Heinitz, Samuel: Analysai [gr.] Hentznerianum. Oels, 1623.Ehrenpredigt. mahl jhm selbst der allhier andern Leben müssen/ wie jenergrosser Herr sprach: Jch habe Euch lange genung gelebet. Nun wolte ich hinfort auch gerne mir leben: Allein wirDrey Grad fromer Christ. kommen gradatim oder Stuffenweise darzu. Denn I. Weil wir in diesem Leben gesundt oder KranckI. Dissolvi cupio, Christum desidero totus Darnach folget im Sterben das analusai oder Auff-II. Abrahoe C
Ehꝛenpꝛedigt. mahl jhm ſelbſt der allhier andern Leben muͤſſen/ wie jenergroſſer Herꝛ ſprach: Jch habe Euch lange genung gelebet. Nun wolte ich hinfort auch gerne mir leben: Allein wirDrey Grad fromer Chꝛiſt. kommen gradatim oder Stuffenweiſe darzu. Denn I. Weil wir in dieſem Leben geſundt oder KranckI. Diſſolvi cupio, Christum deſidero totus Darnach folget im Sterben das ἀναλῦσαι oder Auff-II. Abrahœ C
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Ehꝛenpꝛedigt.
mahl jhm ſelbſt der allhier andern Leben muͤſſen/ wie jener
groſſer Herꝛ ſprach: Jch habe Euch lange genung gelebet.
Nun wolte ich hinfort auch gerne mir leben: Allein wir
kommen gradatim oder Stuffenweiſe darzu.
Drey Grad
fromer Chꝛiſt.
Denn I. Weil wir in dieſem Leben geſundt oder Kranck
ſein/ ſo muͤſſen wir vns ſehnen nach der guͤldenen Praͤch-
tigen Ruhe/ davon die Epiſtel an die Hebreer am 4. Cap.
ſchreibet: Es iſt noch eine Ruhe verhanden dem Volck
GOttes/ vnd ohne vnterlaß Seufftzen mit S. Paulo.
Jch begehre Abzuſcheiden.
I.
Heb. 4. v. 9.
Diſſolvi cupio, Christum deſidero totus
Morte pia & placida da mihi Christe mori.
Jch begehꝛe Außzuſpannen/
Vom Laſtkarn vnd nun von dannen/
Durch ein ſelign vnd ſanfften Todt/
Zuwandern zu meinem liebn Gott.
Herr JEſu Chriſte/ Quantò citius, tanto libentius,
je eher/ je lieber.
Darnach folget im Sterben das ἀναλῦσαι oder Auff-
loͤſen/ welches ein fromes Him̃elſehnendes hertz mit frewdẽ
empfangen vnd annehmen/ vnd den Tag vnd die ſtunde fuͤr
recht Gluͤckſelig ſchetzen ſoll/ an welcher der Außzug ge-
ſchehen ſol/ vnd ſagen: Nun iſt mein Heyl vnd Erloͤſung
vorhanden/ Nun gehet mir auff Chriſtus die Sonne der
Gerechtigkeit/ Nun ſchwimme ich auß dem vngeſtuͤmen
Meer dieſer Welt/ vnd komme zum Port/ Frewe dich
meine Seele/ aber was meine? ja Chriſti Seele/ denn
durch ſein thewres Blut biſtu erloͤſet. Gehe auß mit Loth
auß Sodom/ vnd ſiehe nicht zuruͤck/ Wandere durchs rote
Meer/ ins rechte gelobte Land/ da Milch vñ Honig jnnen
fleiſt.
II.
Mal. 4.
v. 2.
Gen. 9.
Exod. 14.
3. v. 8.
Abrahœ
C
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