nicht allein
der Leib/ am Jüngsten tag widerumb zur vnsterbligkeit
sol aufferstehen/ sondern das auch die Seele des Menschen
vnsterblich sey. Daher zeuget der Sohn Gottes selber
Iohan. 5.
.
24.
von den Gläubigen/ Ioh. 5. . 24. Warlich/ warlich ich
sage euch/ Wer mein Wort höret/ vnnd Gläubet deme
der mich gesandt hat/ der hat das Ewige leben/ Vnd er
kompt nicht in das Gerichte/ sondern er ist vom tode zum
Leben hindurch gedrungen.

5.
Articti-
lo San
ctifica-
tionis.
Der fünffte grundt vnd beweiß wird genommen auß
dem Articul von der Heyligung: Denn warumb werden
wir in der H. Tauffe durch das seelige Wasserbadt vnd
durch die ernewerung des H. Geistes wider geboren/ wenn
vnser Leib vnd Seele dem Ewigen tode solte vnterworf-
fen sein? Wenn vnser Seele nicht die Hoffnung hette/
das sie Gott dem HErren dermal eins solte bey wonen?
Warumb nehmen wir vns auch der sachen so groß an/
das wir möchten Gliedmassen sein der waren Christlichen
Kirchen/ wenn wir nicht dessen gewiß vnnd versichert
wehren/ das wir dermal eins/ auß dieser Streitbahren
Kirchen/ in die Ewige triumphirende Kirchen/ solten ge-
setzt werden? Was nützte vns auch der Gebrauch des
Hochwürdigen Abendmals/ wenn vnser Seele sampt
dem Leibe vntergienge/ vnnd hette keine Hoffnung des
Ewigen lebens? Ja/ ja/ was dürfften wir vns so groß
bekümmern vmb den glauben/ vnd vmb ein gutes gewis-
sen/ wenn es mit dem Menschen wie mit einem vnver-
nünfftigen viehe bewandt were/ da Leib vnd Seele mit
einander zugleich auffhören? dieweil wir aber als Christen
wissen/ das mit vns Menschen nicht auff das zeitliche ge-

meynet

Die II. LeichPredigt.
auß muß denn vnwiderſprechlich folgen/ das nicht allein
der Leib/ am Juͤngſten tag widerumb zur vnſterbligkeit
ſol aufferſtehẽ/ ſondern das auch die Seele des Menſchẽ
vnſterblich ſey. Daher zeuget der Sohn Gottes ſelber
Iohan. 5.
ꝟ.
24.
von den Glaͤubigen/ Ioh. 5. ꝟ. 24. Warlich/ warlich ich
ſage euch/ Wer mein Wort hoͤret/ vnnd Glaͤubet deme
der mich geſandt hat/ der hat das Ewige leben/ Vnd er
kompt nicht in das Gerichte/ ſondern er iſt vom tode zum
Leben hindurch gedrungen.

5.
Articti-
lo San
ctifica-
tionis.
Der fuͤnffte grundt vnd beweiß wird genommen auß
dem Articul von der Heyligung: Denn warumb werdẽ
wir in der H. Tauffe durch das ſeelige Waſſerbadt vnd
durch die ernewerung des H. Geiſtes wider geboren/ weñ
vnſer Leib vnd Seele dem Ewigen tode ſolte vnterworf-
fen ſein? Wenn vnſer Seele nicht die Hoffnung hette/
das ſie Gott dem HErren dermal eins ſolte bey wonen?
Warumb nehmen wir vns auch der ſachen ſo groß an/
das wir moͤchten Gliedmaſſen ſein der waren Chriſtlichẽ
Kirchen/ wenn wir nicht deſſen gewiß vnnd verſichert
wehren/ das wir dermal eins/ auß dieſer Streitbahren
Kirchen/ in die Ewige triumphirende Kirchen/ ſolten ge-
ſetzt werden? Was nuͤtzte vns auch der Gebrauch des
Hochwuͤrdigen Abendmals/ wenn vnſer Seele ſampt
dem Leibe vntergienge/ vnnd hette keine Hoffnung des
Ewigen lebens? Ja/ ja/ was duͤrfften wir vns ſo groß
bekuͤmmern vmb den glauben/ vnd vmb ein gutes gewiſ-
ſen/ wenn es mit dem Menſchen wie mit einem vnver-
nuͤnfftigen viehe bewandt were/ da Leib vnd Seele mit
einander zugleich auffhoͤrẽ? dieweil wir aber als Chriſten
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[[44]/0044] Die II. LeichPredigt. auß muß denn vnwiderſprechlich folgen/ das nicht allein der Leib/ am Juͤngſten tag widerumb zur vnſterbligkeit ſol aufferſtehẽ/ ſondern das auch die Seele des Menſchẽ vnſterblich ſey. Daher zeuget der Sohn Gottes ſelber von den Glaͤubigen/ Ioh. 5. ꝟ. 24. Warlich/ warlich ich ſage euch/ Wer mein Wort hoͤret/ vnnd Glaͤubet deme der mich geſandt hat/ der hat das Ewige leben/ Vnd er kompt nicht in das Gerichte/ ſondern er iſt vom tode zum Leben hindurch gedrungen. Iohan. 5. ꝟ. 24. Der fuͤnffte grundt vnd beweiß wird genommen auß dem Articul von der Heyligung: Denn warumb werdẽ wir in der H. Tauffe durch das ſeelige Waſſerbadt vnd durch die ernewerung des H. Geiſtes wider geboren/ weñ vnſer Leib vnd Seele dem Ewigen tode ſolte vnterworf- fen ſein? Wenn vnſer Seele nicht die Hoffnung hette/ das ſie Gott dem HErren dermal eins ſolte bey wonen? Warumb nehmen wir vns auch der ſachen ſo groß an/ das wir moͤchten Gliedmaſſen ſein der waren Chriſtlichẽ Kirchen/ wenn wir nicht deſſen gewiß vnnd verſichert wehren/ das wir dermal eins/ auß dieſer Streitbahren Kirchen/ in die Ewige triumphirende Kirchen/ ſolten ge- ſetzt werden? Was nuͤtzte vns auch der Gebrauch des Hochwuͤrdigen Abendmals/ wenn vnſer Seele ſampt dem Leibe vntergienge/ vnnd hette keine Hoffnung des Ewigen lebens? Ja/ ja/ was duͤrfften wir vns ſo groß bekuͤmmern vmb den glauben/ vnd vmb ein gutes gewiſ- ſen/ wenn es mit dem Menſchen wie mit einem vnver- nuͤnfftigen viehe bewandt were/ da Leib vnd Seele mit einander zugleich auffhoͤrẽ? dieweil wir aber als Chriſten wiſſen/ das mit vns Menſchen nicht auff das zeitliche ge- meynet 5. Articti- lo San ctifica- tionis.

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Zitationshilfe: Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/44>, abgerufen am 03.12.2024.