Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621.

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Vorrede.

vnd Liebesflammen in vnser Hertz gepreget/
vnd vns zur gemeinschafft erschaffen/ daß wir
vnsere Affecten vnd bewegungen haben/ vnd
es nicht lassen können/ daß wir wieder des To-
des stärcke in vnserm Hertzeleid/ nicht vnser
Liebesstärcke an Tag geben solten.

Beydes habt jhr/ Edler/ Gestrenger/ Eh-
renvester vnd wolbenambter besonders groß-
günstiger Herr/ erfahren/ wie starck der Tod/
wie starck die Liebe im Tode sey. Denn da der
allgerechte Gott E. G. nach seinem weisesten
Rath/ newlicher zeit eben tieff ins Hertz ge-
griffen/ hat er die bittere Todesstärcke bey de-
ro selig verstorbenen/ Adelichen/ Hertzgelieb-
testen Augenlust wol gesehen/ welche jhme in
bester Blüte jhres Alters/ vnd als er kaum 1.
Jahr vnd 21. Wochen bey jhr gelebet/ mit höch-
sten Hertzbetrübnis entzogen. Die bittere Todes-
stärcke hat er gesehen/ wenn auch alle Mensch-
liche Hülffe vnd Mittel vergebens/ vnd sie
dem gerechten willen/ des vnwandelbaren
Gottes hat pariren müssen: Ach wie starck/
wie starck ist hie gewesen/ des Herren vnd der
adelichen seinigen Liebe gegen jhre hertzliebste

Augen-

Vorrede.

vnd Liebesflammen in vnſer Hertz gepreget/
vnd vns zur gemeinſchafft erſchaffen/ daß wir
vnſere Affecten vnd bewegungen haben/ vnd
es nicht laſſen koͤnnen/ daß wir wieder des To-
des ſtaͤrcke in vnſerm Hertzeleid/ nicht vnſer
Liebesſtaͤrcke an Tag geben ſolten.

Beydes habt jhr/ Edler/ Geſtrenger/ Eh-
renveſter vnd wolbenambter beſonders groß-
guͤnſtiger Herr/ erfahren/ wie ſtarck der Tod/
wie ſtarck die Liebe im Tode ſey. Denn da der
allgerechte Gott E. G. nach ſeinem weiſeſten
Rath/ newlicher zeit eben tieff ins Hertz ge-
griffen/ hat er die bittere Todesſtaͤrcke bey de-
ro ſelig verſtorbenen/ Adelichen/ Hertzgelieb-
teſten Augenluſt wol geſehen/ welche jhme in
beſter Bluͤte jhres Alters/ vnd als er kaum 1.
Jahr vnd 21. Wochen bey jhr gelebet/ mit hoͤch-
ſtē Hertzbetruͤbnis entzogē. Die bittere Todes-
ſtaͤrcke hat er geſehen/ wenn auch alle Menſch-
liche Huͤlffe vnd Mittel vergebens/ vnd ſie
dem gerechten willen/ des vnwandelbaren
Gottes hat pariren muͤſſen: Ach wie ſtarck/
wie ſtarck iſt hie geweſen/ des Herren vnd der
adelichen ſeinigen Liebe gegen jhre hertzliebſte

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[[7]/0007] Vorrede. vnd Liebesflammen in vnſer Hertz gepreget/ vnd vns zur gemeinſchafft erſchaffen/ daß wir vnſere Affecten vnd bewegungen haben/ vnd es nicht laſſen koͤnnen/ daß wir wieder des To- des ſtaͤrcke in vnſerm Hertzeleid/ nicht vnſer Liebesſtaͤrcke an Tag geben ſolten. Beydes habt jhr/ Edler/ Geſtrenger/ Eh- renveſter vnd wolbenambter beſonders groß- guͤnſtiger Herr/ erfahren/ wie ſtarck der Tod/ wie ſtarck die Liebe im Tode ſey. Denn da der allgerechte Gott E. G. nach ſeinem weiſeſten Rath/ newlicher zeit eben tieff ins Hertz ge- griffen/ hat er die bittere Todesſtaͤrcke bey de- ro ſelig verſtorbenen/ Adelichen/ Hertzgelieb- teſten Augenluſt wol geſehen/ welche jhme in beſter Bluͤte jhres Alters/ vnd als er kaum 1. Jahr vnd 21. Wochen bey jhr gelebet/ mit hoͤch- ſtē Hertzbetruͤbnis entzogē. Die bittere Todes- ſtaͤrcke hat er geſehen/ wenn auch alle Menſch- liche Huͤlffe vnd Mittel vergebens/ vnd ſie dem gerechten willen/ des vnwandelbaren Gottes hat pariren muͤſſen: Ach wie ſtarck/ wie ſtarck iſt hie geweſen/ des Herren vnd der adelichen ſeinigen Liebe gegen jhre hertzliebſte Augen-

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Zitationshilfe:	Raußendorff, Christoph: Desiderabile oculorum Lugentium Dei filiorum Abitum beate defunctorum. Leipzig, 1621, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523939/7>, abgerufen am 21.11.2024.

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