Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche

1. Pet. 4. 13.der Himmlischen schätzen; jhr pein vnd qual/ in ein vnauff-
Rom. 8. 18.hörliche frewd vnd erquickung; jhr tode/ in ein viel 1000.
mal besseres Leben verwandlet: vnd wann sie gleich etwan
nach jhrem tod schröcklich vnnd barbarisch mißhandlet
werden/ bleibet es doch bey dem/ das geschrieben stehet;
Psal. 34. 21.Der HErr bewahret dem gerechten alle seine
gebeine/ das deren nicht eins kan verlohren
werden.

Drittens/ zu schand vnd straff der Verfolgeren.
Dessen seye Joab ein Exempel. Gott wolte durch jhne
den Abner hinrichten. Das geriethe Joab zu seinem ey-
genen vnfal. Dardurch reitzete er Gottes zorn/ verlohre
die huld Davids/ kam in verachtung des Volcks/ vnd
machte seine sach je lenger je ärger/ biß daß er endlich auch
seinen verdienten Mörder-lohn von dem König Salo-
mon empfangen. Also regieret Gott auch die bösen bu-
benstuck gottloser Leuthen vnnd Tyrannen; daß das
Psal. 7. 17.vnglück endtlich auff jhren eygenen kopff kom-
met/ vnd jhr frävel auff jhren scheitel fallet.

Pharao hats erfahren/ zu dem der Herr gesagt;
Exod. 9. 16.Eben darumb hab ich dich erwecket/ daß ich an
Rom. 9. 17.dir meine Macht erzeige/ vnd mein Namme ver-
kündiget werde in allen Landen. Haman, der stoltze/
Esth. 3. 9.
& 7. 9, 10.hat es auch erfahren/ welchem sein mörderischer anschlag
wider die Juden zu spott vnd schaden gereichet; weil er
endtlich an den Galgen ist gehencket worden/ welchen er
dem frommen Mardocai auffgerichtet hatte.

Zum vierdten/ verhenget Gott solche Exempel zu
schrecken anderen gottlosen Leuthen/ jnsonderheit deren/

welche

Chꝛiſtliche

1. Pet. 4. 13.der Him̃liſchen ſchaͤtzen; jhꝛ pein vnd qual/ in ein vnauff-
Rom. 8. 18.hoͤꝛliche frewd vnd erquickung; jhꝛ tode/ in ein viel 1000.
mal beſſeres Leben verwandlet: vnd wañ ſie gleich etwan
nach jhrem tod ſchroͤcklich vnnd barbariſch mißhandlet
werden/ bleibet es doch bey dem/ das geſchrieben ſtehet;
Pſal. 34. 21.Der HErꝛ bewahret dem gerechten alle ſeine
gebeine/ das deren nicht eins kan verlohren
werden.

Drittens/ zu ſchand vnd ſtraff der Verfolgeren.
Deſſen ſeye Joab ein Exempel. Gott wolte durch jhne
den Abner hinrichten. Das geriethe Joab zu ſeinem ey-
genen vnfal. Dardurch reitzete er Gottes zoꝛn/ verlohre
die huld Davids/ kam in verachtung des Volcks/ vnd
machte ſeine ſach je lenger je aͤrger/ biß daß er endlich auch
ſeinen verdienten Moͤꝛder-lohn von dem Koͤnig Salo-
mon empfangen. Alſo regieret Gott auch die boͤſen bů-
benſtuck gottloſer Leuthen vnnd Tyrannen; daß das
Pſal. 7. 17.vnglück endtlich auff jhren eygenen kopff kom-
met/ vnd jhꝛ fraͤvel auff jhꝛen ſcheitel fallet.

Pharao hats erfahren/ zu dem der Herr geſagt;
Exod. 9. 16.Eben darumb hab ich dich erwecket/ daß ich an
Rom. 9. 17.dir meine Macht erzeige/ vnd mein Nam̃e ver-
kündiget werde in allẽ Landen. Haman, der ſtoltze/
Eſth. 3. 9.
& 7. 9, 10.hat es auch erfahren/ welchem ſein moͤꝛderiſcher anſchlag
wider die Juden zu ſpott vnd ſchaden gereichet; weil er
endtlich an den Galgen iſt gehencket woꝛden/ welchen er
dem frommen Mardocai auffgerichtet hatte.

Zum vierdten/ verhenget Gott ſolche Exempel zu
ſchrecken anderen gottloſen Leuthen/ jnſonderheit deren/

welche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0024" n="24"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Ch&#xA75B;i&#x017F;tliche</hi></fw><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 4. 13.</note>der Him&#x0303;li&#x017F;chen &#x017F;cha&#x0364;tzen; jh&#xA75B; pein vnd qual/ in ein vnauff-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8. 18.</note>ho&#x0364;&#xA75B;liche frewd vnd erquickung; jh&#xA75B; tode/ in ein viel 1000.<lb/>
mal be&#x017F;&#x017F;eres Leben verwandlet: vnd wan&#x0303; &#x017F;ie gleich etwan<lb/>
nach jhrem tod &#x017F;chro&#x0364;cklich vnnd barbari&#x017F;ch mißhandlet<lb/>
werden/ bleibet es doch bey dem/ das ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehet;<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 34. 21.</note><hi rendition="#fr">Der HEr&#xA75B; bewahret dem gerechten alle &#x017F;eine<lb/>
gebeine/ das deren nicht eins kan verlohren<lb/>
werden.</hi></p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Drittens/</hi> zu &#x017F;chand vnd &#x017F;traff der Verfolgeren.<lb/>
De&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eye Joab ein Exempel. Gott wolte durch jhne<lb/>
den Abner hinrichten. Das geriethe Joab zu &#x017F;einem ey-<lb/>
genen vnfal. Dardurch reitzete er Gottes zo&#xA75B;n/ verlohre<lb/>
die huld Davids/ kam in verachtung des Volcks/ vnd<lb/>
machte &#x017F;eine &#x017F;ach je lenger je a&#x0364;rger/ biß daß er endlich auch<lb/>
&#x017F;einen verdienten Mo&#x0364;&#xA75B;der-lohn von dem Ko&#x0364;nig Salo-<lb/>
mon empfangen. Al&#x017F;o regieret Gott auch die bo&#x0364;&#x017F;en b&#x016F;-<lb/>
ben&#x017F;tuck gottlo&#x017F;er Leuthen vnnd Tyrannen; daß das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 7. 17.</note><hi rendition="#fr">vnglück endtlich auff jhren eygenen kopff kom-<lb/>
met/ vnd jh&#xA75B; fra&#x0364;vel auff jh&#xA75B;en &#x017F;cheitel fallet.</hi></p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">Pharao</hi> hats erfahren/ zu dem der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> ge&#x017F;agt;<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 9. 16.</note><hi rendition="#fr">Eben darumb hab ich dich erwecket/ daß ich an</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 9. 17.</note><hi rendition="#fr">dir meine Macht erzeige/ vnd mein Nam&#x0303;e ver-<lb/>
kündiget werde in alle&#x0303; Landen.</hi> <hi rendition="#aq">Haman,</hi> der &#x017F;toltze/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">E&#x017F;th. 3. 9.<lb/>
&amp;</hi> 7. 9, 10.</note>hat es auch erfahren/ welchem &#x017F;ein mo&#x0364;&#xA75B;deri&#x017F;cher an&#x017F;chlag<lb/>
wider die Juden zu &#x017F;pott vnd &#x017F;chaden gereichet; weil er<lb/>
endtlich an den Galgen i&#x017F;t gehencket wo&#xA75B;den/ welchen er<lb/>
dem frommen <hi rendition="#aq">Mardocai</hi> auffgerichtet hatte.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Zum vierdten/</hi> verhenget Gott &#x017F;olche Exempel zu<lb/>
&#x017F;chrecken anderen gottlo&#x017F;en Leuthen/ jn&#x017F;onderheit deren/<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">welche</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[24/0024] Chꝛiſtliche der Him̃liſchen ſchaͤtzen; jhꝛ pein vnd qual/ in ein vnauff- hoͤꝛliche frewd vnd erquickung; jhꝛ tode/ in ein viel 1000. mal beſſeres Leben verwandlet: vnd wañ ſie gleich etwan nach jhrem tod ſchroͤcklich vnnd barbariſch mißhandlet werden/ bleibet es doch bey dem/ das geſchrieben ſtehet; Der HErꝛ bewahret dem gerechten alle ſeine gebeine/ das deren nicht eins kan verlohren werden. 1. Pet. 4. 13. Rom. 8. 18. Pſal. 34. 21. Drittens/ zu ſchand vnd ſtraff der Verfolgeren. Deſſen ſeye Joab ein Exempel. Gott wolte durch jhne den Abner hinrichten. Das geriethe Joab zu ſeinem ey- genen vnfal. Dardurch reitzete er Gottes zoꝛn/ verlohre die huld Davids/ kam in verachtung des Volcks/ vnd machte ſeine ſach je lenger je aͤrger/ biß daß er endlich auch ſeinen verdienten Moͤꝛder-lohn von dem Koͤnig Salo- mon empfangen. Alſo regieret Gott auch die boͤſen bů- benſtuck gottloſer Leuthen vnnd Tyrannen; daß das vnglück endtlich auff jhren eygenen kopff kom- met/ vnd jhꝛ fraͤvel auff jhꝛen ſcheitel fallet. Pſal. 7. 17. Pharao hats erfahren/ zu dem der Herr geſagt; Eben darumb hab ich dich erwecket/ daß ich an dir meine Macht erzeige/ vnd mein Nam̃e ver- kündiget werde in allẽ Landen. Haman, der ſtoltze/ hat es auch erfahren/ welchem ſein moͤꝛderiſcher anſchlag wider die Juden zu ſpott vnd ſchaden gereichet; weil er endtlich an den Galgen iſt gehencket woꝛden/ welchen er dem frommen Mardocai auffgerichtet hatte. Exod. 9. 16. Rom. 9. 17. Eſth. 3. 9. & 7. 9, 10. Zum vierdten/ verhenget Gott ſolche Exempel zu ſchrecken anderen gottloſen Leuthen/ jnſonderheit deren/ welche

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523762
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523762/24
Zitationshilfe:	Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523762/24>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.