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Eichler, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Ursel, 1585.

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wesen/ vnd hat jm sein Bilgerfart vberaus sawer vnd
schwer gemacht/ das er mit Weib vnd Kindlein/ zu vn
terschiedlichen malen vber die zweyhundert Meilen hat
müssen vmbher ziehen. Doch hat Gott dem Teufel all
wege mit diesem Manne versetzet/ das/ wo er jn vmb sei
ner reinen Lere/ vnd trewen Bestendigkeit willen/ an
einem Ort hat ausgebiessen/ da hat Gott jm an anderen
Ort wider vntergeholffen/ Biss er jn endlich in Oster-
reich in die Keyserliche Stat Wien gebracht hat/ da-
rinnen er 4. gantzer Jar das rein vnd lauter Wort Got
tes geprediget: Dabey sich denn die Anzal der Zuhörer
dermassen gemehret/ das sich offtmals derselben in die
8. tausent/ vnd drüber beysamen gefunden haben. Vn
ter denen viel von des Keisers Hoff/ vnd nicht wenig
Graffen/ Landherren/ Edelleute/ vnd sonsten fürtreff
liche/ hohe/ vnd stattliche Leute gewesen sind/ die jn al-
le mit grosser verwunderung gehöret/ vnd gesehen ha-
ben/ wie weisslich vnd Christlich er sein Ampt gefüret/
die Gottlosen eyfferig gestrafft/ die Busfertigen freund
lich getröstet/ vnd menniglich für falscher Leret rew-
lich gewarnet/ vnd der Herde mit Christlichem Wan-
del ist fürgangen.

Wie er denn allen Orten/ da er Christo im heili-
gen Ampt hat gedienet/ dergleichen hat pflegen zube-
weisen. Wie das nicht alleine seine statliche Brieffe
vnd Siegel/ so dauon vorhanden/ ausweisen. Sondern
auch die deutschen reimen bezeugen/ so ein fromer Ch-
rist von Regenspurg/ vnter des Herren Bildnis gema-
cht/ Wie folget.

Opitius die reine Lahr/
Tregt trewlich für der Christen schar/
Die sichern Hertzen strafft er frey/
Mit Gottes Gesetz/ ohn alle schew.
Welche

weſen/ vnd hat jm ſein Bilgerfart vberaus ſawer vnd
ſchwer gemacht/ das er mit Weib vnd Kindlein/ zu vn
terſchiedlichen malen vber die zweyhundert Meilen hat
muͤſſen vmbher ziehen. Doch hat Gott dem Teufel all
wege mit dieſem Manne verſetzet/ das/ wo er jn vmb ſei
ner reinen Lere/ vnd trewen Beſtendigkeit willen/ an
einem Ort hat ausgebieſſen/ da hat Gott jm an anderẽ
Ort wider vntergeholffen/ Biſs er jn endlich in Oſter-
reich in die Keyſerliche Stat Wien gebracht hat/ da-
rinnen er 4. gantzer Jar das rein vnd lauter Wort Got
tes geprediget: Dabey ſich denn die Anzal der Zuhoͤrer
dermaſſen gemehret/ das ſich offtmals derſelben in die
8. tauſent/ vnd druͤber beyſamen gefunden haben. Vn
ter denen viel von des Keiſers Hoff/ vnd nicht wenig
Graffen/ Landherren/ Edelleute/ vnd ſonſten fuͤrtreff
liche/ hohe/ vnd ſtattliche Leute geweſen ſind/ die jn al-
le mit groſſer verwunderung gehoͤret/ vnd geſehen ha-
ben/ wie weiſslich vnd Chriſtlich er ſein Ampt gefuͤret/
die Gottloſen eyfferig geſtrafft/ die Busfertigen freund
lich getroͤſtet/ vnd menniglich fuͤr falſcher Leret rew-
lich gewarnet/ vnd der Herde mit Chriſtlichem Wan-
del iſt fuͤrgangen.

Wie er denn allen Orten/ da er Chriſto im heili-
gen Ampt hat gedienet/ dergleichen hat pflegen zube-
weiſen. Wie das nicht alleine ſeine ſtatliche Brieffe
vnd Siegel/ ſo dauon vorhanden/ ausweiſen. Sondern
auch die deutſchen reimen bezeugen/ ſo ein fromer Ch-
riſt von Regenſpurg/ vnter des Herren Bildnis gema-
cht/ Wie folget.

Opitius die reine Lahr/
Tregt trewlich fuͤr der Chriſten ſchar/
Die ſichern Hertzen ſtrafft er frey/
Mit Gottes Geſetz/ ohn alle ſchew.
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Zitationshilfe: Eichler, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Ursel, 1585, S. [60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524291/60>, abgerufen am 24.11.2024.