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Bernhertz, Michael: Exequiae Lothiniane. Nürnberg, 1615.

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Vorrede.
stetigs Leyden ist) sterben wolt jhr auch nicht/ wasVnglück
schweben.

soll ich dann mit euch weiters thun? drauff hab er
sich GOtt befohlen/ vnd sey gerne gestorben.

Von S. Ambrosio schreibt er: da jhn in seiner
Kranckheit etliche vermahneten/ er solte GOTT
bitten/ daß er jn lenger leben ließ/ hab er geantwor-
tet: Non sic vixi inter vos, ut me diutius vivere pudeat:
nec mori timeo, quia propitium habemus Dominum.

Jch hab bey euch also gelebt/ daß ich mich lenger
zu leben nicht schämen dürfft/ ich dürfft mein Hüt-
le nicht für die Augen ziehen: hergegen aber fürcht
ich mich auch nicht zu sterben/ denn ich weiß daß
wir einen gnädigen HErrn vnd GOtt haben.

Da jemandt nun fragen wolt/ was er thun
solt/ vnd wie er einen anfang machen solt zu sterben
lernen: der höre was jn Christus lehret: thut buß/Marc. [1].
sagt er/ vnd glaubet dem Evangelio. Jtem S. Io-
hannes,
thut buß/ das Himmelreich ist nahe herbey
kommen. Die Buß sollen wir nicht auffschieben/
biß vns die Seel auff der Zungen sitzt/ vnd der Todt
die zween besten Freund/ Seel vnd Leib von einan-
der scheidt/ denn der Mensch weiß seine zeit nicht/Eccle. 9.
sondern wie die Fisch gefangen werden mit einem
schädlichen Hamen/ vnnd wie die Vögel mit einem
strick gefangen werden/ so werden auch die Men-
schen beruckt zur bösen zeit/ wenn sie plötzlich über
sie fällt.

Drumb
(:) (:( iij

Vorrede.
ſtetigs Leyden iſt) ſterben wolt jhr auch nicht/ wasVngluͤck
ſchweben.

ſoll ich dann mit euch weiters thun? drauff hab er
ſich GOtt befohlen/ vnd ſey gerne geſtorben.

Von S. Ambroſio ſchreibt er: da jhn in ſeiner
Kranckheit etliche vermahneten/ er ſolte GOTT
bitten/ daß er jn lenger leben ließ/ hab er geantwor-
tet: Non ſic vixi inter vos, ut me diutiùs vivere pudeat:
nec mori timeo, quia propitium habemus Dominum.

Jch hab bey euch alſo gelebt/ daß ich mich lenger
zu leben nicht ſchaͤmen duͤrfft/ ich duͤrfft mein Huͤt-
le nicht fuͤr die Augen ziehẽ: hergegen aber fuͤrcht
ich mich auch nicht zu ſterben/ denn ich weiß daß
wir einen gnaͤdigen HErrn vnd GOtt haben.

Da jemandt nun fragen wolt/ was er thun
ſolt/ vnd wie er einen anfang machen ſolt zu ſterben
lernen: der hoͤre was jn Chriſtus lehret: thut buß/Marc. [1].
ſagt er/ vnd glaubet dem Evangelio. Jtem S. Io-
hannes,
thut buß/ das Himmelreich iſt nahe herbey
kommen. Die Buß ſollen wir nicht auffſchieben/
biß vns die Seel auff der Zungen ſitzt/ vñ der Todt
die zween beſten Freund/ Seel vnd Leib von einan-
der ſcheidt/ denn der Menſch weiß ſeine zeit nicht/Eccle. 9.
ſondern wie die Fiſch gefangen werden mit einem
ſchaͤdlichen Hamen/ vnnd wie die Voͤgel mit einem
ſtrick gefangen werden/ ſo werden auch die Men-
ſchen beruckt zur boͤſen zeit/ wenn ſie ploͤtzlich uͤber
ſie faͤllt.

Drumb
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[[13]/0013] Vorrede. ſtetigs Leyden iſt) ſterben wolt jhr auch nicht/ was ſoll ich dann mit euch weiters thun? drauff hab er ſich GOtt befohlen/ vnd ſey gerne geſtorben. Vngluͤck ſchweben. Von S. Ambroſio ſchreibt er: da jhn in ſeiner Kranckheit etliche vermahneten/ er ſolte GOTT bitten/ daß er jn lenger leben ließ/ hab er geantwor- tet: Non ſic vixi inter vos, ut me diutiùs vivere pudeat: nec mori timeo, quia propitium habemus Dominum. Jch hab bey euch alſo gelebt/ daß ich mich lenger zu leben nicht ſchaͤmen duͤrfft/ ich duͤrfft mein Huͤt- le nicht fuͤr die Augen ziehẽ: hergegen aber fuͤrcht ich mich auch nicht zu ſterben/ denn ich weiß daß wir einen gnaͤdigen HErrn vnd GOtt haben. Da jemandt nun fragen wolt/ was er thun ſolt/ vnd wie er einen anfang machen ſolt zu ſterben lernen: der hoͤre was jn Chriſtus lehret: thut buß/ ſagt er/ vnd glaubet dem Evangelio. Jtem S. Io- hannes, thut buß/ das Himmelreich iſt nahe herbey kommen. Die Buß ſollen wir nicht auffſchieben/ biß vns die Seel auff der Zungen ſitzt/ vñ der Todt die zween beſten Freund/ Seel vnd Leib von einan- der ſcheidt/ denn der Menſch weiß ſeine zeit nicht/ ſondern wie die Fiſch gefangen werden mit einem ſchaͤdlichen Hamen/ vnnd wie die Voͤgel mit einem ſtrick gefangen werden/ ſo werden auch die Men- ſchen beruckt zur boͤſen zeit/ wenn ſie ploͤtzlich uͤber ſie faͤllt. Marc. 1. Eccle. 9. Drumb (:) (:( iij

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Zitationshilfe: Bernhertz, Michael: Exequiae Lothiniane. Nürnberg, 1615, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524263/13>, abgerufen am 21.11.2024.