Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].nicht der Zeit zu sparen/ und einige Urtheil zu scheuen Weil
nicht der Zeit zu ſparen/ und einige Urtheil zu ſcheuen Weil
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="[46]"/> nicht der Zeit zu ſparen/ und einige Urtheil zu ſcheuen<lb/> haͤtte. Die Sache ſelbſt betreffend/ ſo hat den See-<lb/> ligverſtorbenen vor etlichen Wochen ein Febriliſcher<lb/><hi rendition="#aq">Affect</hi> angeſtoſſen/ welcher zwar damalen durch Ge-<lb/> brauch ordentlicher <hi rendition="#aq">Medicamen</hi>ten gehoben worden/<lb/> indeſſen aber ein Bothe des traurigen Erfolgs gewe-<lb/> ſen. Denn verwichenen 26. <hi rendition="#aq">Septembris,</hi> war Mon-<lb/> tags vor Michaelis/ hat den ſeeligen Herrn ein Schau-<lb/> er/ und darauf folgende Hitze/ nebenſt hefftigen<lb/> Schmertzen in den dicken Schenckeln/ Reiſſen in dem<lb/> Genicke/ und Stechen in der lincken Seiten angefal-<lb/> len: Da dann <hi rendition="#aq">Tit.</hi> Herr <hi rendition="#aq">D. Jonas</hi> Guͤnther [als deſ-<lb/> ſen Cur der Seelige ſich jederzeit wol gebrauchet] und<lb/> weil derſelbe verreiſen muͤſſen/ Mitwoch <hi rendition="#aq">Tit.</hi> Herꝛ <hi rendition="#aq">D.<lb/> Martin</hi> Kerger beruͤhmter <hi rendition="#aq">Practicus</hi> und <hi rendition="#aq">Phyſicus<lb/> Ordinarius</hi> bey dieſer Stadt gefordert worden. Es<lb/> ſchiene zwar als wenn Dienſtags eine ἀπυρεξια und<lb/> Nachlaſſung der Hitze und anderer Zufaͤlle erfolgen<lb/> wolte/ darauff auch Mittwochs wiederumb ein<lb/> Schauer und Hitze/ welche in die 28. Stunden wehre-<lb/> te/ von neuem antrat/ das man urtheilen konte/ es<lb/> wuͤrde ein <hi rendition="#aq">Febris tertiana</hi> obhanden ſeyn. Weil aber<lb/> gleichwol einige bedenckliche Sachen mit unterlieffen/<lb/> iſt nicht getrauet/ ſondern eine <hi rendition="#aq">malignitas</hi> beſorget<lb/> und deßwegen alſo bald mit <hi rendition="#aq">Bezoarticis</hi> angehalten<lb/> worden. Am Tage Michaelis beſaͤnfftigten ſich alle<lb/><hi rendition="#aq">Symptomata,</hi> und war die Nacht darauff ziemlich<lb/> rubig. Freytags aber ſtellete ſich die Hitze wieder ein/<lb/> jedoch ward/ die Nacht durch/ nicht ſo viel uͤber Hitze/<lb/> als Unruhe geklaget. An dem Sonnabend befand<lb/> ſich der ſeelige Herr ſeinem Beduͤncken nach wol.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Weil</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[46]/0046]
nicht der Zeit zu ſparen/ und einige Urtheil zu ſcheuen
haͤtte. Die Sache ſelbſt betreffend/ ſo hat den See-
ligverſtorbenen vor etlichen Wochen ein Febriliſcher
Affect angeſtoſſen/ welcher zwar damalen durch Ge-
brauch ordentlicher Medicamenten gehoben worden/
indeſſen aber ein Bothe des traurigen Erfolgs gewe-
ſen. Denn verwichenen 26. Septembris, war Mon-
tags vor Michaelis/ hat den ſeeligen Herrn ein Schau-
er/ und darauf folgende Hitze/ nebenſt hefftigen
Schmertzen in den dicken Schenckeln/ Reiſſen in dem
Genicke/ und Stechen in der lincken Seiten angefal-
len: Da dann Tit. Herr D. Jonas Guͤnther [als deſ-
ſen Cur der Seelige ſich jederzeit wol gebrauchet] und
weil derſelbe verreiſen muͤſſen/ Mitwoch Tit. Herꝛ D.
Martin Kerger beruͤhmter Practicus und Phyſicus
Ordinarius bey dieſer Stadt gefordert worden. Es
ſchiene zwar als wenn Dienſtags eine ἀπυρεξια und
Nachlaſſung der Hitze und anderer Zufaͤlle erfolgen
wolte/ darauff auch Mittwochs wiederumb ein
Schauer und Hitze/ welche in die 28. Stunden wehre-
te/ von neuem antrat/ das man urtheilen konte/ es
wuͤrde ein Febris tertiana obhanden ſeyn. Weil aber
gleichwol einige bedenckliche Sachen mit unterlieffen/
iſt nicht getrauet/ ſondern eine malignitas beſorget
und deßwegen alſo bald mit Bezoarticis angehalten
worden. Am Tage Michaelis beſaͤnfftigten ſich alle
Symptomata, und war die Nacht darauff ziemlich
rubig. Freytags aber ſtellete ſich die Hitze wieder ein/
jedoch ward/ die Nacht durch/ nicht ſo viel uͤber Hitze/
als Unruhe geklaget. An dem Sonnabend befand
ſich der ſeelige Herr ſeinem Beduͤncken nach wol.
Weil
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