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Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615.

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Christliche
sation widerfuhr/ Nein: es ist der alte Bund/ du must ster-
Sirach. 14.ben/ sagt Sirach 14. c.

Gefellets nu einem armen Kinde wol/ vnd ist jhm ei-
Simile.ne grosse Frewde/ wenn es seine Eltern vnd Freunde wieder-
umb aus der Frembde abholen vnd heim fodern/ darinn es
sich allerley hat genieten müssen/ wie vielmehr sollen wir es
vns lassen eine Frewde seyn/ wenn vns vnser lieber GOTT
durch den zeitlichen Todt abholet/ aus diesem elenden Jam-
Psalm. 16.merthal/ in des Himmels ewigen Frewdensaal da Friede vnd
Frewde die Fülle ist/ vnd liebliches Wesen zur Rechten Got-
tes immer vnd ewiglich. Sehet gel: Was sterben für ein gros.
ser herrlicher Gewinn ist.

Vnd eben das machts auch/ daß die heiligen Gottes-
Männer nach dem zeitlichen Tode so ein hertzliches sehnen
vnd verlangen getragen haben/ von welchem der alte Lehrer
Chrysost.Chrysostomus sagt: Sancti mortuos excitarunt, & tamen
ipsi mori desiderarunt,
Jst das nicht ein Wunderding/
spricht er/ Elias vnd Elisaeus/ Petrus vnd Paulus haben to-
de aufferwecket/ vnd selber nach dem Tode ein verlangen ge-
tragen/ Je lieber warumb? Sie haben gar wol gewust/
das Sterben nicht Verlust vnd Schaden/ sondern reichen
Gewin bringe. Weil wir denn allesampt der complexion
seyn/ daß wir vffm Spiel/ im Handel vnd Wandel gerne ge-
winnen/ warumb wolten wir denn nicht gerne sterben/ wenn
vnser Todesstündlein herzu nahet? alldieweil vns der todt
kein Verlust/ sondern ein statlicher Gewinn ist.

So mögen sich nu für dem Tode fürchten alle Gott-
losen/ die Jesum Christum nicht kennen/ auch nicht zu jhm
Cyprianusbegeren/ wie der alte Lehrer Cyprianus sagt eius est mortem

timere,

Chriſtliche
ſation widerfuhr/ Nein: es iſt der alte Bund/ du muſt ſter-
Sirach. 14.ben/ ſagt Sirach 14. c.

Gefellets nu einem armen Kinde wol/ vnd iſt jhm ei-
Simile.ne groſſe Frewde/ wenn es ſeine Eltern vnd Freunde wieder-
umb aus der Frembde abholen vnd heim fodern/ darinn es
ſich allerley hat genieten muͤſſen/ wie vielmehr ſollen wir es
vns laſſen eine Frewde ſeyn/ wenn vns vnſer lieber GOTT
durch den zeitlichen Todt abholet/ aus dieſem elenden Jam-
Pſalm. 16.merthal/ in des Himmels ewigen Frewdenſaal da Friede vnd
Frewde die Fuͤlle iſt/ vnd liebliches Weſen zur Rechten Got-
tes immer vnd ewiglich. Sehet gel: Was ſterben fuͤr ein groſ.
ſer herrlicher Gewinn iſt.

Vnd eben das machts auch/ daß die heiligen Gottes-
Maͤnner nach dem zeitlichen Tode ſo ein hertzliches ſehnen
vnd verlangen getragen haben/ von welchem der alte Lehrer
Chryſoſt.Chryſoſtomus ſagt: Sancti mortuos excitârunt, & tamen
ipſi mori deſiderârunt,
Jſt das nicht ein Wunderding/
ſpricht er/ Elias vnd Eliſæus/ Petrus vnd Paulus haben to-
de aufferwecket/ vnd ſelber nach dem Tode ein verlangen ge-
tragen/ Je lieber warumb? Sie haben gar wol gewuſt/
das Sterben nicht Verluſt vnd Schaden/ ſondern reichen
Gewin bringe. Weil wir denn alleſampt der complexion
ſeyn/ daß wir vffm Spiel/ im Handel vnd Wandel gerne ge-
winnen/ warumb wolten wir denn nicht gerne ſterben/ wenn
vnſer Todesſtuͤndlein herzu nahet? alldieweil vns der todt
kein Verluſt/ ſondern ein ſtatlicher Gewinn iſt.

So moͤgen ſich nu fuͤr dem Tode fuͤrchten alle Gott-
loſen/ die Jeſum Chriſtum nicht kennen/ auch nicht zu jhm
Cyprianusbegeren/ wie der alte Lehrer Cyprianus ſagt eius eſt mortem

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[[30]/0030] Chriſtliche ſation widerfuhr/ Nein: es iſt der alte Bund/ du muſt ſter- ben/ ſagt Sirach 14. c. Sirach. 14. Gefellets nu einem armen Kinde wol/ vnd iſt jhm ei- ne groſſe Frewde/ wenn es ſeine Eltern vnd Freunde wieder- umb aus der Frembde abholen vnd heim fodern/ darinn es ſich allerley hat genieten muͤſſen/ wie vielmehr ſollen wir es vns laſſen eine Frewde ſeyn/ wenn vns vnſer lieber GOTT durch den zeitlichen Todt abholet/ aus dieſem elenden Jam- merthal/ in des Himmels ewigen Frewdenſaal da Friede vnd Frewde die Fuͤlle iſt/ vnd liebliches Weſen zur Rechten Got- tes immer vnd ewiglich. Sehet gel: Was ſterben fuͤr ein groſ. ſer herrlicher Gewinn iſt. Simile. Pſalm. 16. Vnd eben das machts auch/ daß die heiligen Gottes- Maͤnner nach dem zeitlichen Tode ſo ein hertzliches ſehnen vnd verlangen getragen haben/ von welchem der alte Lehrer Chryſoſtomus ſagt: Sancti mortuos excitârunt, & tamen ipſi mori deſiderârunt, Jſt das nicht ein Wunderding/ ſpricht er/ Elias vnd Eliſæus/ Petrus vnd Paulus haben to- de aufferwecket/ vnd ſelber nach dem Tode ein verlangen ge- tragen/ Je lieber warumb? ℞ Sie haben gar wol gewuſt/ das Sterben nicht Verluſt vnd Schaden/ ſondern reichen Gewin bringe. Weil wir denn alleſampt der complexion ſeyn/ daß wir vffm Spiel/ im Handel vnd Wandel gerne ge- winnen/ warumb wolten wir denn nicht gerne ſterben/ wenn vnſer Todesſtuͤndlein herzu nahet? alldieweil vns der todt kein Verluſt/ ſondern ein ſtatlicher Gewinn iſt. Chryſoſt. So moͤgen ſich nu fuͤr dem Tode fuͤrchten alle Gott- loſen/ die Jeſum Chriſtum nicht kennen/ auch nicht zu jhm begeren/ wie der alte Lehrer Cyprianus ſagt eius eſt mortem timere, Cyprianus

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Zitationshilfe: Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615. , S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523844/30>, abgerufen am 23.11.2024.