Bernhertz, Michael: Exequiae Lothiniane. Nürnberg, 1615.Vorrede. aber Schätz im Himmel/ da sie weder Mottennoch Rost fressen/ vnd die Dieb nicht nachgraben noch stelen. Vnter diesen Kindern der Welt seyn etliche/ licher
Vorrede. aber Schaͤtz im Himmel/ da ſie weder Mottennoch Roſt freſſen/ vnd die Dieb nicht nachgraben noch ſtelen. Vnter dieſen Kindern der Welt ſeyn etliche/ licher
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Vorrede.
aber Schaͤtz im Himmel/ da ſie weder Motten
noch Roſt freſſen/ vnd die Dieb nicht nachgraben
noch ſtelen.
Vnter dieſen Kindern der Welt ſeyn etliche/
die weder Tag noch Nacht ruhe haben/ vnnd deß
Gelts nicht ſatt werden koͤnnen/ denn quo plus ſunt
potæ, plus ſitiuntur aquæ, wie die Waſſerſuͤchtigen/ je
mehr ſie trincken/ je mehr geluſt vnd durſt ſie/ creſcit
amor nummi, quantùm ipſa pecunia creſcit: je mehr ſie
haben/ je mehr ſie haben woͤllen ꝛc. Vnnd wenn ſie
denn Gelt vnd Gut geſamlet haben/ ſo hengen ſie
jre Hertzen dran/ wie Chriſtus ſelbſt ſagt/ wo ewer
Schatz/ do ewer Hertz/ dem trewen Rath deß liebẽ
Davids zu wider in ſeinẽ 62. Pſ: Fellt euch reich-
thumb zu/ ſo hengt das Hertz nit dran. Thun nicht
wie der liebe Job ſich deſſen mit Warheit ruͤhmet/
da er ſpricht: Hab ich das Gelt zu meiner Zuver-
ſicht geſtellt/ vnnd zu dem Goldtklumpen geſagt/
mein Zuverſicht? hab ich mich gefrewet/ daß ich
groß Gut hat/ vnd meine Haͤnd allerley erworben
hetten? ꝛc. damit hette ich Gott verleugnet von oben.
Denn der Geitz iſt ein Abgoͤtterey durch GOttes
zorn uͤber die Kinder deß Vnglaubens kommen:
Vnd es ſoll kein geitziger/ welcher iſt ein Goͤtzendie-
ner erbtheil haben am Reich Chriſti vnnd GOt-
tes. Denn die da woͤllen reich werden/ fallen in
verſuchung vnd ſtrick/ vnd viel thoͤrichter vñ ſchaͤd-
licher
Matth. 6.
Job. 13.
coloſſ. 3.
Epheſ. 5. _
1. Tim 6.
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