Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.stel Paulus 1. Cor. 8. Das wissen bleset auf/ aber die liebe bessert.1. Cor. 8. v. 1. Zum dritten setzet Sirach die aller holdseligste verheis-iii. lieben E
ſtel Paulus 1. Cor. 8. Das wiſſen bleſet auf/ aber die liebe beſſert.1. Cor. 8. v. 1. Zum dritten ſetzet Sirach die aller holdſeligſte verheiſ-iii. lieben E
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0033" n="33"/> ſtel Paulus 1. Cor. 8. Das wiſſen bleſet auf/ aber die liebe beſſert.<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Cor. 8. v.</hi> 1.</note></p><lb/> <p>Zum dritten ſetzet Sirach die aller holdſeligſte verheiſ-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iii.</hi></hi></note><lb/> ſung gantz inniglicher frewd vnd woñe/ welche die gottfuͤrch-<lb/> tige getrewe lehrer vnd prediger von der weißheit/ ja dem ewi-<lb/> gen Sohne Gottes/ zugewarten haben/ welcher ſich fuͤr vnd<lb/> fuͤr gibt in die heilige ſeelen/ vnd machet Gottes freund vnd<note place="right"><hi rendition="#aq">Sap. 7. v.</hi> 27.</note><lb/> Propheten. Denn Gott liebet niemand/ er bleibe denn bey der weiß-<note place="right"><hi rendition="#aq">Sir. 4. v.</hi> 15.</note><lb/> heit/ Sap. 7. Wie nun der Sohn Gottes ſonſt verglichen<lb/> wird einem allerſchoͤneſten vnd lieblichſten breutigam/ vnd<lb/> die wahre kirche ſeine braut genennet wirdt/ Pſal. 45. alſo<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſa. 45. v.</hi> 3. 10.</note><lb/> wird die weißheit Gottes allhier verglichen einer mutter/ vnd<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth. 22. v.</hi> 2.</note><lb/> zarten allerfreundlichſten braut. Welche gleichnis von Gott<lb/> dem Herꝛn auch Jeſa. 62. gebraucht wirdt. Denn daſelbſt<note place="right"><hi rendition="#aq">Ieſa. 62. v.</hi><supplied>4</supplied>.</note><lb/> troͤſtet der Prophet die verfolgte kirch/ als die gar verlaſſen/<lb/> das ſie drumb nicht ſoll verzagen: denn Gott habe beſchloſſen<lb/> ſie wieder zu gnaden anzunemen/ vnd ſie auff das allerlieb-<lb/> reichſte zuerfrewen. Man ſoll dich nit mehr/ ſpricht Gott durch<lb/> den Propheten/ die verlaſſene/ noch dein Land eine wuͤſtung heiſſen/<lb/> ſondern du ſolt meines hertzen luſt/ vnd dein land mein lieber bule<lb/> heiſſen. Denn wie ein junger breutigam ſeine zarte junge braut lieb<lb/> hat/ ſo werden dich deine kinder lieb haben. Vnd wie ſich ein breuti-<lb/> gam frewet vber ſeiner braut/ ſo wird ſich dein Gott vber dir frewen.<lb/> Gleichfals ſtehet allhier von der weißheit Gottes: Sie wird<note place="right"><hi rendition="#aq">Sir. 15. v.</hi> 2.</note><lb/> jhm/ das iſt/ den Gottfurchtigen vnd getrewen lehrern/ begeg-<lb/> nen/ wie ein mutter/ vnd wirdt jhn empfahen/ wie ein junge braut.<lb/> Vnd wirdt ferner durch gleichnis drauff geſetzet/ die erqui-<lb/> ckung fuͤr die hungerige vnd durſtige/ welche ſie bey nieſſung<lb/> heilſamer ſpeiſe vnd liebliches geſundes trancks/ gantz wol vñ<lb/> anmutig zur ſterck vnd labſal empfinden. Welche gleichniſ-<lb/> ſe alle mit einander dahin ſehen/ daß ſie bezeugen/ Gottes<lb/> wort gebe endtlich die groͤſte vnd liebreichſte frewd in ſeiner ſe-<lb/> ligmachenden erkendtnis vnd gemeinſchafft. Denn wo nach<lb/> ſolte ſich eine getrewe mutter mehr ſehnen/ denn nach jhrem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E</fw><fw place="bottom" type="catch">lieben</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [33/0033]
ſtel Paulus 1. Cor. 8. Das wiſſen bleſet auf/ aber die liebe beſſert.
1. Cor. 8. v. 1.
Zum dritten ſetzet Sirach die aller holdſeligſte verheiſ-
ſung gantz inniglicher frewd vnd woñe/ welche die gottfuͤrch-
tige getrewe lehrer vnd prediger von der weißheit/ ja dem ewi-
gen Sohne Gottes/ zugewarten haben/ welcher ſich fuͤr vnd
fuͤr gibt in die heilige ſeelen/ vnd machet Gottes freund vnd
Propheten. Denn Gott liebet niemand/ er bleibe denn bey der weiß-
heit/ Sap. 7. Wie nun der Sohn Gottes ſonſt verglichen
wird einem allerſchoͤneſten vnd lieblichſten breutigam/ vnd
die wahre kirche ſeine braut genennet wirdt/ Pſal. 45. alſo
wird die weißheit Gottes allhier verglichen einer mutter/ vnd
zarten allerfreundlichſten braut. Welche gleichnis von Gott
dem Herꝛn auch Jeſa. 62. gebraucht wirdt. Denn daſelbſt
troͤſtet der Prophet die verfolgte kirch/ als die gar verlaſſen/
das ſie drumb nicht ſoll verzagen: denn Gott habe beſchloſſen
ſie wieder zu gnaden anzunemen/ vnd ſie auff das allerlieb-
reichſte zuerfrewen. Man ſoll dich nit mehr/ ſpricht Gott durch
den Propheten/ die verlaſſene/ noch dein Land eine wuͤſtung heiſſen/
ſondern du ſolt meines hertzen luſt/ vnd dein land mein lieber bule
heiſſen. Denn wie ein junger breutigam ſeine zarte junge braut lieb
hat/ ſo werden dich deine kinder lieb haben. Vnd wie ſich ein breuti-
gam frewet vber ſeiner braut/ ſo wird ſich dein Gott vber dir frewen.
Gleichfals ſtehet allhier von der weißheit Gottes: Sie wird
jhm/ das iſt/ den Gottfurchtigen vnd getrewen lehrern/ begeg-
nen/ wie ein mutter/ vnd wirdt jhn empfahen/ wie ein junge braut.
Vnd wirdt ferner durch gleichnis drauff geſetzet/ die erqui-
ckung fuͤr die hungerige vnd durſtige/ welche ſie bey nieſſung
heilſamer ſpeiſe vnd liebliches geſundes trancks/ gantz wol vñ
anmutig zur ſterck vnd labſal empfinden. Welche gleichniſ-
ſe alle mit einander dahin ſehen/ daß ſie bezeugen/ Gottes
wort gebe endtlich die groͤſte vnd liebreichſte frewd in ſeiner ſe-
ligmachenden erkendtnis vnd gemeinſchafft. Denn wo nach
ſolte ſich eine getrewe mutter mehr ſehnen/ denn nach jhrem
lieben
iii.
Sap. 7. v. 27.
Sir. 4. v. 15.
Pſa. 45. v. 3. 10.
Matth. 22. v. 2.
Ieſa. 62. v. 4.
Sir. 15. v. 2.
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