Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1617.vnnd vnsern tranck mit weinen mischen/ müssenPsal. 102. v. 10 Sihe das ist das vmbkommen der Gerechten/ Vom C iij
vnnd vnſern tranck mit weinen miſchen/ muͤſſenPſal. 102. v. 10 Sihe das iſt das vmbkommen der Gerechten/ Vom C iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0021" n="[21]"/> vnnd <hi rendition="#fr">vnſern tranck mit weinen miſchen/</hi> muͤſſen<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 102. v.</hi> 10</note><lb/> auch offters zeitlich dahin ſterben/ wann <hi rendition="#fr">die Gottlo-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 94. v.</hi> 3:</note><lb/><hi rendition="#fr">ſen noch lange</hi> leben vnnd <hi rendition="#fr">pralen/</hi> ſo ſind wir doch<lb/> Gott nichts deſto weiter/ ſondern ſo viel deſte naͤher/ in<lb/> dem er vns <hi rendition="#fr">bald volkommen</hi> macht/ vnd <hi rendition="#fr">eilet mit</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Sap. 4. v.</hi> 13. 14</note><lb/><hi rendition="#fr">vns aus dieſem boͤſen leben.</hi> GOtt aber weiß mit<lb/> den ſeinigen wol zuverfahren/ das ſie auch/ wann ſie gleich<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 55. v.</hi> 21.</note><lb/> vmbkommen/ das iſt/ im Elend biß an jhr ende zeitlich<lb/> gepreſſet bleiben/ <hi rendition="#fr">dennoch ſafftig vnnd gruͤn ſein</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pſal. 92 v.</hi> 15.</note><lb/> im Geiſt vnd glauben/ vnnd ob ſie durch den zeitlichen<lb/> Todt gar auffgerafft wuͤrden/ das ſie dennoch Ewig-<lb/> lich leben ſollen. Deñ da heiſt es Recht/ <hi rendition="#fr">durch den todt<lb/> gehn wir ins leben/</hi> vñ Chriſtus ſagt/ <hi rendition="#fr">wer an mich</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ioh. 11. v.</hi> 25. 26</note><lb/><hi rendition="#fr">gleubet der wird leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ vnd<lb/> wer da lebet/ vnd gleubet an mich/ der wird<lb/> nimmermehr ſterben/</hi> So iſt nun vnter der gnedigen<lb/> Vatershand Gottes <hi rendition="#fr">das vmbkom̃en der Gerech-<lb/> ten</hi> nichts anders/ denn eine Vaͤterliche ableitung durch<lb/> Creutz vnnd Truͤbſal vom verderblichen Suͤndenwege/<lb/> das ſie nicht Ewiglich vmbkommen/ wie geſchrieben ſte-<lb/> het/ <hi rendition="#aq">In æternum non peribunt,</hi> <hi rendition="#fr">ſie werden nim-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ioh. 10. v.</hi> 28.</note><lb/><hi rendition="#fr">mermehr vmbkom̃en/</hi> vnd <hi rendition="#fr">der heiligen auffraf-<lb/> fung/</hi> iſt nichts anders alß eine herrliche einſamlung<lb/> in die Ewige freude vnd ſeligkeit/ wie abermals Chriſtus<lb/> zeuget/ <hi rendition="#fr">Jch gebe jhnen das Ewige leben.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">ibidem.</hi></note></p><lb/> <p>Sihe das iſt das <hi rendition="#fr">vmbkommen der Gerechten/</hi><lb/> vnd <hi rendition="#fr">auffraffung der Heiligen/</hi> alß das ander blat<lb/> in dieſer Lebensblum oder Paradiß roſen.</p> </div><lb/> <fw type="sig" place="bottom">C iij</fw> <fw type="catch" place="bottom">Vom</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[21]/0021]
vnnd vnſern tranck mit weinen miſchen/ muͤſſen
auch offters zeitlich dahin ſterben/ wann die Gottlo-
ſen noch lange leben vnnd pralen/ ſo ſind wir doch
Gott nichts deſto weiter/ ſondern ſo viel deſte naͤher/ in
dem er vns bald volkommen macht/ vnd eilet mit
vns aus dieſem boͤſen leben. GOtt aber weiß mit
den ſeinigen wol zuverfahren/ das ſie auch/ wann ſie gleich
vmbkommen/ das iſt/ im Elend biß an jhr ende zeitlich
gepreſſet bleiben/ dennoch ſafftig vnnd gruͤn ſein
im Geiſt vnd glauben/ vnnd ob ſie durch den zeitlichen
Todt gar auffgerafft wuͤrden/ das ſie dennoch Ewig-
lich leben ſollen. Deñ da heiſt es Recht/ durch den todt
gehn wir ins leben/ vñ Chriſtus ſagt/ wer an mich
gleubet der wird leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ vnd
wer da lebet/ vnd gleubet an mich/ der wird
nimmermehr ſterben/ So iſt nun vnter der gnedigen
Vatershand Gottes das vmbkom̃en der Gerech-
ten nichts anders/ denn eine Vaͤterliche ableitung durch
Creutz vnnd Truͤbſal vom verderblichen Suͤndenwege/
das ſie nicht Ewiglich vmbkommen/ wie geſchrieben ſte-
het/ In æternum non peribunt, ſie werden nim-
mermehr vmbkom̃en/ vnd der heiligen auffraf-
fung/ iſt nichts anders alß eine herrliche einſamlung
in die Ewige freude vnd ſeligkeit/ wie abermals Chriſtus
zeuget/ Jch gebe jhnen das Ewige leben.
Pſal. 102. v. 10
Pſal. 94. v. 3:
Sap. 4. v. 13. 14
Pſal. 55. v. 21.
Pſal. 92 v. 15.
Ioh. 11. v. 25. 26
Ioh. 10. v. 28.
ibidem.
Sihe das iſt das vmbkommen der Gerechten/
vnd auffraffung der Heiligen/ alß das ander blat
in dieſer Lebensblum oder Paradiß roſen.
Vom
C iij
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