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Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621.

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Vnser Leben fehret leichter dahin denn ein weberspuel/
Iob. 7. v. 7.spricht Job. Vnd abermal; Vnser Leben ist schneller
Iob. 9. v. 25.denn ein Läuffer. Vnser Leben fehret schnell dahin/ als
Ps. 90. v. 11.flögen wir davon/ Betet Moses. Vnsere Tage verge-
Ps. 102. v. 4.hen wie ein Rauch/ wie ein dampff der eine kleine zeit
Iacob. 4.
v.
14.
wehret/ darnach aber verschwindet. Wann nu du/ O
Mensch/ gleich Leiden soltest biß an dein Ende/ ja biß
an der Weld Ende/ so ist doch dein Leiden kurtz/ denn
dein Leben ist kurtz/ So ist auch das Ende der Weld
nicht weit/ die zukunfft des HErren ist nahe/ der Rich-
Iacob. 5.
v.
9.
ter ist für der thür. So bald sich aber dein Leben selig
endet/ als bald vnd im selbigen Augenblick endet sich
all dein Trübsal/ die Tage deines Leidens nemen als
Es. 60. v. 20.dann mitte ein Ende. Dieses ende/ diesen augenblick/
in welchem alles zeitliche sich endet/ bilde dir wol ein/
Sir. c. 18.
v.
8.
vnd sage aus dem Sirach; Wenn ich gleich lange Le-
be/ lange Leide/ so lebe/ so leide ich Hundert Jahr;
gleich wie ein tröpflin Wassers gegen dem Meer/ vnd
wie ein körnlein gegen dem Sande am Mener/ so ge-
ringe sind meine Jahre/ vnd was ich in meinen Jahren
wiederwertiges leide/ gegen die Ewigkeit.

Vber diß vnd zum Dritten/ ist alles Leiden dieser
zeit ein kleines ein kurtzes Leiden respectu Cruciatu-
um gehennae,
Wenns gehalten wird gegen das E-
wige Leiden/ gegen die Ewige Hellen pein. Nehmet
dessen aus jtzt angezogenen wortten Sirachs diese
gleichnüß. Wann von dem vnzehlichem Sande im
Meer/ alle Tausend Jahr nur ein körnlein wegge-
nommen würde; Wie viel Tausend vnd aber Tau-
send Jahr meinestu drüber verflissen würden/ biß der-

selbte

Vnſer Leben fehret leichter dahin deñ ein weberſpuel/
Iob. 7. v. 7.ſpricht Job. Vnd abermal; Vnſer Leben iſt ſchneller
Iob. 9. v. 25.deñ ein Laͤuffer. Vnſer Leben fehret ſchnell dahin/ als
Pſ. 90. v. 11.floͤgen wir davon/ Betet Moſes. Vnſere Tage verge-
Pſ. 102. v. 4.hen wie ein Rauch/ wie ein dampff der eine kleine zeit
Iacob. 4.
v.
14.
wehret/ darnach aber verſchwindet. Wann nu du/ O
Menſch/ gleich Leiden ſolteſt biß an dein Ende/ ja biß
an der Weld Ende/ ſo iſt doch dein Leiden kurtz/ denn
dein Leben iſt kurtz/ So iſt auch das Ende der Weld
nicht weit/ die zukunfft des HErren iſt nahe/ der Rich-
Iacob. 5.
v.
9.
ter iſt fuͤr der thuͤr. So bald ſich aber dein Leben ſelig
endet/ als bald vnd im ſelbigen Augenblick endet ſich
all dein Truͤbſal/ die Tage deines Leidens nemen als
Eſ. 60. v. 20.dann mitte ein Ende. Dieſes ende/ dieſen augenblick/
in welchem alles zeitliche ſich endet/ bilde dir wol ein/
Sir. c. 18.
v.
8.
vnd ſage aus dem Sirach; Wenn ich gleich lange Le-
be/ lange Leide/ ſo lebe/ ſo leide ich Hundert Jahr;
gleich wie ein troͤpflin Waſſers gegen dem Meer/ vnd
wie ein koͤrnlein gegen dem Sande am Mẽer/ ſo ge-
ringe ſind meine Jahre/ vnd was ich in meinen Jahren
wiederwertiges leide/ gegen die Ewigkeit.

Vber diß vnd zum Dritten/ iſt alles Leiden dieſer
zeit ein kleines ein kurtzes Leiden reſpectu Cruciatu-
um gehennæ,
Wenns gehalten wird gegen das E-
wige Leiden/ gegen die Ewige Hellen pein. Nehmet
deſſen aus jtzt angezogenen wortten Sirachs dieſe
gleichnuͤß. Wann von dem vnzehlichem Sande im
Meer/ alle Tauſend Jahr nur ein koͤrnlein wegge-
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[[14]/0014] Vnſer Leben fehret leichter dahin deñ ein weberſpuel/ ſpricht Job. Vnd abermal; Vnſer Leben iſt ſchneller deñ ein Laͤuffer. Vnſer Leben fehret ſchnell dahin/ als floͤgen wir davon/ Betet Moſes. Vnſere Tage verge- hen wie ein Rauch/ wie ein dampff der eine kleine zeit wehret/ darnach aber verſchwindet. Wann nu du/ O Menſch/ gleich Leiden ſolteſt biß an dein Ende/ ja biß an der Weld Ende/ ſo iſt doch dein Leiden kurtz/ denn dein Leben iſt kurtz/ So iſt auch das Ende der Weld nicht weit/ die zukunfft des HErren iſt nahe/ der Rich- ter iſt fuͤr der thuͤr. So bald ſich aber dein Leben ſelig endet/ als bald vnd im ſelbigen Augenblick endet ſich all dein Truͤbſal/ die Tage deines Leidens nemen als dann mitte ein Ende. Dieſes ende/ dieſen augenblick/ in welchem alles zeitliche ſich endet/ bilde dir wol ein/ vnd ſage aus dem Sirach; Wenn ich gleich lange Le- be/ lange Leide/ ſo lebe/ ſo leide ich Hundert Jahr; gleich wie ein troͤpflin Waſſers gegen dem Meer/ vnd wie ein koͤrnlein gegen dem Sande am Mẽer/ ſo ge- ringe ſind meine Jahre/ vnd was ich in meinen Jahren wiederwertiges leide/ gegen die Ewigkeit. Iob. 7. v. 7. Iob. 9. v. 25. Pſ. 90. v. 11. Pſ. 102. v. 4. Iacob. 4. v. 14. Iacob. 5. v. 9. Eſ. 60. v. 20. Sir. c. 18. v. 8. Vber diß vnd zum Dritten/ iſt alles Leiden dieſer zeit ein kleines ein kurtzes Leiden reſpectu Cruciatu- um gehennæ, Wenns gehalten wird gegen das E- wige Leiden/ gegen die Ewige Hellen pein. Nehmet deſſen aus jtzt angezogenen wortten Sirachs dieſe gleichnuͤß. Wann von dem vnzehlichem Sande im Meer/ alle Tauſend Jahr nur ein koͤrnlein wegge- nommen wuͤrde; Wie viel Tauſend vnd aber Tau- ſend Jahr meineſtu druͤber verfliſſen wuͤrden/ biß der- ſelbte

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523942/14>, abgerufen am 03.12.2024.