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Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

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Die II. LeichPredigt.

meinet ist/ sondern wir sind zur vnsterbligkeit vnd ewigen
leben erschaffen. So massen wir vns billich der mittel an/
die vns der HErr selber zu beförderung der vnsterbligkeit
verordnet hat. Wir schicken vnser Kinderlein zur Tauffe/
das sie dadurch dem HErrn Christo/ als dem lebendigen
Weinstock einverleibet werden: Beten für sie/ das sie
Gott der HErr zu Kindern der Gnaden annehmen/ mit
seinem H. Geist begaben/ auff rechter bahn leyten/ vnd
führen wolle: Ja wenn sie erwachsen/ so nehmen wir sie
mit zur Predigt Göttliches Worts/ zum gebrauch der
Hochwürdigen Sacrament/ vnd halten sie an zur vbung
der Gottseligkeit/ damit wir inn der Sterbligkeit einen
guten grundt legen zur Vnsterbligkeit/ darzu wir von
Gott dem Vater erschaffen/ durch Chr. J. Gottes vnd
Marien Sohn erlöset/ vnd durch den H. Geist geheyligt
sein.

Der sechste grundt wird genommen von Gottes ge-6.
A Dei
Judicio
consolan-
te pios
terrente
impios.
richte/ damit er in H. Schrifft hin vnd wider/ die Gott-
losen bedrewet/ da gegen aber die Glaubigen vnd fromen
tröstet: Welches denn ohne alle noth wehre/ wenn der
Epicurer vnd Saduceer vorgeben bestünde/ das Leib vnd
Seele zugleich mit einander vntergiengen/ denn so spricht
das Buch der Weisheit am 5. C. v. 16. Der Gerechte
wird Ewig leben/ vnnd der HErr ist jhr Lohn/ vnnd der
Höchste sorget für sie/ darumb werden sie empfangen ein
herrliches Reich/ vnnd eine schöne Crone von der Hand
des HErrn. Seine Feinde aber wird er Ewiglich straf-
fen. Vnd Judas spricht inn seiner Epistel: Es hat ge-
weissaget Enoch/ vnd gesprochen: Sihe der HERR
kompt mit viel Tausent heyligen/ Gerichte zuhalten/

vber

F iij

Die II. LeichPredigt.

meinet iſt/ ſondern wir ſind zur vnſterbligkeit vnd ewigen
leben erſchaffen. So maſſen wir vns billich der mittel an/
die vns der HErr ſelber zu befoͤrderung der vnſterbligkeit
verordnet hat. Wir ſchickẽ vnſer Kinderlein zur Tauffe/
das ſie dadurch dem HErrn Chriſto/ als dem lebendigen
Weinſtock einverleibet werden: Beten fuͤr ſie/ das ſie
Gott der HErr zu Kindern der Gnaden annehmen/ mit
ſeinem H. Geiſt begaben/ auff rechter bahn leyten/ vnd
fuͤhren wolle: Ja wenn ſie erwachſen/ ſo nehmen wir ſie
mit zur Predigt Goͤttliches Worts/ zum gebrauch der
Hochwuͤrdigen Sacrament/ vñ halten ſie an zur vbung
der Gottſeligkeit/ damit wir inn der Sterbligkeit einen
guten grundt legen zur Vnſterbligkeit/ darzu wir von
Gott dem Vater erſchaffen/ durch Chꝛ. J. Gottes vnd
Marien Sohn erloͤſet/ vnd durch den H. Geiſt geheyligt
ſein.

Der ſechſte grundt wird genommen von Gottes ge-6.
A Dei
Judicio
cõſolan-
te pios
terrente
impios.
richte/ damit er in H. Schrifft hin vnd wider/ die Gott-
loſen bedrewet/ da gegen aber die Glaubigen vnd fromen
troͤſtet: Welches denn ohne alle noth wehre/ wenn der
Epicurer vnd Saduceer voꝛgeben beſtuͤnde/ das Leib vñ
Seele zugleich mit einander vntergiengen/ deñ ſo ſpricht
das Buch der Weisheit am 5. C. v. 16. Der Gerechte
wird Ewig leben/ vnnd der HErr iſt jhr Lohn/ vnnd der
Hoͤchſte ſoꝛget fuͤr ſie/ darumb werden ſie empfangen ein
herꝛliches Reich/ vnnd eine ſchoͤne Crone von der Hand
des HErrn. Seine Feinde aber wird er Ewiglich ſtraf-
fen. Vnd Judas ſpricht inn ſeiner Epiſtel: Es hat ge-
weiſſaget Enoch/ vnd geſprochen: Sihe der HERR
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[[45]/0045] Die II. LeichPredigt. meinet iſt/ ſondern wir ſind zur vnſterbligkeit vnd ewigen leben erſchaffen. So maſſen wir vns billich der mittel an/ die vns der HErr ſelber zu befoͤrderung der vnſterbligkeit verordnet hat. Wir ſchickẽ vnſer Kinderlein zur Tauffe/ das ſie dadurch dem HErrn Chriſto/ als dem lebendigen Weinſtock einverleibet werden: Beten fuͤr ſie/ das ſie Gott der HErr zu Kindern der Gnaden annehmen/ mit ſeinem H. Geiſt begaben/ auff rechter bahn leyten/ vnd fuͤhren wolle: Ja wenn ſie erwachſen/ ſo nehmen wir ſie mit zur Predigt Goͤttliches Worts/ zum gebrauch der Hochwuͤrdigen Sacrament/ vñ halten ſie an zur vbung der Gottſeligkeit/ damit wir inn der Sterbligkeit einen guten grundt legen zur Vnſterbligkeit/ darzu wir von Gott dem Vater erſchaffen/ durch Chꝛ. J. Gottes vnd Marien Sohn erloͤſet/ vnd durch den H. Geiſt geheyligt ſein. Der ſechſte grundt wird genommen von Gottes ge- richte/ damit er in H. Schrifft hin vnd wider/ die Gott- loſen bedrewet/ da gegen aber die Glaubigen vnd fromen troͤſtet: Welches denn ohne alle noth wehre/ wenn der Epicurer vnd Saduceer voꝛgeben beſtuͤnde/ das Leib vñ Seele zugleich mit einander vntergiengen/ deñ ſo ſpricht das Buch der Weisheit am 5. C. v. 16. Der Gerechte wird Ewig leben/ vnnd der HErr iſt jhr Lohn/ vnnd der Hoͤchſte ſoꝛget fuͤr ſie/ darumb werden ſie empfangen ein herꝛliches Reich/ vnnd eine ſchoͤne Crone von der Hand des HErrn. Seine Feinde aber wird er Ewiglich ſtraf- fen. Vnd Judas ſpricht inn ſeiner Epiſtel: Es hat ge- weiſſaget Enoch/ vnd geſprochen: Sihe der HERR kompt mit viel Tauſent heyligen/ Gerichte zuhalten/ vber 6. A Dei Judicio cõſolan- te pios terrente impios. F iij

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Zitationshilfe:	Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/45>, abgerufen am 21.11.2024.

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