Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621.Christliche Leichpredigt/ aus dem Heydnisch seyn/ noch vmb der Todten willen/kein Mahl am Leibe gerissen/ noch Buchsta- ben gepfetzet werden/ wie Gott bey Mose ge- Lev. 19. v. 28ordnet hat. Wie Artemisia jhr lebetage von der Asche jhres verstorbenen Herren getrun- cken. Vnd die Jndianischen Weiber liessen sich mit jhren verstorbenen Männern begra- ben. Vnd die Königin Panthea entleibete sich selber/ wegen des tödtlichen Abganges jhren Herrn Abradatae. Ach die haben keine Hoff- nung des andern Lebens/ vnd sind die elende- sten Leute. 1.Sondern vnser Trawren sollen wir mes- 2.Vnsere Augenlust sollen wir andermahl banus
Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem Heydniſch ſeyn/ noch vmb der Todten willen/kein Mahl am Leibe geriſſen/ noch Buchſta- ben gepfetzet werden/ wie Gott bey Moſe ge- Lev. 19. v. 28ordnet hat. Wie Artemiſia jhr lebetage von der Aſche jhres verſtorbenen Herren getrun- cken. Vnd die Jndianiſchen Weiber lieſſen ſich mit jhren verſtorbenen Maͤnnern begra- ben. Vnd die Koͤnigin Panthea entleibete ſich ſelber/ wegen des toͤdtlichen Abganges jhren Herrn Abradatæ. Ach die haben keine Hoff- nung des andern Lebens/ vnd ſind die elende- ſten Leute. 1.Sondern vnſer Trawren ſollen wir meſ- 2.Vnſere Augenluſt ſollen wir andermahl banus
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Chriſtliche Leichpredigt/ aus dem
Heydniſch ſeyn/ noch vmb der Todten willen/
kein Mahl am Leibe geriſſen/ noch Buchſta-
ben gepfetzet werden/ wie Gott bey Moſe ge-
ordnet hat. Wie Artemiſia jhr lebetage von
der Aſche jhres verſtorbenen Herren getrun-
cken. Vnd die Jndianiſchen Weiber lieſſen
ſich mit jhren verſtorbenen Maͤnnern begra-
ben. Vnd die Koͤnigin Panthea entleibete ſich
ſelber/ wegen des toͤdtlichen Abganges jhren
Herrn Abradatæ. Ach die haben keine Hoff-
nung des andern Lebens/ vnd ſind die elende-
ſten Leute.
Lev. 19. v. 28
Sondern vnſer Trawren ſollen wir meſ-
ſigen/ vnſere Hertzen ſollen wir mit Gedult
faſſen/ vnſer Augenluſt ſollen wir haben ein-
mahl in Dei juſſu, an Gottes Befehl. Er
ſprichts: Jch wil dir deine Augenluſt nemen/
Er iſt der Herr/ der die Menſchen leſſet ſter-
ben/ vnd ſpricht/ kommet wieder Menſchen-
Kinder.
1.
Pſal. 9. v. 4.
Vnſere Augenluſt ſollen wir andermahl
haben/ in Mortis eventu, daß der Todt glaͤu-
biger Chriſten werth gehalten ſey vor Gott/
vnd ſey nur Effugium miſeriarum, wie Arta-
banus
2.
Pſal. 116. v. _5
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