Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.Leichpredigt/ vber den Spruch Bald hernach/ wird jm seine Tochter Dina von Da er von Bethel auszeucht/ vnd noch ein Feldwe- Diesem Creutz folget flugs ein anders/ das Ruben Flugs darauff stirbet jm sein lieber Vater Jsaac zu Nach dem er sich nu mit seinem Bruder Esau ge- Jn dem er sich nu also mit trawrigen gedancken na- Vnd da er seine Söne aussendet/ in Egypten Speise Wolte
Leichpredigt/ vber den Spruch Bald hernach/ wird jm ſeine Tochter Dina von Da er von Bethel auszeucht/ vnd noch ein Feldwe- Dieſem Creutz folget flugs ein anders/ das Ruben Flugs darauff ſtirbet jm ſein lieber Vater Jſaac zu Nach dem er ſich nu mit ſeinem Bruder Eſau ge- Jn dem er ſich nu alſo mit trawrigen gedancken na- Vnd da er ſeine Soͤne auſſendet/ in Egypten Speiſe Wolte
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Leichpredigt/ vber den Spruch
Bald hernach/ wird jm ſeine Tochter Dina von
Sichem Hemors Son zu fall bracht/ vnd geſchendet.
Da er von Bethel auszeucht/ vnd noch ein Feldwe-
ges gen Ephrath hat/ da ſtirbt jm ſeine hertzallerliebſte
Hausmutter Rahel/ in gefehrlichen Kindesnoͤten.
Dieſem Creutz folget flugs ein anders/ das Ruben
ſein erſtgeborner Son/ ſeines Vaters Kebsweib Bilha
beſchleffet.
Flugs darauff ſtirbet jm ſein lieber Vater Jſaac zu
Hebron.
Nach dem er ſich nu mit ſeinem Bruder Eſau ge-
theilet/ vnd in ſein Patrimonium eingerichtet hat/ be-
gegnet jm das Vngluͤcke mit ſeinem allerliebſten Son
dem Joſeph/ das alle ſeine andern Soͤne/ demſelben
jrem Bruder ſpinne feind werden/ vnd da ſie jre gelegen
heit erſehen nehmen ſie jnen fuͤr/ jn zu toͤdten/ vnd ſchi-
ckets doch vnſer lieber HErr Gott alſo/ das ſie jn end-
lich lebendig in Egypten verkeuffen/ vnd vberreden den
alten Vater/ als habe ein wild Thier jren Bruder zerriſ-
ſen. Daruͤber der fromme alte Ertzuater ſo hertzlich be-
truͤbet wird/ das er mit ſehnlichen worten/ nach lang
gehabter Trawrigkeit vnd weheklagen ſpricht: Jch
werde mit leide hinunter fahren in die Gruben/ zu mei-
nem Sone.
Jn dem er ſich nu alſo mit trawrigen gedancken na-
get vnd beiſſet/ hebet ſich eine Thewrung im Lande Ca-
naan/ das er ſchier mit ſeinem gantzen Hauſe hette muͤſ
ſen hungers ſterben.
Vnd da er ſeine Soͤne auſſendet/ in Egypten Speiſe
zu keuffen/ da wird Simeon gebunden vnd gefangen/
drinnen behalten.
Wolte
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