Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621.

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Christliche Leichpredigt/ aus dem

Ps. 34. v. 6. &
11.gesicht solle nit zu schanden werden/ sie sollen
keinen mangel haben an jrgend einem Gute/
Psa. 145. v. 18.er wolle thun was die gottfürchtigen begeh-
ren/ jhr schreyen hören/ vnd jhnen helffen/ vn-
terdeß aber verschonet er jhrer gleichwol gar
nicht mit dem lieben Creutze/ sondern schicket
Ps. 71. v. 20.jhnen viel Trübsal/ Angst vnd widerwertigkeit
zu/ er lesset sie er fahren viel vnd grosse Angst/
Ps. 73. v. 14.dz sie geplagt werden täglich/ vnd jhr Vnglück
wird alle Morgen new/ er speiset sie mit Thrä-
Psal. 80. v. 6.nenbrod/ vnd träncket sie mit grossem Maß voll
Esa. 30. v. 20.Thränen/ er gibt jhnen in Trübsal Brod/ vnd
in ängsten Wasser/ daß seine Creutz flutten da-
Psal. 42. v, 8.her rauschen/ vnd hie eine tieffe/ da eine tieffe
prauset/ vnd ein jeglicher Tag hat seine eigne
Matth. 6 v. 34Plage. Vnd welche Gott am liebsten vnd ne-
hesten sind/ die hertzet vnd drücket er bißweilen
Gen. 32, v. 25.so hart/ daß jnen nit allein wie Jacob die Hüfft
verrencket wird/ sondern auch dz Hertz im Leibe
kracht vnd bricht/ vnd die Seele wie der Rahel
Gen. 35. v. 18.gar darüber ausfehret. Ein augenscheinlich Ex-
empel dessen haben wir am H. Propheten Eze-
Exech. 1. v. 28chiel/ in vnserm verlesenen Leichtext. Wer stund
besser mit dem Allmächtigen Gott/ als dieser
Prophet/ welchem der Herr seine gläntzende

Herr-

Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem

Pſ. 34. v. 6. &
11.geſicht ſolle nit zu ſchanden werden/ ſie ſollen
keinen mangel haben an jrgend einem Gute/
Pſa. 145. v. 18.er wolle thun was die gottfuͤrchtigen begeh-
ren/ jhr ſchreyen hoͤren/ vnd jhnen helffen/ vn-
terdeß aber verſchonet er jhrer gleichwol gar
nicht mit dem lieben Creutze/ ſondern ſchicket
Pſ. 71. v. 20.jhnen viel Truͤbſal/ Angſt vn̄ widerwertigkeit
zu/ er leſſet ſie er fahren viel vnd groſſe Angſt/
Pſ. 73. v. 14.dz ſie geplagt werden taͤglich/ vnd jhr Vngluͤck
wird alle Morgen new/ er ſpeiſet ſie mit Thraͤ-
Pſal. 80. v. 6.nenbrod/ vn̄ traͤncket ſie mit groſſem Maß voll
Eſa. 30. v. 20.Thraͤnen/ er gibt jhnen in Truͤbſal Brod/ vnd
in aͤngſten Waſſer/ daß ſeine Creutz flutten da-
Pſal. 42. v, 8.her rauſchen/ vnd hie eine tieffe/ da eine tieffe
prauſet/ vnd ein jeglicher Tag hat ſeine eigne
Matth. 6 v. 34Plage. Vnd welche Gott am liebſten vnd ne-
heſten ſind/ die hertzet vnd druͤcket er bißweilē
Gen. 32, v. 25.ſo hart/ daß jnen nit allein wie Jacob die Huͤfft
verrencket wird/ ſondeꝛn auch dz Heꝛtz im Leibe
kracht vnd bricht/ vnd die Seele wie der Rahel
Gen. 35. v. 18.gar daruͤber ausfehret. Ein augēſcheinlich Ex-
empel deſſen haben wir am H. Prophetē Eze-
Exech. 1. v. 28chiel/ in vnſerm verleſenē Leichtext. Wer ſtund
beſſer mit dem Allmaͤchtigen Gott/ als dieſer
Prophet/ welchem der Herr ſeine glaͤntzende

Herr-

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[[18]/0018] Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem geſicht ſolle nit zu ſchanden werden/ ſie ſollen keinen mangel haben an jrgend einem Gute/ er wolle thun was die gottfuͤrchtigen begeh- ren/ jhr ſchreyen hoͤren/ vnd jhnen helffen/ vn- terdeß aber verſchonet er jhrer gleichwol gar nicht mit dem lieben Creutze/ ſondern ſchicket jhnen viel Truͤbſal/ Angſt vn̄ widerwertigkeit zu/ er leſſet ſie er fahren viel vnd groſſe Angſt/ dz ſie geplagt werden taͤglich/ vnd jhr Vngluͤck wird alle Morgen new/ er ſpeiſet ſie mit Thraͤ- nenbrod/ vn̄ traͤncket ſie mit groſſem Maß voll Thraͤnen/ er gibt jhnen in Truͤbſal Brod/ vnd in aͤngſten Waſſer/ daß ſeine Creutz flutten da- her rauſchen/ vnd hie eine tieffe/ da eine tieffe prauſet/ vnd ein jeglicher Tag hat ſeine eigne Plage. Vnd welche Gott am liebſten vnd ne- heſten ſind/ die hertzet vnd druͤcket er bißweilē ſo hart/ daß jnen nit allein wie Jacob die Huͤfft verrencket wird/ ſondeꝛn auch dz Heꝛtz im Leibe kracht vnd bricht/ vnd die Seele wie der Rahel gar daruͤber ausfehret. Ein augēſcheinlich Ex- empel deſſen haben wir am H. Prophetē Eze- chiel/ in vnſerm verleſenē Leichtext. Wer ſtund beſſer mit dem Allmaͤchtigen Gott/ als dieſer Prophet/ welchem der Herr ſeine glaͤntzende Herr- Pſ. 34. v. 6. & 11. Pſa. 145. v. 18. Pſ. 71. v. 20. Pſ. 73. v. 14. Pſal. 80. v. 6. Eſa. 30. v. 20. Pſal. 42. v, 8. Matth. 6 v. 34 Gen. 32, v. 25. Gen. 35. v. 18. Exech. 1. v. 28

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Zitationshilfe:	Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523939/18>, abgerufen am 03.12.2024.

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