Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche
Frommer
Christen ge-
brauch in er-
welung eins
Symboli.
viel fromme Gottselige Hertzen diesen Gebrauch an sich ha-
ben/ daß sie jhnen ein Sprüchle in aus heiliger Schrifft auß-
erlesen/ welches sie jhr Symbolum seyn lassen/ vnd offt in jh-
rem Munde führen.

Exempla.
Iohannis
Electoris
Saxonici.

Esa. 40.
V. D. M. I.
AE.
Daher lieset man von dem löblichen Churfürsten zu
Sachsen Hertzog Johanne/ daß Er zu seinem Symbolo ge-
brauchet das Sprüchlein außm Propheten Esaia c. 40. ge-
nommen: Verbum Domini manet in aeternum, das ist/
das Wort vnsers Gottes bleibet ewiglich. Er hat es auch so
lieb gehabt/ daß Er die ersten Buchstaben eines jeglichen
Wörtleins/ so in demselben Lateinischen Sprüchlein zu fin-
den inn aller seiner Hofkleidung geführet hat/ also/ daß sie
auff des Hoffgesindes Ermeln/ mit Sammat auffgebremet
worden/ auff seiner Churfl. Gn. Ermel aber mit Perlen ge-
stickt gewesen/ vnnd ist also inn solcher Monier der löbliche
Churf auff den grossen Reichstag gezogen/ welcher Anno
1530 zu Augspurg ist gehalten worden.

Der Herr Lutheras hat jhm zum Symbolo außerse-
Lutheri
Ioh.
3.
hen die Wort Christi Joh. 3. Sic Deus dilexit mundum,
Also hat Gott die Welt geliebt/ daß er seinen einigen Sohn
gab/ auff daß alle die an jhn gleuben/ nicht verlohren wer-
den/ sondern das Ewige Leben haben. Wie Er denn eben
mit diesen Worten sein Leben sanfft vnd selig beschlossen.

Des Herrn Philippi sein Symbolum ist gewesen das
Philippi.
Rom.
8.
Sprüchlein Pauli Rom. 8. Si Deus pro nobis quis contra
nos?
Jst Gott für vns/ wer mag wider vns seyn? Welcher
auch seines einigen Sohns nicht verschonet/ sondern für vns
alle dahin gegeben hat/ wie solte Er vns denn mit jhm nicht
alles schencken?

Lau-

Chriſtliche
Frommer
Chriſten ge-
brauch in er-
welung einſ
Symboli.
viel fromme Gottſelige Hertzen dieſen Gebrauch an ſich ha-
ben/ daß ſie jhnen ein Spruͤchle in aus heiliger Schrifft auß-
erleſen/ welches ſie jhr Symbolum ſeyn laſſen/ vnd offt in jh-
rem Munde fuͤhren.

Exempla.
Iohannis
Electoris
Saxonici.

Eſa. 40.
V. D. M. I.
Æ.
Daher lieſet man von dem loͤblichen Churfuͤrſten zu
Sachſen Hertzog Johanne/ daß Er zu ſeinem Symbolo ge-
brauchet das Spruͤchlein außm Propheten Eſaia c. 40. ge-
nommen: Verbum Domini manet in æternum, das iſt/
das Wort vnſers Gottes bleibet ewiglich. Er hat es auch ſo
lieb gehabt/ daß Er die erſten Buchſtaben eines jeglichen
Woͤrtleins/ ſo in demſelben Lateiniſchen Spruͤchlein zu fin-
den inn aller ſeiner Hofkleidung gefuͤhret hat/ alſo/ daß ſie
auff des Hoffgeſindes Ermeln/ mit Sammat auffgebremet
worden/ auff ſeiner Churfl. Gn. Ermel aber mit Perlen ge-
ſtickt geweſen/ vnnd iſt alſo inn ſolcher Monier der loͤbliche
Churf auff den groſſen Reichstag gezogen/ welcher Anno
1530 zu Augſpurg iſt gehalten worden.

Der Herr Lutheras hat jhm zum Symbolo außerſe-
Lutheri
Ioh.
3.
hen die Wort Chriſti Joh. 3. Sic Deus dilexit mundum,
Alſo hat Gott die Welt geliebt/ daß er ſeinen einigen Sohn
gab/ auff daß alle die an jhn gleuben/ nicht verlohren wer-
den/ ſondern das Ewige Leben haben. Wie Er denn eben
mit dieſen Worten ſein Leben ſanfft vnd ſelig beſchloſſen.

Des Herrn Philippi ſein Symbolum iſt geweſen das
Philippi.
Rom.
8.
Spruͤchlein Pauli Rom. 8. Si Deus pro nobis quis contra
nos?
Jſt Gott fuͤr vns/ wer mag wider vns ſeyn? Welcher
auch ſeines einigen Sohns nicht verſchonet/ ſondern fuͤr vns
alle dahin gegeben hat/ wie ſolte Er vns denn mit jhm nicht
alles ſchencken?

Lau-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsBibleVerse" n="2">
          <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche</hi></fw><lb/><note place="left">Frommer<lb/>
Chri&#x017F;ten ge-<lb/>
brauch in er-<lb/>
welung ein&#x017F;<lb/><hi rendition="#aq">Symboli.</hi></note>viel fromme Gott&#x017F;elige Hertzen die&#x017F;en Gebrauch an &#x017F;ich ha-<lb/>
ben/ daß &#x017F;ie jhnen ein Spru&#x0364;chle in aus heiliger Schrifft auß-<lb/>
erle&#x017F;en/ welches &#x017F;ie jhr <hi rendition="#aq">Symbolum</hi> &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en/ vnd offt in jh-<lb/>
rem Munde fu&#x0364;hren.</p><lb/>
          <p><note place="left"><hi rendition="#aq">Exempla.<lb/>
Iohannis<lb/>
Electoris<lb/>
Saxonici.</hi><lb/>
E&#x017F;a. 40.<lb/><hi rendition="#aq">V. D. M. I.<lb/>
Æ.</hi></note>Daher lie&#x017F;et man von dem lo&#x0364;blichen Churfu&#x0364;r&#x017F;ten zu<lb/>
Sach&#x017F;en Hertzog Johanne/ daß Er zu &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Symbolo</hi> ge-<lb/>
brauchet das Spru&#x0364;chlein außm Propheten E&#x017F;aia c. 40. ge-<lb/>
nommen: <hi rendition="#aq">Verbum Domini manet in æternum,</hi> das i&#x017F;t/<lb/>
das Wort vn&#x017F;ers Gottes bleibet ewiglich. Er hat es auch &#x017F;o<lb/>
lieb gehabt/ daß Er die er&#x017F;ten Buch&#x017F;taben eines jeglichen<lb/>
Wo&#x0364;rtleins/ &#x017F;o in dem&#x017F;elben Lateini&#x017F;chen Spru&#x0364;chlein zu fin-<lb/>
den inn aller &#x017F;einer Hofkleidung gefu&#x0364;hret hat/ al&#x017F;o/ daß &#x017F;ie<lb/>
auff des Hoffge&#x017F;indes Ermeln/ mit Sammat auffgebremet<lb/>
worden/ auff &#x017F;einer Churfl. Gn. Ermel aber mit Perlen ge-<lb/>
&#x017F;tickt gewe&#x017F;en/ vnnd i&#x017F;t al&#x017F;o inn &#x017F;olcher Monier der lo&#x0364;bliche<lb/>
Churf auff den gro&#x017F;&#x017F;en Reichstag gezogen/ welcher Anno<lb/>
1530 zu Aug&#x017F;purg i&#x017F;t gehalten worden.</p><lb/>
          <p>Der Herr <hi rendition="#aq">Lutheras</hi> hat jhm zum <hi rendition="#aq">Symbolo</hi> außer&#x017F;e-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Lutheri<lb/>
Ioh.</hi> 3.</note>hen die Wort Chri&#x017F;ti Joh. 3. <hi rendition="#aq">Sic Deus dilexit mundum,</hi><lb/>
Al&#x017F;o hat Gott die Welt geliebt/ daß er &#x017F;einen einigen Sohn<lb/>
gab/ auff daß alle die an jhn gleuben/ nicht verlohren wer-<lb/>
den/ &#x017F;ondern das Ewige Leben haben. Wie Er denn eben<lb/>
mit die&#x017F;en Worten &#x017F;ein Leben &#x017F;anfft vnd &#x017F;elig be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Des Herrn <hi rendition="#aq">Philippi</hi> &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Symbolum</hi> i&#x017F;t gewe&#x017F;en das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Philippi.<lb/>
Rom.</hi> 8.</note>Spru&#x0364;chlein <hi rendition="#aq">Pauli Rom. 8. Si Deus pro nobis quis contra<lb/>
nos?</hi> J&#x017F;t Gott fu&#x0364;r vns/ wer mag wider vns &#x017F;eyn? Welcher<lb/>
auch &#x017F;eines einigen Sohns nicht ver&#x017F;chonet/ &#x017F;ondern fu&#x0364;r vns<lb/>
alle dahin gegeben hat/ wie &#x017F;olte Er vns denn mit jhm nicht<lb/>
alles &#x017F;chencken?</p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq">Lau-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0006] Chriſtliche viel fromme Gottſelige Hertzen dieſen Gebrauch an ſich ha- ben/ daß ſie jhnen ein Spruͤchle in aus heiliger Schrifft auß- erleſen/ welches ſie jhr Symbolum ſeyn laſſen/ vnd offt in jh- rem Munde fuͤhren. Frommer Chriſten ge- brauch in er- welung einſ Symboli. Daher lieſet man von dem loͤblichen Churfuͤrſten zu Sachſen Hertzog Johanne/ daß Er zu ſeinem Symbolo ge- brauchet das Spruͤchlein außm Propheten Eſaia c. 40. ge- nommen: Verbum Domini manet in æternum, das iſt/ das Wort vnſers Gottes bleibet ewiglich. Er hat es auch ſo lieb gehabt/ daß Er die erſten Buchſtaben eines jeglichen Woͤrtleins/ ſo in demſelben Lateiniſchen Spruͤchlein zu fin- den inn aller ſeiner Hofkleidung gefuͤhret hat/ alſo/ daß ſie auff des Hoffgeſindes Ermeln/ mit Sammat auffgebremet worden/ auff ſeiner Churfl. Gn. Ermel aber mit Perlen ge- ſtickt geweſen/ vnnd iſt alſo inn ſolcher Monier der loͤbliche Churf auff den groſſen Reichstag gezogen/ welcher Anno 1530 zu Augſpurg iſt gehalten worden. Exempla. Iohannis Electoris Saxonici. Eſa. 40. V. D. M. I. Æ. Der Herr Lutheras hat jhm zum Symbolo außerſe- hen die Wort Chriſti Joh. 3. Sic Deus dilexit mundum, Alſo hat Gott die Welt geliebt/ daß er ſeinen einigen Sohn gab/ auff daß alle die an jhn gleuben/ nicht verlohren wer- den/ ſondern das Ewige Leben haben. Wie Er denn eben mit dieſen Worten ſein Leben ſanfft vnd ſelig beſchloſſen. Lutheri Ioh. 3. Des Herrn Philippi ſein Symbolum iſt geweſen das Spruͤchlein Pauli Rom. 8. Si Deus pro nobis quis contra nos? Jſt Gott fuͤr vns/ wer mag wider vns ſeyn? Welcher auch ſeines einigen Sohns nicht verſchonet/ ſondern fuͤr vns alle dahin gegeben hat/ wie ſolte Er vns denn mit jhm nicht alles ſchencken? Philippi. Rom. 8. Lau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523844/6
Zitationshilfe: Rehefeldt, Tobias: Mori lucrum. Leipzig, 1615. , S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523844/6>, abgerufen am 03.12.2024.