Seitz, Johannes: Christliche Leich- und Trostpredig. Ulm, 1616.Christliche Leich vnd Trostpredig Lieber Herr Praeceptor, ich will die güte Gelegenheit nichtversaumen/ sondern gebrauchen/ weil ichs gebrauchen kan/ wie es dann damaln auch wegen herrlicher Leut vnd rechter Seulen der Kirchen vnd Schulen/ treffliche Gelegenheit gegeben hat. Weiln es aber bräuchlich im gemeltem Löblichen Dann weil nach dem Außspruch deß H. hocherleuchten Seine
Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig Lieber Herꝛ Præceptor, ich will die guͤte Gelegenheit nichtverſaumen/ ſondern gebꝛauchen/ weil ichs gebꝛauchen kan/ wie es dann damaln auch wegen herꝛlicher Leut vnd rechter Seulen der Kirchen vnd Schůlen/ treffliche Gelegenheit gegeben hat. Weiln es aber bꝛaͤuchlich im gemeltem Loͤblichen Dann weil nach dem Außſpruch deß H. hocherleuchten Seine
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Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig
Lieber Herꝛ Præceptor, ich will die guͤte Gelegenheit nicht
verſaumen/ ſondern gebꝛauchen/ weil ichs gebꝛauchen kan/
wie es dann damaln auch wegen herꝛlicher Leut vnd rechter
Seulen der Kirchen vnd Schůlen/ treffliche Gelegenheit
gegeben hat.
Weiln es aber bꝛaͤuchlich im gemeltem Loͤblichen
Hertzogthumb/ daß junge Prediger/ die ſich wol anlaſſen/
vnd mit gůten qualiteten begabet/ jmmer hoͤher/ vnd auff
beſſere Pfarꝛen promovirt werden/ Als iſt eben das auch
vnſerm Herꝛn Superintendenten widerfahꝛen/ Jn dem
er von Luſtnaw auff ein beſſere Pfarꝛ/ zu Berthauſſen an-
no 1571. transferirt, vnd dañ von derſelben hieher gehn Lau-
gingen zur Profeſſion bey dieſer loͤblichen Schůl/ durch
weyland vnſern gnaͤdigſten Fuͤrſten vnnd Herꝛn/ Herꝛn
Philipps Ludwig Pfaltzgraven/ ꝛc. Von Hertzog Ludwi-
gen zu Wuͤrtemberg/ ꝛc. beeden Hochſeligſter Gedaͤcht-
nuß außgebetten vnd angenom̃en woꝛden/ im Jahꝛ 1573.
Ehe wir aber vermelten/ wie er ſich in ſolchen ſeinem fuͤr-
nemmen Berůff verhalten/ muͤſſen wir gleich hie ein we-
nig ſtill ſtehen/ vnd entzwiſchen von ſeinem Eheſtandt auch
etwas melden.
Dann weil nach dem Außſpruch deß H. hocherleuchten
Apoſtels Pauli/ ein Biſchoff vnſtraͤfflich ſein ſoll/ eines
Weibs Mann/ ꝛc. der ſeinen eygnen Hauße wol fürſtehe/
der gehoꝛſame Kinder habe mit aller Erbarkeit: So hat ſich
vnſer Herꝛ Superintendens, weil Er taugenlich zum
Eheſtandt/ nicht mit concubinen woͤllen behengen/ oder
ſonſten auſſer der Ehe ergerlich Leben/ ſondern dieſes von
Gott veroꝛdneten vnd jederman zugelaßnen mittels deß H.
Eheſtandts gebꝛauchen woͤllen.
1. Tim. 3.
Seine
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