Heinitz, Samuel: Analysai [gr.] Hentznerianum. Oels, 1623.Christliche Leich vnd Haec aerumnarum finis, mors otia fecit, Das ist: Die sanffte Ruh schafft mir den todt/ Weil er ein end macht aller not. Von Hertzen hab ich sie begehrt/ Die hastu mich HErr Christ gewerth. Kein Ruh hatte ich im Lebn mein/ Jm Todt werd ich zu frieden sein. Darumb weil du lieber Mensch/ durch den Zeitlichen 4. mal
Chꝛiſtliche Leich vnd Hæc ærumnarum finis, mors otia fecit, Das iſt: Die ſanffte Ruh ſchafft mir den todt/ Weil er ein end macht aller not. Von Hertzen hab ich ſie begehꝛt/ Die haſtu mich HErr Chꝛiſt gewerth. Kein Ruh hatte ich im Lebn mein/ Jm Todt werd ich zu frieden ſein. Darumb weil du lieber Menſch/ durch den Zeitlichen 4. mal
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0016" n="[16]"/> <fw place="top" type="header">Chꝛiſtliche Leich vnd</fw><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Hæc ærumnarum finis, mors otia fecit,<lb/> Otia non falſa voce petita mihi.<lb/> Vivo nulla fuit requies. Sit <hi rendition="#k">Christe</hi> redemptor<lb/> In te nunc igitur poſt mea fata quies.</hi> </hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c">Das iſt:</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Die ſanffte Ruh ſchafft mir den todt/</l><lb/> <l>Weil er ein end macht aller not.</l><lb/> <l>Von Hertzen hab ich ſie begehꝛt/</l><lb/> <l>Die haſtu mich <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErr</hi></hi> Chꝛiſt gewerth.</l><lb/> <l>Kein Ruh hatte ich im Lebn mein/</l><lb/> <l>Jm Todt werd ich zu frieden ſein.</l> </lg><lb/> <p>Darumb weil du lieber Menſch/ durch den Zeitlichen<lb/> Todt zur Ruhe/ von aller Arbeit/ zum froͤlichen Feyerabend gefodert<lb/> wirſt/ ſo habe Luſt zu ſterben.</p><lb/> <p><note place="left">4.<lb/> Heimfart.</note>Endlich ſterben heiſt/ <hi rendition="#aq">Patriæ cæleſtis acceſſio & im-<lb/> migratio,</hi> Eine Heimfarth ins Himliſche Vaterlandt:<lb/> Denn der Geiſt muß wider zu Gott kommen/ der jhn ge-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eccleſ. 12.<lb/> v.</hi> 9.</hi></note>geben hat/ ſagt der Prediger Salomon im 12 Cap. Vnd<lb/> diß iſt das fuͤrnembſte. Darumb als zur Zeit H. <hi rendition="#aq">Jacobus<lb/> Milichi<hi rendition="#sup">ꝰ</hi></hi> der Artzney <hi rendition="#aq">Doctor,</hi> An. 1559. den 10. <hi rendition="#aq">Novemb.</hi><lb/> kurtz fuͤr ſeinem tode geſagt: Es koͤnne kommen/ das einer<lb/> diß Zeitliche leben verlaſſen moͤcht/ aber es koͤnte nimmer-<lb/> mehr fehlen/ wenn einer dem Tode fleiſſig nachdaͤchte/ ſo<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philip. in<lb/> Orat. de<lb/> Vita Mili-<lb/> chij.<lb/> Tom. V.<lb/> decl. VV.</hi></hi></note>muͤſte er ſich etwas dafuͤr entſetzen/ Lieſſe jhm H. <hi rendition="#aq">Phil. M.</hi><lb/> ſolches gefallen: Aber er ſagte dazu: Es were viel zu we-<lb/> nig/ das man einen in Todesnoͤten damit frewdig zuſterbẽ<lb/> machen wolte/ wann man ſagte/ das viel jammers auff<lb/> dieſer Erden were/ ꝛc. Es muͤſte was anders ſein/ das den<lb/> Menſchen zu ſterben freydig vnd muttig machte diß iſt ge-<lb/> wiß nicht anders/ als <hi rendition="#aq">Patria & gloria cæleſtis,</hi> das Him-<lb/> liſche Vaterland vñ Ehrenreich. Da lebet einer auch ein-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mal</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[16]/0016]
Chꝛiſtliche Leich vnd
Hæc ærumnarum finis, mors otia fecit,
Otia non falſa voce petita mihi.
Vivo nulla fuit requies. Sit Christe redemptor
In te nunc igitur poſt mea fata quies.
Das iſt:
Die ſanffte Ruh ſchafft mir den todt/
Weil er ein end macht aller not.
Von Hertzen hab ich ſie begehꝛt/
Die haſtu mich HErr Chꝛiſt gewerth.
Kein Ruh hatte ich im Lebn mein/
Jm Todt werd ich zu frieden ſein.
Darumb weil du lieber Menſch/ durch den Zeitlichen
Todt zur Ruhe/ von aller Arbeit/ zum froͤlichen Feyerabend gefodert
wirſt/ ſo habe Luſt zu ſterben.
Endlich ſterben heiſt/ Patriæ cæleſtis acceſſio & im-
migratio, Eine Heimfarth ins Himliſche Vaterlandt:
Denn der Geiſt muß wider zu Gott kommen/ der jhn ge-
geben hat/ ſagt der Prediger Salomon im 12 Cap. Vnd
diß iſt das fuͤrnembſte. Darumb als zur Zeit H. Jacobus
Milichiꝰ der Artzney Doctor, An. 1559. den 10. Novemb.
kurtz fuͤr ſeinem tode geſagt: Es koͤnne kommen/ das einer
diß Zeitliche leben verlaſſen moͤcht/ aber es koͤnte nimmer-
mehr fehlen/ wenn einer dem Tode fleiſſig nachdaͤchte/ ſo
muͤſte er ſich etwas dafuͤr entſetzen/ Lieſſe jhm H. Phil. M.
ſolches gefallen: Aber er ſagte dazu: Es were viel zu we-
nig/ das man einen in Todesnoͤten damit frewdig zuſterbẽ
machen wolte/ wann man ſagte/ das viel jammers auff
dieſer Erden were/ ꝛc. Es muͤſte was anders ſein/ das den
Menſchen zu ſterben freydig vnd muttig machte diß iſt ge-
wiß nicht anders/ als Patria & gloria cæleſtis, das Him-
liſche Vaterland vñ Ehrenreich. Da lebet einer auch ein-
mal
4.
Heimfart.
Eccleſ. 12.
v. 9.
Philip. in
Orat. de
Vita Mili-
chij.
Tom. V.
decl. VV.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |