Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.Leichpredigt/ vber den Spruch nur nachfolgen wil/ der nehme sein Creutz auff sich vndfolge mir nach. So haben sein Gnaden dessen auch nicht ein geringen theil versuchet/ Sondern vnter der Last allerley Creutzes vnd widerwertlgkeit in diesem Le- ben sich wol leiden müssen. Daher auch sein Gnaden on allen zweiffel ein sonder lust vnd beliebung gewon- nen/ zu dem Spruch/ welcher in geschehener Predigt erkleret worden ist/ das sein Gnaden in demselben den rechten krefftigen vnd bestendigen trost ersehen haben/ damit wir alles zeitlichen Leiden vnd Trübsal vberwin- den können/ Nemlich mit dem Trost vom ewigen Le- ben/ das endlich die lieben Christen durch ein seliges Sterbstündlein zur ruhen gebracht würden/ on alle Qual sind/ vnd erwarten der ewigen Himlischen Frew de vnd Seligkeit. Damit hat sich vnser gnediger lieber Landsherr von Hertzen in allem Trübsal vnd Creutze getröstet/ vnd durch Erleuchtung des heiligen Geistes/ aus vielfeltigen von Gott aufferlegtem Creutz/ anstoss vnd widerwertigkeit/ deren jmmer eine der andern die Hand gereichet/ vrsach genommen/ das sein Gnaden nicht allein/ daheim/ in jrer Hauskirchen sich vleissig in Gottes Wort geübet/ vnd die Biblia altes vnd ne- wes Testaments gerne gelesen/ (wie denn sein Gnaden ein sonder Büchlein voll auserlesener schöner Sprüche zusammen geschrieben/ vnd als einen Schatz beygele- get/ darauff selig zu leben vnd zu sterben) Sondern sein Gnaden haben sich auch gantz vleissig vnd andechtig zum gehör Göttliches Worts in offentlichen Predig- ten/ vnd zum gebrauch des heiligen Nachtmals/ des waren Leibs vnd Bluts Jesu Christi/ zu rechter zeit ge- halten/ vnd hierinnen menniglich gut Exempel gege- ben/ vnd ist menniglich bewust/ das sein Gnaden noch das
Leichpredigt/ vber den Spruch nur nachfolgen wil/ der nehme ſein Creutz auff ſich vndfolge mir nach. So haben ſein Gnaden deſſen auch nicht ein geringen theil verſuchet/ Sondern vnter der Laſt allerley Creutzes vnd widerwertlgkeit in dieſem Le- ben ſich wol leiden muͤſſen. Daher auch ſein Gnaden on allen zweiffel ein ſonder luſt vnd beliebung gewon- nen/ zu dem Spruch/ welcher in geſchehener Predigt erkleret worden iſt/ das ſein Gnaden in demſelben den rechten krefftigen vnd beſtendigen troſt erſehen haben/ damit wir alles zeitlichen Leiden vnd Truͤbſal vberwin- den koͤnnen/ Nemlich mit dem Troſt vom ewigen Le- ben/ das endlich die lieben Chriſten durch ein ſeliges Sterbſtuͤndlein zur ruhen gebracht wuͤrden/ on alle Qual ſind/ vnd erwarten der ewigen Himliſchen Frew de vnd Seligkeit. Damit hat ſich vnſer gnediger lieber Landsherr von Hertzen in allem Truͤbſal vnd Creutze getroͤſtet/ vnd durch Erleuchtung des heiligen Geiſtes/ aus vielfeltigen von Gott aufferlegtem Creutz/ anſtoſs vnd widerwertigkeit/ deren jmmer eine der andern die Hand gereichet/ vrſach genommen/ das ſein Gnaden nicht allein/ daheim/ in jrer Hauskirchen ſich vleiſſig in Gottes Wort geuͤbet/ vnd die Biblia altes vnd ne- wes Teſtaments gerne geleſen/ (wie denn ſein Gnaden ein ſonder Buͤchlein voll auserleſener ſchoͤner Spruͤche zuſammen geſchrieben/ vnd als einen Schatz beygele- get/ darauff ſelig zu leben vnd zu ſterben) Sondern ſein Gnaden haben ſich auch gantz vleiſſig vnd andechtig zum gehoͤr Goͤttliches Worts in offentlichen Predig- ten/ vnd zum gebrauch des heiligen Nachtmals/ des waren Leibs vnd Bluts Jeſu Chriſti/ zu rechter zeit ge- halten/ vnd hierinnen menniglich gut Exempel gege- ben/ vnd iſt menniglich bewuſt/ das ſein Gnaden noch das
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Leichpredigt/ vber den Spruch
nur nachfolgen wil/ der nehme ſein Creutz auff ſich vnd
folge mir nach. So haben ſein Gnaden deſſen auch
nicht ein geringen theil verſuchet/ Sondern vnter der
Laſt allerley Creutzes vnd widerwertlgkeit in dieſem Le-
ben ſich wol leiden muͤſſen. Daher auch ſein Gnaden
on allen zweiffel ein ſonder luſt vnd beliebung gewon-
nen/ zu dem Spruch/ welcher in geſchehener Predigt
erkleret worden iſt/ das ſein Gnaden in demſelben den
rechten krefftigen vnd beſtendigen troſt erſehen haben/
damit wir alles zeitlichen Leiden vnd Truͤbſal vberwin-
den koͤnnen/ Nemlich mit dem Troſt vom ewigen Le-
ben/ das endlich die lieben Chriſten durch ein ſeliges
Sterbſtuͤndlein zur ruhen gebracht wuͤrden/ on alle
Qual ſind/ vnd erwarten der ewigen Himliſchen Frew
de vnd Seligkeit. Damit hat ſich vnſer gnediger lieber
Landsherr von Hertzen in allem Truͤbſal vnd Creutze
getroͤſtet/ vnd durch Erleuchtung des heiligen Geiſtes/
aus vielfeltigen von Gott aufferlegtem Creutz/ anſtoſs
vnd widerwertigkeit/ deren jmmer eine der andern die
Hand gereichet/ vrſach genommen/ das ſein Gnaden
nicht allein/ daheim/ in jrer Hauskirchen ſich vleiſſig
in Gottes Wort geuͤbet/ vnd die Biblia altes vnd ne-
wes Teſtaments gerne geleſen/ (wie denn ſein Gnaden
ein ſonder Buͤchlein voll auserleſener ſchoͤner Spruͤche
zuſammen geſchrieben/ vnd als einen Schatz beygele-
get/ darauff ſelig zu leben vnd zu ſterben) Sondern ſein
Gnaden haben ſich auch gantz vleiſſig vnd andechtig
zum gehoͤr Goͤttliches Worts in offentlichen Predig-
ten/ vnd zum gebrauch des heiligen Nachtmals/ des
waren Leibs vnd Bluts Jeſu Chriſti/ zu rechter zeit ge-
halten/ vnd hierinnen menniglich gut Exempel gege-
ben/ vnd iſt menniglich bewuſt/ das ſein Gnaden noch
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Zitationshilfe: | Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/52>, abgerufen am 16.02.2025. |