Bernhertz, Michael: Exequiae Lothiniane. Nürnberg, 1615.vnsers lieben Herren Lutheri todt/ ist das verfluchte Interim, Aber sonsten für sein Person wehlet S. Paulus den Todt Vnd helt S. Paulus diß leben nicht anders/ als ein ge- Job D
vnſers lieben Herꝛen Lutheri todt/ iſt das verfluchte Interim, Aber ſonſten fuͤr ſein Perſon wehlet S. Paulus den Todt Vnd helt S. Paulus diß leben nicht anders/ als ein ge- Job D
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0053" n="[25]"/> vnſers lieben Herꝛen Lutheri todt/ iſt das verfluchte <hi rendition="#aq">Interim,</hi><lb/> vnd folgents allerley ſchwermerey/ mit aller macht angangen.<lb/> Das bedenckt S. Paulus/ vnnd tregt ſorg fuͤr ſeine gemeine/<lb/> Er achtet weder band noch truͤbſal/ die jhm druͤber begegnen/<note place="right">Act. 20.</note><lb/> er helt ſein Leben nicht ſo tewr/ damit er nur ſeinen lauff mit<lb/> frewden vollende. Drumb vermahnet er auch zu <hi rendition="#aq">Mileto</hi> die<note place="right">Act. 20.</note><lb/> Elteſten vnd Lehrer zu Epheſo mit diſen worten: So habt nur<lb/> acht auff euch ſelbſt vnnd auff die gantze Herd/ vnter welche<lb/> euch der heilige Geiſt geſetzet hat zu Biſchoffen/ zu weiden die<lb/> gemein Gottes/ welche er durch ſein eygen Blut erworben<lb/> hat. Denn das weiß ich/ daß nach meinem Abſchied/ werden vn-<lb/> ter euch kommen grewliche Woͤlffe/ die der Herd nicht ver-<lb/> ſchonen werden/ auch auß euch ſelbſt werden auffſtehen Men-<lb/> ner/ die da verkehrte lehr reden/ die Juͤnger an ſich zuziehen.<lb/> Darumb ſeyd wacker vnd dencket dran/ daß ich nicht abgelaſſen<lb/> hab drey Jahr/ tag vnd nacht/ einen jeglichen mit trehnen zu<lb/> vermahnen. Ein guter Hirt leſſet ſein Leben fuͤr ſeine Schafe.<note place="right"><hi rendition="#aq">Joh.</hi> 10.</note></p><lb/> <p>Aber ſonſten fuͤr ſein Perſon wehlet S. Paulus den Todt<lb/> fuͤr das zeitliche leben/ <hi rendition="#aq">cupio diſſoluj</hi> ſpricht Er: ich begehrẽ<lb/> auffgeloͤſt zuwerden: von weme hat er das gelernt? Vom alt-<note place="right"><hi rendition="#aq">Gen:</hi> 49</note><lb/> vatter Jacob im 1. Buch Moſis am 49. Cap. der begert nichts<lb/> mehr vnd ſehnlichers denn den Todt: Drumb ſpricht er: Herꝛ<lb/> ich warte auff dein Heil. Vnd von dem alten <hi rendition="#aq">Simeone Lucæ</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 3.</note><lb/> am 2. Cap. Herꝛ nun leſt du deinen Diener mit fride fahren/ wie<lb/> du geſagt haſt ꝛc.</p><lb/> <p>Vnd helt S. Paulus diß leben nicht anders/ als ein ge-<lb/> fengnuß vnnd tieffen Thurn/ darinnen er gleichſam gefangen<lb/> vnd gebunden lege/ vnd ſaͤß vnter lauter Schlangen vnnd giff-<lb/> tigen Wuͤrmern/ wie wir denn außwendig mit ſtreit/ inwendig<lb/> mit furcht vmbgeben ſeyn 2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 7. vnd helt alſo der liebe Pau-<lb/> lus ſeinen Todt nicht fuͤr ein Todt/ ſondern fuͤr ein auffloͤſung/<lb/> loß laſſung vnd erledigung.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D</fw> <fw place="bottom" type="catch">Job</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[25]/0053]
vnſers lieben Herꝛen Lutheri todt/ iſt das verfluchte Interim,
vnd folgents allerley ſchwermerey/ mit aller macht angangen.
Das bedenckt S. Paulus/ vnnd tregt ſorg fuͤr ſeine gemeine/
Er achtet weder band noch truͤbſal/ die jhm druͤber begegnen/
er helt ſein Leben nicht ſo tewr/ damit er nur ſeinen lauff mit
frewden vollende. Drumb vermahnet er auch zu Mileto die
Elteſten vnd Lehrer zu Epheſo mit diſen worten: So habt nur
acht auff euch ſelbſt vnnd auff die gantze Herd/ vnter welche
euch der heilige Geiſt geſetzet hat zu Biſchoffen/ zu weiden die
gemein Gottes/ welche er durch ſein eygen Blut erworben
hat. Denn das weiß ich/ daß nach meinem Abſchied/ werden vn-
ter euch kommen grewliche Woͤlffe/ die der Herd nicht ver-
ſchonen werden/ auch auß euch ſelbſt werden auffſtehen Men-
ner/ die da verkehrte lehr reden/ die Juͤnger an ſich zuziehen.
Darumb ſeyd wacker vnd dencket dran/ daß ich nicht abgelaſſen
hab drey Jahr/ tag vnd nacht/ einen jeglichen mit trehnen zu
vermahnen. Ein guter Hirt leſſet ſein Leben fuͤr ſeine Schafe.
Act. 20.
Act. 20.
Joh. 10.
Aber ſonſten fuͤr ſein Perſon wehlet S. Paulus den Todt
fuͤr das zeitliche leben/ cupio diſſoluj ſpricht Er: ich begehrẽ
auffgeloͤſt zuwerden: von weme hat er das gelernt? Vom alt-
vatter Jacob im 1. Buch Moſis am 49. Cap. der begert nichts
mehr vnd ſehnlichers denn den Todt: Drumb ſpricht er: Herꝛ
ich warte auff dein Heil. Vnd von dem alten Simeone Lucæ
am 2. Cap. Herꝛ nun leſt du deinen Diener mit fride fahren/ wie
du geſagt haſt ꝛc.
Gen: 49
Luc. 3.
Vnd helt S. Paulus diß leben nicht anders/ als ein ge-
fengnuß vnnd tieffen Thurn/ darinnen er gleichſam gefangen
vnd gebunden lege/ vnd ſaͤß vnter lauter Schlangen vnnd giff-
tigen Wuͤrmern/ wie wir denn außwendig mit ſtreit/ inwendig
mit furcht vmbgeben ſeyn 2. Cor. 7. vnd helt alſo der liebe Pau-
lus ſeinen Todt nicht fuͤr ein Todt/ ſondern fuͤr ein auffloͤſung/
loß laſſung vnd erledigung.
Job
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |