Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Salomonis am dritten.

Solche Pflentzlein des heiligen Ehestandes/ haben
seine Gnaden in der Zucht vnd vermanung des HErrn
auffgezogen/ vnd sind jnen mit gutem vnd Christlichen
Exempel fürgangen.

Das also seinen Gnaden/ niemand mit warheit
anders nachsagen kan/ als das er ein rechter Weltfrom
mer Herr/ vnd ein Exempel eines weisen vnd ehrlieben-
den Regenten vnd Christlichen Ehegenossen gewest ist/
welches Fusstapffen die nachgelassene junge Herr-
schafft billich folgen sol.

Was aber nu seiner Gnaden Christenthumb anlan-
get/ so sind seine Gnaden Anno 1525. vmb die Fasnacht
vnserm lieben HErrn Christo vnd seiner Kirchen durch
das Sacrament dee heiligen Tauffe eingeleibet/ wel-
ches Gnadenbunds sonst offte/ vnd jetzund in der
Schwacheit/ sich sein Gnad erinnert vnd damit getrö-
stet haben. Vnd ob wol sein Gnaden/ so viel in dieser
Menschlichen Schwacheit möglich ist/ erbarlich gele-
bet/ so haben doch sein Gnaden von Hertzen erkennet/
vnd bekennet/ das sein Gnaden den Bund jrer heiligen
Tauffe offtmals vbertreten haben/ vnd für Gott in al-
len heiligen Geboten Gottes schuldig weren/ als ein
grosser vnd elender Sünder/ Derentwegen den lieben
Gott in warer Busfertigkeit gefürchtet/ vnd in dem
Namen Jesu Christi demütiglich vmb vergebung aller
angeborner/ vnd selbst begangener Sünden gebeten/
vnd sich festiglich getröstet des thewren verdiensts vn-
sers HErrn Christi/ das durch dasselbe/ seinen Gna-
den vergebung der Sünden/ vnd ewiges Leben vnd Se
ligkeit erworben/ vnd zu wege bracht were.

Vnd dieweil des HErrn Christi Hoffkleidung vnd
Farbe ist/ das liebe Creutze/ wie Er selbs spricht: Wer

nur

G 2

Salomonis am dritten.

Solche Pflentzlein des heiligen Eheſtandes/ haben
ſeine Gnaden in der Zucht vnd vermanung des HErrn
auffgezogen/ vnd ſind jnen mit gutem vnd Chriſtlichen
Exempel fuͤrgangen.

Das alſo ſeinen Gnaden/ niemand mit warheit
anders nachſagen kan/ als das er ein rechter Weltfrom
mer Herr/ vnd ein Exempel eines weiſen vnd ehrlieben-
den Regenten vnd Chriſtlichen Ehegenoſſen geweſt iſt/
welches Fusſtapffen die nachgelaſſene junge Herr-
ſchafft billich folgen ſol.

Was aber nu ſeiner Gnaden Chriſtenthumb anlan-
get/ ſo ſind ſeine Gnaden Anno 1525. vmb die Fasnacht
vnſerm lieben HErrn Chriſto vnd ſeiner Kirchen durch
das Sacrament dee heiligen Tauffe eingeleibet/ wel-
ches Gnadenbunds ſonſt offte/ vnd jetzund in der
Schwacheit/ ſich ſein Gnad erinnert vnd damit getroͤ-
ſtet haben. Vnd ob wol ſein Gnaden/ ſo viel in dieſer
Menſchlichen Schwacheit moͤglich iſt/ erbarlich gele-
bet/ ſo haben doch ſein Gnaden von Hertzen erkennet/
vnd bekennet/ das ſein Gnaden den Bund jrer heiligen
Tauffe offtmals vbertreten haben/ vnd fuͤr Gott in al-
len heiligen Geboten Gottes ſchuldig weren/ als ein
groſſer vnd elender Suͤnder/ Derentwegen den lieben
Gott in warer Busfertigkeit gefuͤrchtet/ vnd in dem
Namen Jeſu Chriſti demuͤtiglich vmb vergebung aller
angeborner/ vnd ſelbſt begangener Suͤnden gebeten/
vnd ſich feſtiglich getroͤſtet des thewren verdienſts vn-
ſers HErrn Chriſti/ das durch daſſelbe/ ſeinen Gna-
den vergebung der Suͤnden/ vnd ewiges Leben vnd Se
ligkeit erworben/ vnd zu wege bracht were.

Vnd dieweil des HErrn Chriſti Hoffkleidung vnd
Farbe iſt/ das liebe Creutze/ wie Er ſelbs ſpricht: Wer

nur

G 2

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <pb facs="#f0051" n="[51]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Salomonis am dritten.</hi> </fw><lb/>
          <p>Solche Pflentzlein des heiligen Ehe&#x017F;tandes/ haben<lb/>
&#x017F;eine Gnaden in der Zucht vnd vermanung des HErrn<lb/>
auffgezogen/ vnd &#x017F;ind jnen mit gutem vnd Chri&#x017F;tlichen<lb/>
Exempel fu&#x0364;rgangen.</p><lb/>
          <p>Das al&#x017F;o &#x017F;einen Gnaden/ niemand mit warheit<lb/>
anders nach&#x017F;agen kan/ als das er ein rechter Weltfrom<lb/>
mer Herr/ vnd ein Exempel eines wei&#x017F;en vnd ehrlieben-<lb/>
den Regenten vnd Chri&#x017F;tlichen Ehegeno&#x017F;&#x017F;en gewe&#x017F;t i&#x017F;t/<lb/>
welches Fus&#x017F;tapffen die nachgela&#x017F;&#x017F;ene junge Herr-<lb/>
&#x017F;chafft billich folgen &#x017F;ol.</p><lb/>
          <p>Was aber nu &#x017F;einer Gnaden Chri&#x017F;tenthumb anlan-<lb/>
get/ &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;eine Gnaden Anno 1525. vmb die Fasnacht<lb/>
vn&#x017F;erm lieben HErrn Chri&#x017F;to vnd &#x017F;einer Kirchen durch<lb/>
das Sacrament dee heiligen Tauffe eingeleibet/ wel-<lb/>
ches Gnadenbunds &#x017F;on&#x017F;t offte/ vnd jetzund in der<lb/>
Schwacheit/ &#x017F;ich &#x017F;ein Gnad erinnert vnd damit getro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tet haben. Vnd ob wol &#x017F;ein Gnaden/ &#x017F;o viel in die&#x017F;er<lb/>
Men&#x017F;chlichen Schwacheit mo&#x0364;glich i&#x017F;t/ erbarlich gele-<lb/>
bet/ &#x017F;o haben doch &#x017F;ein Gnaden von Hertzen erkennet/<lb/>
vnd bekennet/ das &#x017F;ein Gnaden den Bund jrer heiligen<lb/>
Tauffe offtmals vbertreten haben/ vnd fu&#x0364;r Gott in al-<lb/>
len heiligen Geboten Gottes &#x017F;chuldig weren/ als ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er vnd elender Su&#x0364;nder/ Derentwegen den lieben<lb/>
Gott in warer Busfertigkeit gefu&#x0364;rchtet/ vnd in dem<lb/>
Namen Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti demu&#x0364;tiglich vmb vergebung aller<lb/>
angeborner/ vnd &#x017F;elb&#x017F;t begangener Su&#x0364;nden gebeten/<lb/>
vnd &#x017F;ich fe&#x017F;tiglich getro&#x0364;&#x017F;tet des thewren verdien&#x017F;ts vn-<lb/>
&#x017F;ers HErrn Chri&#x017F;ti/ das durch da&#x017F;&#x017F;elbe/ &#x017F;einen Gna-<lb/>
den vergebung der Su&#x0364;nden/ vnd ewiges Leben vnd Se<lb/>
ligkeit erworben/ vnd zu wege bracht were.</p><lb/>
          <p>Vnd dieweil des HErrn Chri&#x017F;ti Hoffkleidung vnd<lb/>
Farbe i&#x017F;t/ das liebe Creutze/ wie Er &#x017F;elbs &#x017F;pricht: Wer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[51]/0051] Salomonis am dritten. Solche Pflentzlein des heiligen Eheſtandes/ haben ſeine Gnaden in der Zucht vnd vermanung des HErrn auffgezogen/ vnd ſind jnen mit gutem vnd Chriſtlichen Exempel fuͤrgangen. Das alſo ſeinen Gnaden/ niemand mit warheit anders nachſagen kan/ als das er ein rechter Weltfrom mer Herr/ vnd ein Exempel eines weiſen vnd ehrlieben- den Regenten vnd Chriſtlichen Ehegenoſſen geweſt iſt/ welches Fusſtapffen die nachgelaſſene junge Herr- ſchafft billich folgen ſol. Was aber nu ſeiner Gnaden Chriſtenthumb anlan- get/ ſo ſind ſeine Gnaden Anno 1525. vmb die Fasnacht vnſerm lieben HErrn Chriſto vnd ſeiner Kirchen durch das Sacrament dee heiligen Tauffe eingeleibet/ wel- ches Gnadenbunds ſonſt offte/ vnd jetzund in der Schwacheit/ ſich ſein Gnad erinnert vnd damit getroͤ- ſtet haben. Vnd ob wol ſein Gnaden/ ſo viel in dieſer Menſchlichen Schwacheit moͤglich iſt/ erbarlich gele- bet/ ſo haben doch ſein Gnaden von Hertzen erkennet/ vnd bekennet/ das ſein Gnaden den Bund jrer heiligen Tauffe offtmals vbertreten haben/ vnd fuͤr Gott in al- len heiligen Geboten Gottes ſchuldig weren/ als ein groſſer vnd elender Suͤnder/ Derentwegen den lieben Gott in warer Busfertigkeit gefuͤrchtet/ vnd in dem Namen Jeſu Chriſti demuͤtiglich vmb vergebung aller angeborner/ vnd ſelbſt begangener Suͤnden gebeten/ vnd ſich feſtiglich getroͤſtet des thewren verdienſts vn- ſers HErrn Chriſti/ das durch daſſelbe/ ſeinen Gna- den vergebung der Suͤnden/ vnd ewiges Leben vnd Se ligkeit erworben/ vnd zu wege bracht were. Vnd dieweil des HErrn Chriſti Hoffkleidung vnd Farbe iſt/ das liebe Creutze/ wie Er ſelbs ſpricht: Wer nur G 2

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/524295
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/524295/51
Zitationshilfe:	Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [51]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/51>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.