Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.stand seines heiligen Geistes dazu miltiglich/ Amen. I. Man nehme nun im anfang allhie zum ersten theil der 1. Es ist das Sprichwort bekant: nach dem die botschaft sich
ſtand ſeines heiligen Geiſtes dazu miltiglich/ Amen. I. Man nehme nun im anfang allhie zum erſten theil der 1. Es iſt das Sprichwort bekant: nach dem die botſchaft ſich
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ſtand ſeines heiligen Geiſtes dazu miltiglich/ Amen.
I.
Man nehme nun im anfang allhie zum erſten theil der
verleſenen wort zuſamen/ was da von Paulo vnd andern
rechten lehrern ſtehet 1. Cor. 4. vnd 2. Cor. 5. ſo wird eine ſol-
che beſchreibung eines vornehmen Theologi vnd lehrers
Gottes heiligen worts ſich finden. Das ein vornehmer leh-
rer in der Kirchen als ein geſandter Gottes/ vnd haußhalter
ſeiner geheimniſſen/ ſey ein ſeliger menſch/ der ſtets mit Got-
tes wort vmbgehet/ vnd daſſelbige außleget vnd erklaͤret/ wie
ers von hertzen betrachtet/ vnd verſeumet keine gelegenheit/
wie er die himliſche weißheit jmmer beſſer erſehen vnd ergruͤn-
den/ vnd auch in vnd bey der ſelben leben vnd wandeln moͤchte:
vnd wie er ſeine frewd vnd luſt daran hat/ alſo fuͤhret er auch
ſeine kinder vnd liebe zuhoͤrer dazu/ auf daß der einige wahre
Gott recht erkant/ geehret vnd gepreiſet/ vnd alſo jhr eigen
wolfarth/ vnd anderer menſchen heil vnd ſeligkeit dadurch
moͤchte befoͤrdert werden. Hiebey bedencken wir nun erſtlich/
daß getrewe Lehrer vnd Prediger heiſſen Gottes geſandte
vnd boten/ zum andern erklaͤren wir die beſchreibung auß den
worten Sirachs.
1. Cor. 4. v. 1.
2 Cor. 5. v. 20.
Beſchreibũg
eines getrewẽ
vornehmen
Lehrers in
der Kirchen.
1. Es iſt das Sprichwort bekant: nach dem die botſchaft
iſt/ nach dem wirdt auch der bote gehalten. Nu ſihet man bey
einem geſandten ſonderlich auf dreyerley/ Als zum erſten auf
ſeinen herꝛn/ der jhn abgefertiget/ zum andern/ auf die wer-
bung/ vnd was er vorzubringen/ zum dritten/ auf den zweck/
vnd auf was fuͤr ein ende ſolche botſchafft gerichtet ſey. Kom-
met ein Legat von einem groſſen herꝛn zu armen gefangenen
leuten/ oder zu einer belagertẽ vñ geenſtigten Statt/ vnd kuͤn-
diget jhr an ſeines herꝛn genad/ vnd wie der wolle mit aller
macht kommen/ vnd ſie auß aller beſchwerung erꝛetten/ auf
das hinfort ein ewiges vertrawen vnder jhnen bleibe/ vnd man
ſich
An Legaten
gibt man ſon-
derlich auff
dreyerley
achtung.
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