Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].daß Lehr und Leben überein stimmen möchten. Sei- Nunmehr kommen wir zu dem Außgang und nicht F 3
daß Lehr und Leben uͤberein ſtimmen moͤchten. Sei- Nunmehr kommen wir zu dem Außgang und nicht F 3
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daß Lehr und Leben uͤberein ſtimmen moͤchten. Sei-
nem Hauſe ſtand Er loͤblich fuͤr/ und befahl ſeinen Kin-
dern und ſeinem Hauſe nach Jhm/ daß ſie des HErꝛn
Wege halten/ und was recht und gut iſt/ thun ſolten.
Jm Collegio lebte er Dienſtfertig und recht Bruͤder-
lich/ und war fleiſſig zu halten die Einigkeit des Gei-
ſtes durch das Band des Friedens. Der Obrigkeit
bezeugte Er gebuͤhrende Ehre/ und betete fuͤr dero
Wolfahrt embſig. Dem Armuth that Er ſeine Hand
auff/ und ließ niemand betruͤbt von ſeinem Angeſichte
gehen/ in Betrachtung deſſen/ was der Geiſt ſaget:
Wer dem Armen giebet/ dem wird nicht mangeln/
wer aber ſeine Augen abwendet/ der wird ſehr ver-
derben. Den Neben-Chriſten liebte Er nicht mit
Worten/ ſondern in der That und Warheit. GOt-
tes Wort hielt Er ſonderlich in Ehren/ und freuete
ſich/ wenn ſeine Fuͤſſe ſolten ſtehen in den Vorhoͤfen
des HErrn/ zu ſchauen den ſchoͤnen Gottes-Dienſt.
Jm Creutz und Truͤbſal faſſete er ſeine Seel in Gedult.
Jndeſſen erkennete Er auch ſeine Fehler und Gebre-
chen/ und betete mit dem David: HERR! ſo du wilt
Suͤnde zurechnen/ wer wird beſtehen? Gruͤndete
hierbey ſeinen Glauben auff das Verdienſt des HEr-
ren JEſu/ in deſſen heiligen Wunden und kraͤfftiger
Vorbitte Er Heyl und Seeligkeit ſuchte und erlangte.
Prov. 28.
27.
Pſ. 130, 3.
Nunmehr kommen wir zu dem Außgang und
den letzten Stunden/ darinnen die Reiſe unſers
Seeliigen Herrn Keſeleri beſchloſſen worden. Hier
koͤnnte man unterſchiedene merckwuͤrdige Traͤu-
me und bedenckliche Omina anfuͤhren/ wodurch
GOTT der HERR dem Keſeleriſchen Hauſe die-
ſen Trauer-Fall anzukuͤndigen geſchienen/ wenn man
nicht
F 3
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