Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612.nig auff in dieser bösen Weltherberge. Dann du A iij
nig auff in dieſer boͤſen Weltherberge. Dann du A iij
<TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> nig auff in dieſer boͤſen Weltherberge. Dann<lb/> wie ein Bottelaͤuffer auff ſeiner Reiſe nur ein<lb/> wenig in die Herberge einkehret/ vnd vnvor-<lb/> ſehens wieder auffbricht/ vnd davon lauffet:<lb/> Alſo iſt vnſer Leben ſchneller dann ein Lauf-<lb/> fer/ ſaget der Geiſt deß HErren/ vnd fleucht<lb/> dahin das mans nicht gewar wird/ es fehret<note place="right"><hi rendition="#aq">Hiob</hi> 9.</note><lb/> ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon. Die Vr-<lb/> ſachen aber warumb wir ſo ploͤtzlich dahin<lb/> muͤſſen/ weiſet vns Moſe der Man Gottes in<lb/> ſeinem Gebet. Erſtlich vnſere Suͤnde vnd<lb/> Miſſethat/ welche GOtt der <hi rendition="#g">HERR</hi> ins<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 90.</note><lb/> Liecht fuͤr ſein Angeſicht ſtellet. Darnach den<lb/> Zorn vnd Grim deß Allerhoͤſten Gottes/ wel-<lb/> cher ein verzehrendes Fewer iſt. Vnnd die<note place="right"><hi rendition="#aq">Deut.</hi> 4.</note><lb/> Suͤnde nicht vngeſtraffet leſſet. Nu haben wir<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 3<supplied>.</supplied></note><lb/> Alle geſuͤndiget/ in Suͤnden ſind wir empfan-<lb/> gen/ in Suͤnden gebohren/ inn Suͤnden leben<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 51.</note><lb/> wir auff Erden. Drumb ſo folget auch auff<lb/> die Suͤnde die Straffe/ Allerley Noth. Vnd<lb/> zu letzt der Todt. Es iſt aber zumahl klaͤg-<lb/> lich vnd erbarmlich/ das der Menſch von aller<lb/> ſeiner Weltlichen Heiligkeit nichts mit nim-<lb/> met/ dann nur ſein armes vnd geringes Ster-<lb/> begeraͤtlein/ vnd den Sarck. <hi rendition="#aq">O inops humana<lb/> cupiditas, cui magna in vita non ſufficiunt pa-<lb/> latia, in morte non locus, ſed loculus datur.</hi> O<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A iij</fw><fw type="catch" place="bottom">du</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
nig auff in dieſer boͤſen Weltherberge. Dann
wie ein Bottelaͤuffer auff ſeiner Reiſe nur ein
wenig in die Herberge einkehret/ vnd vnvor-
ſehens wieder auffbricht/ vnd davon lauffet:
Alſo iſt vnſer Leben ſchneller dann ein Lauf-
fer/ ſaget der Geiſt deß HErren/ vnd fleucht
dahin das mans nicht gewar wird/ es fehret
ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon. Die Vr-
ſachen aber warumb wir ſo ploͤtzlich dahin
muͤſſen/ weiſet vns Moſe der Man Gottes in
ſeinem Gebet. Erſtlich vnſere Suͤnde vnd
Miſſethat/ welche GOtt der HERR ins
Liecht fuͤr ſein Angeſicht ſtellet. Darnach den
Zorn vnd Grim deß Allerhoͤſten Gottes/ wel-
cher ein verzehrendes Fewer iſt. Vnnd die
Suͤnde nicht vngeſtraffet leſſet. Nu haben wir
Alle geſuͤndiget/ in Suͤnden ſind wir empfan-
gen/ in Suͤnden gebohren/ inn Suͤnden leben
wir auff Erden. Drumb ſo folget auch auff
die Suͤnde die Straffe/ Allerley Noth. Vnd
zu letzt der Todt. Es iſt aber zumahl klaͤg-
lich vnd erbarmlich/ das der Menſch von aller
ſeiner Weltlichen Heiligkeit nichts mit nim-
met/ dann nur ſein armes vnd geringes Ster-
begeraͤtlein/ vnd den Sarck. O inops humana
cupiditas, cui magna in vita non ſufficiunt pa-
latia, in morte non locus, ſed loculus datur. O
du
Hiob 9.
Pſal. 90.
Deut. 4.
Rom. 3.
Pſal. 51.
A iij
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