Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.zu S. Bartholmes/ vnnd 33. Jar dieser kirchen vnd Ge- Vnd also ist er gewehret worden seiner Christlichen Was haben wir nu/ lieben Christen/ schließlich hier- Erstlich preisen wir billig den ewigen getrewen Gott/ Denn J iij
zu S. Bartholmes/ vnnd 33. Jar dieſer kirchen vnd Ge- Vnd alſo iſt er gewehret worden ſeiner Chriſtlichen Was haben wir nu/ lieben Chriſten/ ſchließlich hier- Erſtlich preiſen wir billig den ewigen getrewẽ Gott/ Denn J iij
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zu S. Bartholmes/ vnnd 33. Jar dieſer kirchen vnd Ge-
mein trewlich vnd mit groſſem nutz gedienet hat.
Vnd alſo iſt er gewehret worden ſeiner Chriſtlichen
ſeuftzen/ die er ſo wol den obangeregten ſpruch Sirach 4.
oft bey geſunden tagen/ vnnd denn auch in ſeiner letzten
ſchwachheit im mund gefuͤhret/ vnd von hertzengrund ge-
braucht hat auß dem 42. Pſalm: Wie der Hirſch ſchrey-
et nach friſchem waſſer/ ſo ſchreiet meine ſeel Gott zu dir.
ꝛc. Drauf iſt es jhm als einem vornemen Theologe/ vnnd
diener Jeſu Chriſti gelungen/ vñ empfindet jetzt der See-
len nach vnaußſprechliche frewde die fuͤlle zur rechtẽ Got-
tes im Himmelreich/ Pſal. 16. biß der leichnam am juͤng-
ſten tag mit der Seelen wieder vereiniget/ auch herfuͤr ge-
he/ vñ nach der herrlichẽ aufferſtehung ſolcher frewdẽ teil-
haftig werde/ vnd bleibe im Him̃elreich jm̃er vñ ewiglich.
Sir. 4. v. 33.
Pſal. 42 v. 2.
Pſalm. 16. v. 11.
Was haben wir nu/ lieben Chriſten/ ſchließlich hier-
bey zu bedencken?
Erſtlich preiſen wir billig den ewigen getrewẽ Gott/
der diß herliche Organum vnd außerwoͤhlte Ruͤſtzeug ſei-
nes Geiſtes erwecket/ hieher verordnet/ ſo groſſes durch jn
außgerichtet/ vnd ſo beſtendig/ ſanft vnd ſelig zu ſich ins
Reich der herrligkeit endlich aufgenommen hat. Zum an-
dern nemen wir auch vrſach hierauß in vnſer waren reinẽ
Religion mit frewden fortzufahren/ fuͤr die wiederſpenſti-
gen zu beten/ vnd auch eines ſeligen endes durch Chriſtum
Jeſum zu erwarten. Zum dritten gleichwol vnſer vnd vn-
ſer kinderhalben bedencken/ das ein ſo groſſer Riß in kirchẽ
vnd Schulen nit liederlich in wind zuſchlagẽ/ ſondern der
allmaͤchtige bußfertig vñ trewlich anzuruffen/ dz er ſched-
liche zerruͤttung ſeines in vns angefangenẽ heiligẽ wercks/
vaͤtterlich wolle verhuͤtẽ/ vnd gegẽ abend der welt mit ſeinẽ
ſeligmachenden wort/ ja nit von vns weichen wolle.
Denn
J iij
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