Droschki, Wolfgang: Gaykypikron [gr.] Wider die betrübte bittere TrawerKlage. Leipzig, 1615.Christliche Leichpredigt.
Möchte aber jemand einwenden vnd sagen: Ach lie- ren G
Chriſtliche Leichpredigt.
Moͤchte aber jemand einwenden vnd ſagen: Ach lie- ren G
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Chriſtliche Leichpredigt.
Huͤt dich/ Huͤt dich/ mein liebes Kind/
Gar viel der boͤſen Buben ſind/
Die leben wie ein Saw vnd Rind/
Vnd bleiben in der Suͤnden blind/
Doch bald ſie Gottes Straffe find/
Vnd macht ſie all des Teufels Kind/
Huͤt dich vor jhn/ vnd folg jhn nicht/
Gedenck an Gott/ der alles ſicht/
Fuͤrwar nicht ſchertzet ſein Gericht/
Wie vns die heilig Schrifft bericht/
Ob gleich ein Bub jhm ſelber ticht/
Wie jetzt in aller Welt geſchicht/
Es hab noch lang mit jhm kein noth/
Vnd fragt nicht viel nach Gotts Gebot.
Moͤchte aber jemand einwenden vnd ſagen: Ach lie-
ber GOtt/ das ſicht mein verſtorbenes liebes Kindlein
lauter aus nichtes an/ denn es war beydes ein naturalis
inclinatio ad virtutes bey jhm/ es lies ſich ſelbſten wol
an/ es war ein freundliches/ ſtilles/ frommes Kind/ vnd
ich wolt es/ ob Gott wol/ auch zu allem guten gezogen/
vnd von der Welt/ vnd derſelben boͤſen verfuͤhriſchen
Exempeln/ ernſtlichen abgehalten haben. Ja freylich
ſol Chriſtlicher Eltern groͤſte vnd hoͤchſte Sorge ſeyn/
wie ſie jhrem Ampt genuͤge thun/ vnd jhre Leibes fruͤch-
te/ als ein Edel Geſchenck/ vnd groſſe Gabe Gottes/ auch
Gott zu ehren aufferziehen/ vnd zur Furcht des Her-
ren
G
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