Seitz, Johannes: Christliche Leich- und Trostpredig. Ulm, 1616.Christliche Leich vnd Trostpredig geschwind/ draussen oder daheimb/ etc. Eben also hat auchvnser Herr Superintendens seliger gethan/ Sein Bett- zeit ernstlich vnnd fleissig gehalten/ Auff ein Register/ so Er sonderlich dieses Jahr angefangen vnnd gestellt/ Schöne denckwürdige Sprüchlein geschrieben vnd betrachtet/ als: Esaiae 38. Dispone domui tuae, quia morieris tu, & non vives. Psalm. 118. Non moriar, sed vivam, & opera Domini narrabo. Romanor. 14. Sive vivimus, sive morimur. Domini sumus, vnd dergleichen. Am heyligen Ostertag vnnd darauff folgenden O- Den Afftermontag hernacher/ als den letsten Oster- Man hat aber an jhme nichts tödtlichs/ sonder nur Nechst verschienen Sontag Misericordiae, als er Aber
Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig geſchwind/ drauſſen oder daheimb/ ꝛc. Eben alſo hat auchvnſer Herꝛ Superintendens ſeliger gethan/ Sein Bett- zeit ernſtlich vnnd fleiſſig gehalten/ Auff ein Regiſter/ ſo Er ſonderlich dieſes Jahꝛ angefangen vnnd geſtellt/ Schoͤne denckwuͤrdige Sprüchlein geſchꝛieben vnd betrachtet/ als: Eſaiæ 38. Diſpone domui tuæ, quia morieris tu, & non vives. Pſalm. 118. Non moriar, ſed vivam, & opera Domini narrabo. Romanor. 14. Sive vivimus, ſive morimur. Domini ſumus, vnd dergleichen. Am heyligen Oſtertag vnnd darauff folgenden O- Den Afftermontag hernacher/ als den letſten Oſter- Man hat aber an jhme nichts toͤdtlichs/ ſonder nur Nechſt verſchienen Sontag Miſericordiæ, als er Aber
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Chꝛiſtliche Leich vnd Troſtpredig
geſchwind/ drauſſen oder daheimb/ ꝛc. Eben alſo hat auch
vnſer Herꝛ Superintendens ſeliger gethan/ Sein Bett-
zeit ernſtlich vnnd fleiſſig gehalten/ Auff ein Regiſter/ ſo Er
ſonderlich dieſes Jahꝛ angefangen vnnd geſtellt/ Schoͤne
denckwuͤrdige Sprüchlein geſchꝛieben vnd betrachtet/ als:
Eſaiæ 38. Diſpone domui tuæ, quia morieris tu, & non
vives. Pſalm. 118. Non moriar, ſed vivam, & opera
Domini narrabo. Romanor. 14. Sive vivimus, ſive
morimur. Domini ſumus, vnd dergleichen.
Am heyligen Oſtertag vnnd darauff folgenden O-
ſtermontag/ hat Er ſeine Predigten noch verꝛichtet/ vnd
vnder anderm auch deß ſchoͤnen Gebettleins der Juͤnger ſo
gehn Emaus gereyſet (Herr bleib bey vns/ dann es
will Abendt werden/ vnd der Tag hat ſich geneiget) nicht
vergeſſen/ ſonder auff vnſer betruͤbte Abendtszeit gerichtet/
wie dann ſolches ſein letſte Predigt/ vnnd Kirchgang all-
hie geweſen.
Den Afftermontag hernacher/ als den letſten Oſter-
feyertag/ hat er zu Moͤꝛßlingen/ gleich das letſtemal viſi-
tiert, vnnd bald drauff/ ſonderlich den Donnerſtag (da die
loͤbliche Progreſſiones gehalten) ſich gantz willig vnd ge-
dultig gar zu Beth gelegt.
Man hat aber an jhme nichts toͤdtlichs/ ſonder nur
ſein voꝛigs Podagram geſpüret/ welches auch nicht hefftig/
ſonder kaum ein umbra deß Podagrams geweſen/ weil Er/
wie Er mir vnd andern angezeigt/ faſt keine Schmertzen
empfunden/ allein daß er nicht foꝛt kommen koͤnnen/ ſon-
dern deß Beths ſich behelffen muͤſſen.
Nechſt verſchienen Sontag Miſericordiæ, als er
ſich Moꝛgens noch zimblich wol befunden/ hat er ſein Hauß-
geſindt ermahnet/ mit einander inn die Kirchen zugehen/
Aber
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