Muling, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Wittenberg, 1615.Christliche Leichpredigt. ders Sinnes werden/ wann es zum treffen vnd an die zügenkömpt/ vnd sagen: Saepe precor mortem: mortem quo deprecor idem: Jener Holtzträger in Apologo/ vnter der Holtzlast am Das erste ist: Patris coelestis placatio: Die aussöhnung1. 90. 139. C
Chriſtliche Leichpredigt. ders Sinnes werden/ wann es zum treffen vnd an die zuͤgenkoͤmpt/ vnd ſagen: Sæpè precor mortem: mortem quoꝙ deprecor idem: Jener Holtztraͤger in Apologo/ vnter der Holtzlaſt am Das erſte iſt: Patris cœleſtis placatio: Die ausſoͤhnung1. 90. 139. C
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> ders Sinnes werden/ wann es zum treffen vnd an die zuͤgen<lb/> koͤmpt/ vnd ſagen:<lb/><cit><quote><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sæpè precor mortem: mortem quoꝙ deprecor idem:</hi></hi><lb/><lg type="poem"><l>Jch wuͤndſche mir gar offt den Todt;</l><lb/><l>Offt ſpreche ich; Behuͤte mich Gott.</l></lg></quote><bibl/></cit></p><lb/> <p>Jener Holtztraͤger in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Apologo/</hi></hi> vnter der Holtzlaſt am<lb/> Berge wuͤnſchte dermal eins/ der Tod wolle kommen vnd<lb/> jhn weg holen/ damit er deß beſchwerlichen Holtztragen ab<lb/> vnd loß keme: Der Todt ſtellet ſich ein; aber der Holtztraͤger<lb/> verwegert ſich/ ſprechend/ er hette deß Todes nicht begeret/ das<lb/> er jhn erwuͤrgen/ ſondern das Holtz helffen an Berg hinan<lb/> tragen: So gehets noch heutiges mit vielen/ die des Todes<lb/> etwa aus vngedult begeren; aber nicht ernſtlich: Wie die er-<lb/> fahrung bezeuget/ das auch armſeligſte vnd hochbedraͤngte<lb/> den Todt ſchewen vnd fliehen: Haut fuͤr Haut/ alles was ein<lb/> Mann/ leſſet er fuͤr ſein Leben: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Iob.</hi> 2.</hi> Laſſet vns demnach die<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Requiſita de-<lb/> ſiderandæ<lb/> mortis.</hi></hi></note><lb/> Mittelſtraſſen hierinnen treffen vnd etliche notwendige <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">re-<lb/> quiſita</hi></hi> vnd Stuͤck betrachten/ ſo zum Hertzlichen Todtes<lb/> wundſch erfodert werden vnd denſelben Chriſtlich vnd heil-<lb/> ſam machen.</p><lb/> <div n="4"> <head/> <p>Das erſte iſt: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Patris cœleſtis placatio</hi>:</hi> Die ausſoͤhnung<note place="right">1.</note><lb/> beim Himliſchen Vater: Will jemand ſich ſehnen/ nach ei-<lb/> nem Sterbſtuͤndlein/ der ſehe zu/ das es geſchehe nach deß<lb/> ausgeſoͤhneten Himliſchen Vaters Rath/ Willen vnd Wol-<lb/> gefallen/ ja zu deſſelben ewigen ehren: Laut der dritten Bitte in<lb/> Vater Vnſer: Dein Wille geſchehe auff Erden wie im<lb/> Himmel: Er weiß wol wanns am beſten iſt zu ſterben. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Iob.</hi> 14.</hi><lb/> Du haſt jhm (dem Menſchen) ein Ziel geſetzet/ das wird er<lb/> nicht vbergehen: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 31.</hi> Meine zeit ſtehet in deinen Haͤnden:<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 39.</hi> Siehe meine Tage ſeind ein Hand breit bey dir: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pſal.</hi></hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom">C</fw><fw type="catch" place="bottom">90. 139.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[17]/0017]
Chriſtliche Leichpredigt.
ders Sinnes werden/ wann es zum treffen vnd an die zuͤgen
koͤmpt/ vnd ſagen:
Sæpè precor mortem: mortem quoꝙ deprecor idem:
Jch wuͤndſche mir gar offt den Todt;
Offt ſpreche ich; Behuͤte mich Gott.
Jener Holtztraͤger in Apologo/ vnter der Holtzlaſt am
Berge wuͤnſchte dermal eins/ der Tod wolle kommen vnd
jhn weg holen/ damit er deß beſchwerlichen Holtztragen ab
vnd loß keme: Der Todt ſtellet ſich ein; aber der Holtztraͤger
verwegert ſich/ ſprechend/ er hette deß Todes nicht begeret/ das
er jhn erwuͤrgen/ ſondern das Holtz helffen an Berg hinan
tragen: So gehets noch heutiges mit vielen/ die des Todes
etwa aus vngedult begeren; aber nicht ernſtlich: Wie die er-
fahrung bezeuget/ das auch armſeligſte vnd hochbedraͤngte
den Todt ſchewen vnd fliehen: Haut fuͤr Haut/ alles was ein
Mann/ leſſet er fuͤr ſein Leben: Iob. 2. Laſſet vns demnach die
Mittelſtraſſen hierinnen treffen vnd etliche notwendige re-
quiſita vnd Stuͤck betrachten/ ſo zum Hertzlichen Todtes
wundſch erfodert werden vnd denſelben Chriſtlich vnd heil-
ſam machen.
Requiſita de-
ſiderandæ
mortis.
Das erſte iſt: Patris cœleſtis placatio: Die ausſoͤhnung
beim Himliſchen Vater: Will jemand ſich ſehnen/ nach ei-
nem Sterbſtuͤndlein/ der ſehe zu/ das es geſchehe nach deß
ausgeſoͤhneten Himliſchen Vaters Rath/ Willen vnd Wol-
gefallen/ ja zu deſſelben ewigen ehren: Laut der dritten Bitte in
Vater Vnſer: Dein Wille geſchehe auff Erden wie im
Himmel: Er weiß wol wanns am beſten iſt zu ſterben. Iob. 14.
Du haſt jhm (dem Menſchen) ein Ziel geſetzet/ das wird er
nicht vbergehen: Pſal. 31. Meine zeit ſtehet in deinen Haͤnden:
Pſal. 39. Siehe meine Tage ſeind ein Hand breit bey dir: Pſal.
90. 139.
1.
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |